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Das Wichtigste in Kürze
Eine Dread-Disease-Versicherung schützt vor den finanziellen Folgen einer schweren Krankheit. Sie wird mitunter auch als Schwere-Krankheiten-Versicherung bezeichnet.
Was bedeutet „Dread Disease”?
Der Begriff „dread disease” (wörtlich: „gefürchtete Krankheit”) wird im Englischen für schwere, lebensbedrohliche Erkrankungen verwendet. Dazu zählen beispielsweise Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Krebserkrankungen.
Die Versicherungsbedingungen regeln, welche Krankheiten genau versichert sind. Darunter fallen häufig Krankheiten wie Schlaganfälle, Krebs oder der Verlust von elementaren Fähigkeiten wie etwa Hören (Taubheit) oder Sehen (Blindheit). Auch eine Pflegebedürftigkeit kann abgesichert sein.
Der genaue Versicherungsschutz hängt jedoch vom jeweiligen Tarif ab und unterscheidet sich teils deutlich.
Beispiele für Krankheiten, die häufig versichert sind:
Eine Dread-Disease-Versicherung kann für Verbraucher sinnvoll sein, die keine Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung abschließen möchten, sich jedoch im Fall bestimmter schwerer Krankheiten eine finanzielle Absicherung wünschen.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte stets die erste Wahl sein. Wer dennoch Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung sucht, hat neben der Dread-Disease-Versicherung folgende Optionen:
Die Dread-Disease-Versicherung leistet, sobald ein Arzt eine der vom Versicherungsschutz abgedeckten Krankheiten diagnostiziert. Anders als eine Berufsunfähigkeits-, Multi-Risk- oder Grundfähigkeitsversicherung zahlt die Versicherung keine monatliche Rente, sondern einen festgelegten Einmalbetrag auf einen Schlag aus. Die Auszahlung ist dabei steuerfrei.
Meist sieht die Versicherung eine Karenzzeit vor. Erst nach Ablauf dieser meist zwei Wochen oder mehr wird die Leistung ausgezahlt.
Die Erkrankung muss zudem einen genauen Schweregrad erreicht haben, der in den Versicherungsbedingungen definiert ist. Daher ist es wichtig, dass Sie die Bedingungen darauf hin genau prüfen.
Neben den versicherten Krankheiten leisten einige Tarife auch bei einer Pflegebedürftigkeit sowie bei Unfallfolgen – etwa einer Amputation, Verbrennungen oder Kopfverletzungen. Diese Leistungen überschneiden sich hier mit denen der privaten Unfallversicherung.
Definition wichtiger als die Zahl der Krankheiten
Die Anzahl der versicherten Krankheiten allein sagt nichts über die Qualität der Versicherung aus. Wichtig ist vielmehr, wie die Krankheiten definiert sind und ab welchem Schweregrad der Versicherer leistet.
In der Regel endet die Versicherung mit Auszahlung der vereinbarten Summe. Sollte es zu einer weiteren, schweren Erkrankung kommen, wäre diese nicht mehr versichert.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) sichert Sie für den Fall ab, dass Sie Ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können. Dabei spielt es keine Rolle, durch welche Beschwerden die Berufsunfähigkeit ausgelöst wird. Auch Unfälle sind versichert.
Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine Dread-Disease-Versicherung nur, wenn eine der versicherten Krankheiten eintritt. Damit ist der Schutz für Erwerbstätige deutlich eingeschränkter und lückenhaft. Wird die Berufsunfähigkeit durch eine andere, nicht versicherte Krankheit ausgelöst, zahlt die Versicherung gar nichts. Erleiden Sie etwa einen Bandscheibenvorfall und ist diese Erkrankung nicht im Katalog der versicherten Diagnosen enthalten, würden Sie leer ausgehen.
Für Verbraucher, die auf ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind, ist daher eine BU-Versicherung die erste Wahl. Diese sichert zudem anders als eine Dread-Disease-Versicherung auch psychische Krankheiten ab – die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit.
Allerdings kann es sein, dass je nach Beruf oder Vorerkrankungen ein BU-Schutz zu teuer ist oder gar nicht mehr abgeschlossen werden kann.
Dann bietet die Dread-Disease-Versicherung einen eingeschränkten, aber klar festgelegten finanziellen Schutz bei bestimmten Erkrankungen. Die Leistung wird dabei unabhängig davon ausgezahlt, ob man noch in seinem Beruf arbeiten kann.
Zudem zahlt die Dread-Disease-Versicherung im Leistungsfall in der Regel eine einmalige, größere Summe aus. Mit dieser Summe können Sie zum Beispiel private Behandlungen oder einen notwendigen Umbau der Wohnung finanzieren oder einen offenen Kredit abzahlen.
Bei einer BU-Versicherung erhält der Versicherte hingegen eine Rente, die monatlich ausgezahlt wird, um davon die Lebenshaltungskosten zu decken.
Die Vor- und Nachteile beider Versicherungen auf einen Blick:
Dread-Disease-Versicherung | BU-Versicherung | |
---|---|---|
Vorteile |
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|
Nachteile |
|
|
Sichert ab |
Behandlungen & Umbau-Maßnahmen nach schwerer Krankheit |
Lebensunterhalt bei Berufsunfähigkeit |
Wer eine Dread-Disease-Versicherung abschließen möchte, sollte besonders die folgenden Punkte beachten.
Prüfen Sie kritisch, ob eine Dread-Disease-Versicherung für Sie geeignet ist. Meist bietet eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Erwerbstätige einen umfassenderen Schutz.
Bei einer Dread-Disease-Versicherung sind nur bestimmte Krankheiten versichert, die in den Versicherungsbedingungen aufgeführt sind. Prüfen Sie, welche Krankheiten genau versichert sind und ab welchem Schweregrad einer Erkrankung die Versicherung leistet. Überlegen Sie sich, für welche Krankheiten Sie einen Schutz wünschen. Berücksichtigen Sie dabei, dass manche Krankheiten nur sehr selten vorkommen.
Nein. Die Gesundheitsfragen beim Vertragsabschluss sollten Sie auf jeden Fall wahrheitsgemäß beantworten. Bei falschen Angaben zu Ihrem aktuellen Gesundheitszustand kann die Versicherung die Leistung im Krankheitsfall sonst verweigern.
Wird eine Krankheit diagnostiziert, leisten die Versicherer meist erst nach einer bestimmten Karenzzeit – etwa nach 14 oder 28 Tagen. Sollte man vorher bereits versterben, würde kein Geld gezahlt. Überprüfen Sie, welche Karenzzeiten der Vertrag vorsieht.
Häufig gibt es auch eine Wartezeit von drei oder sechs Monaten. Diese Zeit muss verstrichen sein, bevor der Versicherungsschutz greift.
Überlegen Sie, welche Summe Sie bei Eintritt einer schweren Krankheit benötigen würden – etwa für private Behandlungen oder die Absicherung der laufenden Kosten. Diese Summe sollten Sie als Versicherungssumme vereinbaren.
Nein, eine Krebsversicherung ist in den allermeisten Fällen nicht sinnvoll, da der Leistungsumfang zu sehr begrenzt ist. Sie zahlt nur im Falle einer Krebserkrankung einen einmaligen Betrag aus, mit dem Sie etwa spezielle Therapien bezahlen oder Verdienstausfälle kompensieren können.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung hingegen sichert jegliche Krankheiten ab – egal ob physisch oder psychisch – und zahlt eine monatliche Rente aus. Für einen umfassenden Versicherungsschutz sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung daher Ihre erste Wahl sein.
Krebs als Ursache für Berufsunfähigkeit
Laut Zahlen von Morgen & Morgen sind 17 Prozent der Fälle von Berufsunfähigkeit auf eine Krebserkrankung zurückzuführen (Stand: 04/2024). Psychische Erkrankungen und Nervenkrankheiten führen hingegen doppelt so häufig zu einer Berufsunfähigkeit.
Eine Dread-Disease-Versicherung bietet im Vergleich zur Krebsversicherung einen breiteren Versicherungsschutz. Gute Tarife übernehmen neben individuellen Gesundheitsleistungen (iGeL) auch Hauptkrebs-Screenings oder Darmspiegelungen, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht bezahlt werden. Eine Krebsversicherung ist daher höchstens als Zusatzversicherung sinnvoll.