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DAK: Jeder zweite Beschäftigte war 2023 bereits einmal krank

München, 1.8.2023 | 17:39 | mst

Im ersten Halbjahr 2023 sind in Deutschland außergewöhnlich viele Arbeitnehmer krankheits­bedingt ausgefallen: Die Zahl der Krankmeldungen ist um über 60 Prozent gestiegen. Die Krankenkasse DAK-Gesundheit nennt mehrere Gründe dafür.

Frau liegt krank auf dem Sofa.In diesem Jahr ist bereits jeder zweite Beschäftigte schon einmal krank ausgefallen.
Im ersten Halbjahr 2023 gab es in Deutschland außergewöhnlich viele Krankmeldungen der Arbeitnehmer: Die Hälfte der Beschäftigten war dieses Jahr schon einmal krank gewesen. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervor. Eine derart hohe Quote von rund 50 Prozent der versicherten Arbeitnehmer werde normalerweise erst am Ende eines Kalenderjahres erreicht, meldet die Kasse.
 
Die Zahl der Krankmeldungen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 61 Prozent. Im Durchschnitt fielen die Arbeitnehmer fast zehn Tage lang aus. Insgesamt ist der Krankenstand mit 5,5 Prozent deutlich höher als im Vorjahr (4,4 Prozent). Für die DAK ist es der höchste Wert seit Beginn ihrer Halbjahresauswertungen im Jahr 2013.
 
Die Fehlzeiten sind laut der DAK in Branchen mit Personalmangel besonders hoch. So lag der Krankenstand bei Beschäftigten in nichtmedizinischen Gesundheitsberufen wie der Altenpflege bei 7,4 Prozent. Das heißt, hier fielen an jedem Tag des ersten Halbjahres von 1.000 Beschäftigten 74 krankheitsbedingt aus. Auch bei den Beschäftigten in der Kita-Betreuung war der Krankenstand mit 7,1 Prozent auffällig hoch.

Lange Ausfallzeiten bei psychischen Erkrankungen

Mit 209,9 Fehltagen pro 100 Versichertenjahre entfielen die meisten Ausfälle auf Atemwegs­erkrankungen. Dahinter folgen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems wie Rückenbeschwerden (183,2 Fehltage) sowie psychische Erkrankungen (159,3 Fehltage). Bei letzteren fallen die Beschäftigten mit durchschnittlich rund 33 Tagen zudem besonders lange aus.
 
Die Krankenkasse nennt drei Gründe für den Anstieg der Fehlzeiten: Zum einen komme es nach der Corona-Pandemie vermehrt zu Infekten und Immunisierungen. Zum anderen sei die Bereitschaft bei den Beschäftigten gestiegen, bei einem Infekt besser nicht in die Arbeit zu kommen. Schließlich sorge das neue elektronische Meldeverfahren dafür, dass Krankschreibungen mittlerweile automatisch von den Krankenkassen erfasst würden.

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