Die meisten wissen nicht, wie hoch die staatlichen Leistungen bei einer Erwerbsunfähigkeit ausfallen. Gleichzeitig sorgen nur wenige mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung privat vor. Das zeigt eine aktuelle Umfrage eines Versicherers.
Arbeiter in einer Autofabrik: Im Fall einer Erwerbsunfähigkeit zahlt die Rentenversicherung eine Erwerbsminderungsrente. Nur rund jeder Fünfte (22 Prozent) kennt die ungefähre Höhe einer
staatlichen Erwerbsminderungsrente. Diese liegt im Schnitt bei rund 900 Euro. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von YouGov im Auftrag der Hannoverschen Lebensversicherung.
Danach haben 42 Prozent der Befragten überhaupt keine Vorstellung davon, wie hoch die staatlichen Leistungen bei einer Erwerbsunfähigkeit ausfallen. 17 Prozent tippen auf 60 Prozent des letzten Nettoeinkommens. Sieben Prozent sind pessimistisch und wählten die vorgegebene Antwortmöglichkeit „nichts“.
Bei der Frage, welche staatliche Leistung Berufsanfänger, Studenten oder Azubis bei einer Erwerbsunfähigkeit erhalten würden, gab ein knappes Drittel (30 Prozent) an, überhaupt keine Ahnung zu haben. Ein Viertel (26 Prozent) wählte korrekterweise die Antwort „Bürgergeld“ (früher: Hartz IV).
Zehn Prozent gehen von keinerlei Leistung aus. Sieben Prozent glauben, dass sie 60 Prozent des späteren Einkommens erhalten würden. Und vier Prozent sind der Meinung, es gebe eine Leistung in Höhe einer Eckrente, die ein Rentner nach 45 Jahren Durchschnittsverdienst erhält.
Erwerbsminderungsrente tatsächlich im Schnitt bei 917 Euro
Tatsächlich zahlt die Rentenversicherung bei einer Erwerbsunfähigkeit laut der Hannoverschen Lebensversicherung im Durchschnitt 917 Euro monatlich aus. Die Rente erhalten Versicherte, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen überhaupt keine berufliche Tätigkeit mehr ausüben können.
Wer noch drei, aber weniger als sechs Stunden täglich arbeiten kann, erhält eine Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung. Wer weniger als drei Stunden täglich arbeitsfähig ist, erhält eine Rente wegen voller Erwerbsminderung. Bei der vollen Erwerbsminderungsrente werden im Schnitt rund 972 Euro ausgezahlt.
Gleichzeitig besitzt nur jeder Zehnte der Befragten (11 Prozent) eine
private Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese zahlt, wenn der Versicherte nach einer Krankheit oder einem Unfall nicht mehr in seinem aktuellen Job arbeiten kann.
Männer sind mit zwölf Prozent dabei etwas häufiger abgesichert als Frauen (neun Prozent), obwohl
diese ein höheres BU-Risiko als Männer haben.
Der Grad der Absicherung steigt jedoch mit dem Einkommen: Bei Haushalten mit einem Nettoeinkommen von mehr als 4.500 Euro verfügen 21 Prozent über einen privaten BU-Schutz.