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BKK-Gesundheitsreport: Mehr Arbeitnehmer fallen längere Zeit aus

München, 26.11.2015 | 15:25 | mst

Immer mehr Arbeitnehmer fallen für längere Zeit aus. Das zeigt der Gesundheitsreport des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK), der am Mittwoch vorgestellt wurde.
 

Gestresster Angestellter im Büro vor FensterfrontVor allem aufgrund psychischer Erkrankungen fallen immer häufiger Berufstätige aus.
Danach geht fast die Hälfte (rund 48 Prozent) aller Fehltage der bei einer Betriebskrankenkasse Versicherten auf eine Langzeiterkrankung von mehr als sechs Wochen zurück. Vor zehn Jahren war dieser Anteil noch um fünf Prozentpunkte niedriger.
 
Gleichzeitig ist jedoch der Anteil der Langzeitkranken an allen krankgeschriebenen Versicherten mit rund vier Prozent über die letzten zehn Jahre nahezu konstant geblieben. Arbeitnehmer, die längere Zeit krankgeschrieben sind, fallen dabei meist zwischen drei und sechs Monaten im Betrieb aus.
 

Fehltage wegen psychischer Erkrankungen nehmen zu

Insgesamt gehen die meisten Fehltage auf Muskel- oder Skeletterkrankungen zurück, zu denen etwa Rückenbeschwerden zählen: Auf 100 BKK-Versicherte kommen hier rund 465 Fehltage. Dahinter folgen mit rund 272 Tagen psychische Erkrankungen. Fehltage wegen psychischer Störungen haben sich laut Angaben des BKK-Dachverbands in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt (+ 129 Prozent).
 
Wenn sich bei der Versorgung von Langzeiterkrankten in Zukunft nichts ändere, werden dem BKK-Dachverband zufolge lang anhaltende und chronische Krankheiten weiter zunehmen. Das liege auch an der immer älter werdenden Bevölkerung.
 
Franz Knieps, Vorstand des BKK-Dachverbands, übt Kritik am deutschen Gesundheitssystem. Dieses sei nicht am Krankheitsverlauf eines Patienten orientiert, was bei Langzeit-Patienten dringend nötig wäre. Knieps forderte einen Masterplan für chronische Leiden, ähnlich dem nationalen Krebsplan. „Oberste Priorität müssen dabei die Bedarfe und Bedürfnisse von Langzeitpatienten haben“, sagte Knieps.
 
Für den Gesundheitsreport wurden die Daten von insgesamt 9,1 Millionen Versicherten sämtlicher Betriebskrankenkassen ausgewertet. Die Ergebnisse sind nach Angaben des BKK-Dachverbands repräsentativ.
 
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