Banken verschärfen Kreditvergabe bei Baufinanzierung
München, 05.02.2013 | 17:17 | asz
Für Kreditnehmer werden Baufinanzierungen künftig teurer: Die deutschen Banken haben ihre Vergaberichtlinien für die Immobiliendarlehen im vierten Quartal 2012 verschärft. Das teilte die Deutsche Bundesbank letzten Mittwoch mit. Laut einer Umfrage der Notenbank begründen die Geldhäuser ihren Schritt mit einer schlechten Risikoeinschätzung und seit Juni 2010 stetig steigender Nachfrage für Baukredite. Durch die strengeren Vorgaben erhöhen sich die Kreditmargen - und treiben die Kosten für Verbraucher in die Höhe.
Zudem warnte die Deutsche Bundesbank vor steigenden Zinsen für Immobilienkredite. Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret sagte jedoch gleichzeitig, dass ungeachtet der Entwicklung kein Grund zur Beunruhigung bestehe. Branchenexperten hatten bereits im September des vergangenen Jahres steigende Zinsen für Baukredite prognostiziert. Mittelfristig könnten die Zinsen durchaus steigen, in naher Zukunft sei jedoch nicht mit einem signifikanten Anstieg zu rechnen, sagte Dombret weiter.
Steigende Kreditzinsen und härtere Vergaberichtlinien könnten sich in Zukunft jedoch auch selbst bedingen: Gerade bei großen Hypotheken wie Baufinanzierungen können die Geldhäuser den Zinssatz in einem gewissen Rahmen selbst bestimmen. Zu den vielen Bemessungskriterien für Immobilienkredite gehören die Bonität des Kreditnehmers, die gebotenen Sicherheiten und der Objektwert. Anhand dieser Kriterien bemisst sich im Normalfall auch die Höhe der Zinsen, die der Schuldner für den Kredit bezahlen muss. Mit den nun verschärften Kriterien für die Kreditvergabe, kann die Bank die Bonität eines einzelnen Schuldners niedriger bewerten als zuvor und somit höhere Kreditzinsen verlangen.