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Nominalzins, Sollzins, Effektivzins: Das müssen Sie wissen

Zinsen können Kosten verursachen oder Erträge bringen. In jedem Fall sind sie ein guter Anhaltspunkt, mit welchen Umständen Sie rechnen können – ob bei einem Kredit oder einer Geldanlage. Dabei ist es sinnvoll, die wichtigsten Zinssatz-Typen zu kennen.

Begriffserklärung

Alle Zinssätze beziehen sich für gewöhnlich immer auf ein Jahr, geben also das an, was ein Kunde in zwölf Monaten zahlt oder erhält. Deshalb findet sich hinter den Bezeichnungen meist der Zusatz p. a. (per annum). Zwischen den einzelnen Zinsarten gibt es jedoch wichtige Unterschiede.

Nominalzins

Der Nominalzins beschreibt den Zinssatz bei einer Geldanlage ohne Berücksichtigung von Wiederanlagen oder Kosten während des Anlagezeitraums.

Sollzins

Der Sollzins gibt an, wie hoch die Geldleihgebühr seitens der Bank für einen Verbraucherkredit oder ein Baudarlehen ist. Weitere Kosten sind nicht einberechnet.

Effektivzins

Der Effektivzins berechnet Renditen und Kosten einer Geldanlage ein und berücksichtigt weitere Kosten eines Kredits, die zum Beispiel durch die Laufzeit entstehen.

Realzins

Der Realzins berücksichtigt im Gegensatz zum Nominalzins die Entwicklung der Kaufkraft. Inflation oder Deflation sind mit dem Realzins bei der Rendite einer Anlage einberechnet.

CHECK24 Wissen

Mehr Durchblick bei Krediten

Der Begriff Sollzins hat am 11. Juni 2010 mit einer Erneuerung der Verbraucherkreditrichtlinie die Bezeichnung Nominalzins im Kreditbereich abgelöst. Ziel der neuen Richtlinie war es, mehr Transparenz bei Kreditangeboten zu schaffen. So müssen Banken seitdem auch den sogenannten Zwei-Drittel-Zins angeben, um den Kunden zu zeigen, wie viele Verbraucher ein Angebot zu welchem Zinssatz abschließen.

Worin unterscheiden sich Sollzins und Effektivzins?

Der Sollzins gibt den Zinssatz an, den eine Person für einen Verbraucherkredit oder ein Immobiliendarlehen erhält. Er ist in der Regel markt-, laufzeit- und bonitätsabhängig. Zwei Personen mit unterschiedlich guter Bonität können für dieselbe Kreditsumme und Laufzeit verschieden hohe Sollzinssätze bekommen. Kredite mit längerer Laufzeit haben oft etwas höhere Sollzinssätze, weil sich die Banken die Sicherheit des gebundenen Zinssatzes bezahlen lassen. 

Diese Kosten fließen in den Effektivzins ein

Eine Graphik, welche den Effektivzins erklärt

Sollzins und Effektivzins bei Konsumentenkrediten

Um Verbraucherkreditangebote miteinander vergleichen zu können, ist der Effektivzinssatz relevant. Er enthält entstehende Kosten und bildet ab, was der Kreditnehmer wirklich für den Kredit zahlt. Er muss laut Gesetz bei einem Kreditangebot mit angezeigt werden. Der Effektivzins ist von folgenden Faktoren abhängig:

  • Vom Sollzinssatz: Er bildet die Basis für die Berechnung.
  • Von der Höhe des Darlehens: Eine höhere Summe lässt die Gesamtkosten steigen.
  • Von der Tilgung: Je nachdem, wie schnell Sie den Kredit zurückzahlen, wird er teurer oder günstiger.

Er beinhaltet außerdem laut Gesetzgeber (§ 16 Preisangabenverordnung):

  • Kosten für die Vermittlung eines Verbraucherdarlehens
  • Kosten für Transaktionen und Kontoeröffnungs- beziehungsweise -führungsgebühren
  • Kosten für eine Immobilienbewertung, sollte diese für die Bewilligung eines Verbraucherdarlehens nötig sein

Es gibt aber auch Kosten, die zwar bei Aufnahme eines Kredits entstehen können, aber nicht in den Effektivzins mit hineingerechnet werden dürfen. Dazu gehören:

  • Kosten, die durch Vertragsbruch seitens des Kreditnehmers entstehen
  • Kosten für Versicherungen, die keine Voraussetzung für das Zustandekommen eines Kreditvertrags sind
  • Kosten, die der Kreditnehmer für eine Ware oder ähnliches über den Kredit hinaus zahlen muss
  • Gebühren für Eigentumsübertragungen und Notarkosten bei einer Baufinanzierung

Sollzins und Effektivzins bei Baufinanzierungen

Wer sich für eine Baufinanzierung interessiert, erhält auch den Effektivzinssatz zu einem Angebot, der Sollzins spielt jedoch eine größere Rolle als bei einem Verbraucherkredit. Da es meist um deutlich höhere Summen und längere Zeiträume geht, muss der Darlehensnehmer eine Entscheidung treffen, wie lange er den Sollzins festschreiben möchte. Mit der sogenannten Sollzinsbindung sichert er sich den aktuellen Zins für einen Zeitraum von meist zwischen fünf und 25 Jahren. Da es sinnvoll ist, sich einen günstigen Zinssatz länger zu sichern oder bei einem hohen Zinssatz flexibel zu bleiben, ist hier der Blick auf den Sollzinssatz besonders wichtig.

Nominalzins und Effektivzins bei Geldanlagen

Im Gegensatz zu Verbraucherkrediten oder Immobilienfinanzierungen gibt der Nominalzins bei Geldanlagen keine Kosten an, sondern die Rendite, die ein Anleger erhalten kann. Der Effektivzins berücksichtigt aber Kosten – wie zum Beispiel einen Ausgabeaufschlag – außerdem Zinsberechnungsmethoden der Bank und Wiederanlagen während der Laufzeit. Schüttet eine Festgeldanlage zum Beispiel den Zinsertrag erst zum Ende der Laufzeit aus, kann der Effektivzins niedriger sein als der Nominalzins. Bei Krediten ist der Effektivzins dagegen immer höher als der Sollzins. Bei Geldanlagen kommt außerdem der Realzins zum Tragen. Der Realzins bildet die Rendite ab, die einen Wertverlust oder eine Wertsteigerung – abhängig von Inflation oder Deflation – mit einbezieht.

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Zinsen bei Girokonto und Kreditkarte

Sollzins und Effektivzins spielen auch bei Girokonto und Kreditkarte eine Rolle. Ähnlich einem Konsumentenkredit werden die jeweiligen Angaben dazu verwendet, um die Kosten für die Nutzung des Dispositionskredits oder der Ratenzahlung bei einer Kreditkarte anzugeben. Im Gegensatz zu den meisten Krediten sind die Zinssätze bei Girokonten und Kreditkarten variabel. Das bedeutet, dass sie von der Bank jederzeit angepasst werden können.

Wie berechne ich den Effektivzins aus dem Sollzins?

Wenn Sie den Sollzins für Ihren Kredit kennen, können Sie mithilfe einer Formel den effektiven Jahreszins berechnen. Das Ergebnis ist ein Näherungswert und kann vom durch die Bank errechneten Effektivzins abweichen. Die Formel lautet:

(Kreditkosten / Nettodarlehensbetrag) x (24 / (Laufzeit in Monaten + 1))

Zu den Kreditkosten gehören die reinen Zinskosten über die gesamte Laufzeit, aber auch zum Beispiel ein Disagio, also ein Ausgabeaufschlag, falls das Kreditinstitut diesen berechnet.

Der Nettodarlehensbetrag ist die Kreditsumme abzüglich der Kreditkosten. Im CHECK24-Kreditvergleich wird bei allen Angeboten der effektive Jahreszins angegeben, sodass Sie einfach und auf einen Blick vergleichen können, ohne selbst rechnen zu müssen.

Häufige Fragen

Was ist gebundener und variabler Sollzins?

Bei regulären Verbraucherdarlehen ist der Zinssatz normalerweise gebunden, das heißt: Er ist für die gesamte Laufzeit festgelegt. Bei Baufinanzierungen einigt sich der Darlehensnehmer vor Vertragsabschluss mit der Bank auf die Dauer der Zinsbindung. Nach Ablauf kommt mit der Anschlussfinanzierung in der Regel eine erneute Zinsbindung zustande. Auch bei Festgeldanlagen ist der Zinssatz gebunden. Der Anleger weiß schon zu Beginn der Anlage, wie hoch seine Rendite ausfallen wird, weil der Zinssatz feststeht.

Variable Zinssätze kommen normalerweise bei Dispositionskrediten, Kreditkartenzinsen, Tagesgeldern und vielen Geldanlagen vor. Es gibt aber auch Baufinanzierungen mit variablem Zins. Diese richten sich nach dem Euribor. Eine Baufinanzierung mit variablem Zins dient für gewöhnlich der Zwischenfinanzierung und kann unter Berücksichtigung einer vertraglich festgelegten Kündigungsfrist jederzeit zurückgezahlt werden.

Warum sind Effektivzinsen höher als Sollzinsen?

In den Effektivzins sind die Kreditkosten bereits einberechnet, während der Sollzins nur die Gebühr darstellt, die die Bank dafür erhebt, dass sie das Geld verleiht. Deshalb ist der Effektivzins bei einem Kredit höher als der Sollzins.

Wovon hängt der Nominalzins ab?

Der Nominalzins einer Geldanlage hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen vom Leitzins der Europäischen Zentralbank, der Laufzeit der Anlage, von der generellen wirtschaftlichen Situation, aber auch von Angebot und Nachfrage.

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Anna N. Baumgart ()
Online-Redakteurin Finanzen
Anna ist Journalistin für Hörfunk und seit vielen Jahren den interessantesten Inhalten und deren hörer- und leserfreundlichen Umsetzung auf der Spur. Seit 2023 schreibt sie bei CHECK24 verbrauchernah über die wichtigsten Produkte und Neuigkeiten aus der Finanzwelt.

Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.

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