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Ramsauer will schärfere Regeln für Energieeffizienz bei Neubauten

München, 13.04.2012 | 16:56 | sbi

Häuslebauer müssen künftig eventuell mit höheren Kosten rechnen: Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung will im Zuge der neuen Energiesparverordnung (EnEV) schärfere Regeln für die Energieeffizienz von Neubauten einführen. Die TAZ berichtet über einen entsprechenden Verordnungsentwurf, der der Zeitung vorliegt. Demnach sollen die strengeren Standards für alle Gebäude gelten, die nach Inkrafttreten der EnEV gebaut werden.

Auf Häuslebauer werden künftig höhere Kosten zukommen: Ramsauer verschärft die Regeln für Gebäudedämmung.
Auf Häuslebauer werden künftig höhere Kosten zukommen: Ramsauer verschärft die Regeln für Gebäudedämmung.
Die Finanzierung des Baus einer neuen Immobilie wird dadurch möglicherweise teurer: Auf Bauherren und die Wirtschaft könnten jährlich Zusatzkosten in Höhe von bis zu einer halben Milliarde Euro  zukommen. In dem EnEV-Entwurf heißt es, dass beispielsweise Kellerdecken künftig besser isoliert und Fenster dreifach verglast werden. Höhere Mietpreise bei künftig zu vermietenden Häusern und Wohnungen seien nicht ausgeschlossen. Bei der Sanierung von Altbauten sollen die neuen Standards jedoch noch nicht greifen - hier finden noch die Regeln von 2009 Anwendung. Das Bundesbauministerium plant zudem eine Herabsetzung der Anforderungen bei der Wärmedämmung für Bürotürme und Gewerbegebäude. Nach Angaben von Minister Peter Ramsauer (CSU) sollen die Grenzwerte für Außenwände um ein Viertel verringert werden.

Die EnEV sieht jedoch auch vor, diejenigen Hausbesitzer bei der Gebäudedämmung zu entlasten, die umweltfreundliche Heizanlagen einbauen. Dazu gehören etwa Gas- oder Öl-Brennwertheizungen, die mit Holzpellet-Kesseln, Solaranlagen oder Wärmepumpen kombiniert werden. Auch Heizungen, die gleichzeitig Strom in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen, sowie Fernwärme sollen nicht den strengeren Standards unterliegen. Klimaschützer kritisieren diese Ausnahmen: Ulf Sieberg vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) sagte, dass die Bundesregierung ihre Effizienzziele so nicht erreichen werde.

Nach Ramsauer soll Energieeffizienz von Wohngebäuden anhand von Energieausweisen kontrolliert werden. Mit Hilfe der Pässe, die von Hauseigentümern ausgestellt werden müssen, können Mieter und Kaufinteressenten die Heizkosten einschätzen. Energieausweise gibt es aktuell auch - bislang weichen deren Angaben aber häufig von der Realität ab. Um die Angaben künftig stichprobenartig kontrollieren zu können, sollen neue Energieausweise künftig von den Ländern erfasst werden.

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