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Streit um BU-Rente: Rund jede zweite Klage der Verbraucher erfolgreich

München, 23.5.2017 | 11:56 | mst

Lehnt die Berufsunfähigkeitsversicherung die Zahlung einer Rente ab, kann es zum juristischen Streit kommen. Die Stiftung Warentest hat ausgewertet, wie oft Verbraucher mit einer Klage Erfolg haben.
 

Anwalt mit deutschen Gesetzestexten am SchreibtischBei einem Streit um die BU-Rente kann sich für Verbraucher eine Klage durchaus lohnen.
Kommt es bei der Berufsunfähigkeitsversicherung zum juristischen Streit, geht rund jedes zweite Gerichtsurteil zugunsten der Verbraucher aus. Das zeigt eine Auswertung der Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (06/2017).
 
Die Tester haben insgesamt 143 Gerichtsurteile aus den Jahren 2010 bis 2016 untersucht. In allen Fällen wurde der Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsrente zunächst abgelehnt.
 

Die Erfolgsquoten hängen vom Streitpunkt ab

Bei einem Streit um Eintritt oder Fortbestand der Berufsunfähigkeit erhielten die Versicherten in 52 Prozent der Fälle recht. Bei einem Streit über die Verweisungsbefugnis des Versicherers – also um die Frage, auf welche Tätigkeiten die Versicherung verweisen darf – gingen 67 Prozent der Urteile zugunsten der Kunden aus.
 
Hatten sich Versicherung und Verbraucher darüber gestritten, ob beim Antrag falsche Angaben gemacht wurden und die vorvertragliche Anzeigepflicht verletzt wurde, erhielten weniger Kunden recht: Hier urteilten die Richter nur in 38 Prozent der Fälle zugunsten der Versicherten.
 
In vielen Fällen erhalten Versicherte ihre Rente jedoch ohne Probleme. Die Leistungsquote der Versicherer liegt laut Stiftung Warentest bei rund 70 Prozent.
 

Tätigkeitsbeschreibung bei Antrag wichtig

Den Verbrauchern ist laut Stiftung Warentest oft nicht klar, wie komplex der Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsrente sei. Es reiche nicht immer aus, nur eine schwere Krankheit zu belegen. Wichtig sei für die Versicherung eine Tätigkeitsbeschreibung, aus der eindeutig hervorgehe, warum jemand nicht mehr in der Lage sei, die zuletzt ausgeübte Tätigkeit fortzuführen, zitiert Finanztest den Fachanwalt Peter Dörrenbächer.
 
Nach Angaben von Stiftung Warentest haben Verbraucher im Schnitt eine monatliche Rente von 1.000 Euro für den Fall einer Berufsunfähigkeit versichert. Wird jemand berufsunfähig, ist er durchschnittlich 47 Jahre alt.

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