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Berufsunfähigkeit: Psychische Krankheiten häufigster Grund für BU

München, 22.2.2022 | 17:14 | mst

Psychische Erkrankungen bleiben weiterhin der häufigste Grund, warum jemand seinen Beruf nicht mehr ausüben kann und berufsunfähig wird. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer. Das zeigen aktuelle Zahlen des Versicherers Alte Leipziger.

Mann und zwei Frauen arbeiten mit Masken im Großraumbüro.Angestellte im Büro: Frauen werden häufiger wegen psychischer Probleme berufsunfähig als Männer.
Laut aktuellen Daten der Alten Leipziger sind psychische Krankheiten mit rund 30 Prozent aller Fälle der häufigste Grund für eine Berufsunfähigkeit (BU).
 
Bei den Männern machen psychische Probleme rund ein Viertel aller Leistungsfälle (26 Prozent) aus, bei den Frauen sogar mehr als ein Drittel (35 Prozent). Einen möglichen Grund für den Unterschied sieht die Alte Leipziger in der Doppelbelastung von Frauen durch Familie und Beruf. Letztlich hingen die Ursachen jedoch stärker mit dem ausgeübten Beruf als dem Geschlecht zusammen.
 
Bei Frauen sind Krebserkrankungen (25 Prozent) der zweithäufigste Grund, warum sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Auf dem dritten Platz folgen Erkrankungen des Bewegungsapparates (16 Prozent).
 
Bei den Männern sind Erkrankungen des Bewegungsapparates mit 20 Prozent der zweithäufigste BU-Grund. Das liegt laut der Alten Leipziger daran, dass mehr Männer körperliche Berufe ausüben und ein anderes Sport- und Freizeitverhalten haben. Krebserkrankungen sind bei Männern die dritthäufigste Ursache (16 Prozent).

Effekte von Corona lassen sich noch nicht beziffern

Welche Effekte die Corona-Pandemie auf das Risiko einer Berufsunfähigkeit hat, kann der Versicherer derzeit noch nicht beziffern. „Wir rechnen durchaus mit Effekten, sei es durch Long Covid, aufgeschobene Krebs-Behandlungen oder Veränderungen der Arbeitswelt“, sagte Jürgen Bierbaum, Vorstand des Konzerns Alte Leipziger-Hallesche. Man könne aber noch nicht sagen, wie schwerwiegend diese Effekte wären und welche Auswirkungen sie auf die Schadensquote hätten.
 
Seit Beginn der Pandemie hat der Versicherer 20 von insgesamt rund 3.500 neuen Leistungsfällen registriert, bei denen Corona zum Teil (acht Fälle) oder alleine (zwölf Fälle) Ursache für die Berufsunfähigkeit war.
 
Die Alte Leipziger hat im Jahr 2021 nach eigenen Angaben rund 84 Prozent aller Anträge auf Leistung einer Berufsunfähigkeitsversicherung bewilligt und 136 Millionen Euro an berufsunfähige Versicherte ausgezahlt.

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