Finanztest: Banken verlangen hohe Zinsaufschläge bei Baukrediten
München, 15.05.2014 | 15:53 | asz
Banken verlangen oft besonders hohe Zinsen für Immobilienkredite, wenn der Eigenkapitalanteil ihrer Kunden niedrig ist. Das berichtet das Verbrauchermagazin Finanztest infolge einer entsprechenden Untersuchung. Reduzierten die Tester bei der Darlehensanfrage den Anteil des Eigenkapitals, stiegen bei einigen Banken die Effektivzinsen für den Kreditanteil, der 80 oder 90 Prozent des Immobilienwertes überstieg, von fünf auf über zehn Prozent. Das Magazin rät daher allen Verbrauchern, möglichst viel Geld in die Finanzierung einzubringen, wenn sie eine Immobilie bauen oder kaufen möchten.
Im Rahmen der Untersuchung erhielten die Banken zwei unterschiedliche Finanzierungsanfragen, im Anschluss verglichen die Tester die jeweiligen Zinssätze. Die erste Anfrage umfasste dabei ein Darlehen über 80 Prozent der Kaufsumme, die zweite den vollen Immobilienpreis. Anhand der Differenz der jeweils veranschlagten Zinssätze konnte Finanztest berechnen, wie stark sich die Kosten allein durch den letzten Kreditteil erhöhten.
Die Konditionen der letzten 20 Prozent des Kreditanteils ähnelten dabei teilweise denen von Dispokrediten: Bei einer Bank kletterten die Zinsen für den letzten Kreditteil durch die geringere Eigenkapitalquote auf elf Prozent. Dieser Anstieg der Darlehenszinsen wirkt sich bei Baufinanzierungen aufgrund der hohen Kreditsummen und langen Laufzeiten massiv auf die Gesamtkosten des Kredites aus: Durch die Erhöhung des Finanzierungsanteiles um lediglich zehn Prozent stiegen die gesamten Darlehenskosten bei einigen Banken um rund 20.000 Euro. Um enorme Zinsaufschläge bei Baufinanzierungen zu vermeiden, sollten Verbraucher dem Magazin zufolge daher nicht mehr als 80 Prozent des Immobilienwertes über eine Bank finanzieren.