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Kapitalbeschaffung: Immobilie beleihen und günstig Kapital beschaffen

Das Wichtigste zur Kapitalbeschaffung

  • Für größere Anschaffungen oder Immobilienkäufe im Ausland ist oft eine Finanzierung nötig. Wer bereits ein Objekt in Deutschland besitzt, kann dieses dafür beleihen und sich so Kapital beschaffen.
  • Sie können nicht nur eine Wohnung oder ein Haus beleihen, sondern auch andere Objekte, vorausgesetzt, Sie sind der Eigentümer.
  • Zur Kapitalbeschaffung kann auch ein Ratenkredit infrage kommen. Dabei gibt es wichtige Unterschiede zur Beleihung einer Immobilie.

Was versteht man unter Kapitalbeschaffung?

Kapitalbeschaffung bedeutet, dass Sie sich aus eigenen oder fremden Mitteln Geld besorgen, um ein finanzielles Vorhaben umzusetzen. Hier wird unterschieden, auf welchem Weg Sie sich das Kapital beschaffen.

Beschaffung von Eigenkapital

Bei der Eigenkapitalbeschaffung liquidieren Sie bereits vorhandenes Kapital: Sie verkaufen zum Beispiel Aktien, lösen Sparverträge auf oder verkaufen Objekte, um an eine benötigte Geldsumme zu kommen.

Beschaffung von Fremdkapital

Bei der Fremdkapitalbeschaffung erhalten Sie Geld von einem Geldgeber. Das geliehene Geld müssen Sie in der Regel zurückzahlen. Fremdkapital kann zum Beispiel ein Konsumentenkredit zur freien Verwendung sein.

Immobilienbesitzer können einen Mittelweg aus Fremdkapital- und Eigenkapitalbeschaffung einschlagen: Mit einem sogenannten Hypothekendarlehen können sie die eigene Immobilie beleihen, um Kapital von der Bank zu erhalten.


So funktioniert die Kapitalbeschaffung für Immobilienbesitzer

Als Besitzer einer (nahezu) schuldenfreien Immobilie können Sie diese beleihen. Obwohl die Bezeichnung Hypothekendarlehen immer noch geläufig ist, spielt eine Hypothek bei der Beleihung so gut wie keine Anwendung mehr: Wie bei einer Baufinanzierung wird die Darlehenssumme, die Sie von der Bank erhalten, per Grundschuld abgesichert. Auch bei der Baufinanzierung findet der Begriff Hypothekendarlehen gelegentlich noch Anwendung – trotz Absicherung durch eine Grundschuld. Im Falle der Kapitalbeschaffung finanzieren Sie im Gegensatz zur Baufinanzierung nicht die beliehene Immobilie selbst, sondern können das Geld ohne Zweckbindung nutzen.

Wie bei einer Immobilienfinanzierung sollten Sie möglichst viele Angebote zur Kapitalbeschaffung vergleichen, denn das Darlehen, das Sie aufnehmen ist ein klassisches Annuitätendarlehen, das Sie in monatlichen Raten zurückzahlen müssen. Hierbei können geringe Zinsunterschiede hohe Ersparnisse oder Mehrkosten ausmachen.

Kapital beschaffen in drei Schritten

Geben Sie Ihre Wunschsumme ein und welche Art Immobilie beliehen werden soll.

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Diese Objekte können Sie beleihen

Um sich Kapital mithilfe der Beleihung eines Objekts zu beschaffen, kommen unterschiedliche Immobilien infrage. Um ein Objekt zu beleihen, spielt es keine Rolle, ob Sie dieses selbst nutzen oder vermietet haben.

Folgende Immobilien oder Grundstücke können dazu genutzt werden:

  • Ein- oder Mehrfamilienhaus
  • Doppelhaus oder Doppelhaushälfte
  • Eigentumswohnung
  • gewerblich genutzte Immobilie
  • Ferienhaus oder -wohnung in Deutschland
  • unbebautes Grundstück

Dafür können Sie das Kapital verwenden

Im Gegensatz zu einem Darlehen, das Sie zur Immobilienfinanzierung aufnehmen, ist Kapital, das Sie sich durch die Beleihung eines vorhandenen Objekts beschaffen, nicht an einen bestimmten Zweck gebunden. Sie können diese Art der Kapitalbeschaffung zum Beispiel einsetzen, um …

  • ein Haus oder eine Wohnung im Ausland zu finanzieren.
  • sich den Wunsch nach einer teuren Anschaffung zu erfüllen.
  • Modernisierungsmaßnahmen umzusetzen, ohne diese der Bank nachzuweisen.
  • Eigenkapital für den Kauf einer anderen Immobilie einbringen zu können.
  • Erbschaftsteuer zu bezahlen oder Miterben auszuzahlen.
  • Geld für ein Unternehmen oder die Selbstständigkeit zu haben.
  • im Rentenalter die finanziellen Möglichkeiten zu erhöhen.

Kapitalbeschaffung: Hypothekendarlehen oder Ratenkredit

Alternativ zum Hypothekendarlehen könnte auch ein Ratenkredit für Sie infrage kommen. Das hängt davon ab, wie hoch die Summe ist, die Sie benötigen: Meistens können Sie einen Ratenkredit zur freien Verfügung nur bis zu einer Höhe von 50.000 Euro aufnehmen. Darüber hinaus verlangen Banken die Absicherung des Kredits. Sowohl die Kapitalbeschaffung durch ein Hypothekendarlehen als auch die per Ratenkredit haben Vor- und Nachteile.

Hypothekendarlehen

  • Sie können deutlich höhere Summen aufnehmen als bei einem Ratenkredit.
  • Die Zinssätze sind durch die Grundschuld erheblich günstiger.
  • Die Beleihung einer Immobilie ist aufwendiger als die Aufnahme eines Ratenkredits.
  • Bei der Bestellung oder Abtretung der Grundschuld entstehen Kosten.

Ratenkredit

  • Es entstehen keine Nebenkosten.
  • Das Geld ist schneller beantragt und somit auch schneller verfügbar.
  • Sie können jederzeit sonder- oder gesamttilgen.
  • Die Zinssätze sind deutlich höher und der Kredit damit teurer.
  • Sehr hohe Summen werden von Banken nicht bewilligt.

Beispielrechnung Kapitalbeschaffung

Die Rechnung geht davon aus, dass Sie je ein Darlehen in Höhe von 50.000 Euro mit vier Jahren Laufzeit aufnehmen, und zeigt Ihnen die Unterschiede bei den Kosten zwischen der Kapitalbeschaffung durch die Beleihung einer eigenen Immobilie und der durch einen Ratenkredit zur freien Verwendung.

Hypothekendarlehen Ratenkredit
Effektivzinssatz p. a. 3,04% 5,50%
monatliche Rate 1.129 Euro 1.160 Euro
Zinskosten 3.182 Euro 5.669 Euro
Grundschuld Bestellung/Abtretung 558 Euro/122 Euro -
Gesamtkosten 53.740 Euro/53.304 Euro 55.669 Euro
CHECK24 Tipp

Abtretung der Grundschuld senkt die Kosten

Wenn zur Finanzierung Ihrer Immobilie eine Grundschuld eingetragen wurde, kann es sich lohnen, diese auch nach Rückzahlung des Darlehens bestehen zu lassen. Diese geht dann von der Bank auf Sie über. Somit zahlen Sie bei einer Beleihung der Immobilie keine neue Bestellung, sondern nur die Abtretung der Grundschuld. Bei einer Summe von 300.000 Euro zum Beispiel zahlen Sie für die Grundschuldbestellung knapp 2.150 Euro, bei der Abtretung nur etwa 400 Euro.


Kapitalbeschaffung für Immobilienbesitzer: Voraussetzungen

Um eine Immobilie zu beleihen, müssen Immobilienbesitzer einige Voraussetzungen erfüllen. Die Hauptvoraussetzung ist, dass Sie ein Haus, eine Wohnung oder ein Grundstück Ihr Eigentum nennen können. Das zu beleihende Objekt sollte nach Möglichkeit abbezahlt sein. Nur wenige Kreditinstitute bewilligen Darlehen auch, wenn noch eine größere Restschuld vorhanden ist. Darüber hinaus müssen Kreditnehmer zur Kapitalbeschaffung folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Das Objekt muss sich in Deutschland befinden.
  • Sie müssen volljährig sein.
  • Sie sollten ein regelmäßiges Einkommen und eine gute Bonität haben.

Wie hoch kann ich meine Immobilie oder mein Grundstück beleihen?

Wie viel Geld Ihnen die Bank leiht, hängt vom Wert der Immobilie oder des Grundstücks ab. Die Bank bestimmt den Objekt- beziehungsweise Beleihungswert. Dieser entspricht nicht dem Kaufpreis, sondern orientiert sich am Verkehrswert. Das wiederum ist der Wert, zu dem sich das Objekt am wahrscheinlichsten verkaufen lässt. Dieser liegt für gewöhnlich unter dem Kaufpreis und wird durch einen Gutachter berechnet.

Der Objektwert oder auch Beleihungswert ist ein Schätzwert der Bank: Sie schätzt ein, welche Summe sie bei einer Versteigerung des Objekts erhalten könnte. Einige Banken setzen den Objektwert dem berechneten Verkehrswert gleich, andere ziehen davon einen sogenannten Risikoabschlag ab.

Ein Darlehen zur Kapitalbeschaffung gewähren Kreditinstitute in Höhe von bis zu 85 Prozent des Beleihungswerts, selten darüber hinaus.


Häufige Fragen zur Kapitalbeschaffung