EU will Verbraucherschutz bei Immobilienkrediten verbessern
München, 11.12.2013 | 13:48 | asz
Die Europäische Union will verhindern, dass Verbraucher Immobilienkredite leichtsinnig aufnehmen. Laut einem Onlinebericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hat das EU-Parlament beschlossen, dass Banken vor dem Abschluss künftig einheitliche Informationsblätter ausgeben und ihren Kunden ein Rücktrittsrecht garantieren sollen. Alle 28 Mitgliedsstaaten, die im Europäischen Rat vertreten sind und an der Ausarbeitung der Regeln beteiligt waren, müssen den neuen Bestimmungen jedoch noch zustimmen - vor April 2025 werden diese daher voraussichtlich nicht in Kraft treten.
Zudem sollen Verbraucher vor dem Abschluss umfassend über anfallende Zins- und Tilgungskosten informiert werden, die in Zusammenhang miz dem Immobilienkredit anfallen. Auch die vorzeitige Tilgung des Kredites wird der neuen Regelung zufolge künftig einfacher: Die in Deutschland übliche Vorfälligkeitsentschädigung soll demnach eingeschränkt werden - prinzipiell bleibt sie jedoch bestehen.
Der deutsche Europaabgeordnete Andreas Schwaab sieht darin einen Vorteil für deutsche Banken, deren im europäischen Vergleich sehr günstigen Zinssätze dadurch gesichert wären. Auch EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier begrüßte den Beschluss der Abgeordneten. Verbraucher würden zu oft Immobilienkredite aufnehmen, ohne sich der damit verbundenen Risiken bewusst zu sein, sagte Barnier.