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Studie DAK: So viele Fehltage wegen psychischer Probleme wie noch nie

München, 3.3.2023 | 11:20 | mst

Laut einer Studie der Krankenkasse DAK Gesundheit gab es im vergangenen Jahr so viele Fehlzeiten wegen psychischer Probleme wie noch nie. Ältere Beschäftigte fehlen häufiger, doch bei den jüngeren nehmen die Ausfälle stark zu.

Pflegerin mit Ärztin im PausenraumPflegerin mit Ärztin im Pausenraum: Im Gesundheitswesen sind die Fehlzeiten wegen psychischer Probleme am höchsten.
Der Arbeitsausfall aufgrund von psychischen Erkrankungen hat bei Versicherten der DAK Gesundheit im Jahr 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Mit 301 Fehltagen je 100 Versicherte lag der Ausfall um 48 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren.
 
Das geht aus dem aktuellen Psychreport hervor, für den die Kasse die Krankschreibungen ihrer 2,4 Millionen erwerbstätigen Versicherten ausgewertet hat.
 
In allen Altersgruppen waren auch 2022 Depressionen der häufigste Grund für eine Arbeits­unfähigkeit mit 118 Fehltagen je 100 Versicherte. Dahinter folgen Belastungs- und Anpassungs­störungen mit 77 Tagen. Mit einem Anstieg um 12,4 Prozent haben diese Beschwerden den stärksten Zuwachs verzeichnet. Andere neurotische Störungen wie eine chronische Erschöpfung verursachten 34 Fehltage, Angststörungen 23 Tage.

Psychische Erkrankungen bei Jüngeren nehmen stark zu

Ältere Beschäftigte haben auch bei psychischen Störungen mehr Fehlzeiten als jüngere. Die höchsten Zunahmen gab es im vergangenen Jahr allerdings bei den jüngeren Arbeitnehmern: Bei den 24- bis 29-jährigen Männern legten die Fehlzeiten wegen einer psychischen Erkrankung um 29 Prozent zu, bei den Frauen im gleichen Alter um 24 Prozent. 20- bis 24-jährige Frauen fehlten ebenfalls fast ein Viertel mehr als im Vorjahr.
 
Über alle Branchen hinweg gab es die meisten Ausfälle wegen psychischer Probleme im Gesundheits­wesen. Auf dem zweiten Platz landete die öffentliche Verwaltung. Um 44 Prozent beziehungsweise 20 Prozent liegen beide Branchen sehr deutlich über dem Durchschnitt aller Beschäftigten.
 
„Der neue Höchststand bei den psychischen Erkrankungen ist besorgniserregend, weil zunehmend auch junge Erwachsene betroffen sind und im Job ausfallen“, sagte Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. Stressreiche Phasen – auch während der Pandemie – hätten für sie das Risiko erhöht, etwa an einer Depression zu erkranken. Fragen der seelischen Gesundheit am Arbeitsplatz müssten noch stärker als bisher berücksichtigt werden, besonders bei Auszubildenden und jungen Erwachsenen, forderte Storm.
 
Der erneute Anstieg bei den Fehltagen geht nach Ansicht der DAK Gesundheit zum Teil auch auf die neue elektronische Krankschreibung (eAU) zurück. Seit Anfang des Jahres übermitteln Arztpraxen eine Krankmeldung direkt an die Krankenkasse. Dadurch würden jetzt auch Fehlzeiten in der Statistik auftauchen, die bislang von den Versicherten nicht an die Kasse gemeldet wurden.

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