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Analyse
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So risikofreudig sind deutsche Sparer

München, 06.08.2024 | 15:30 | anb

Festgeldanlagen gehören zu den sichersten Anlageformen für Sparer. Wer sein Geld für einen Zeitraum von Monaten oder Jahren festlegt, weiß schon heute, wie hoch die Rendite bei Fälligkeit sein wird. Überraschungen ausgeschlossen. Trotzdem zeigt eine Auswertung von über 77.000 Tages- und Festgeldanlagen, dass Verbraucher ganz genau hinschauen – vor allem, wenn es um die Wahl des Anlagelandes geht. Bei der Risikobereitschaft machen sich außerdem Unterschiede zwischen Männern und Frauen bemerkbar.

Europaflagge mit Geldscheinen und Geldstapeln
Viele Sparer schauen bei Geldanlagen in Europa genau hin (Bild: adobe/firefly)
Geldanlagen im europäischen Ausland sind durch die EU-weit harmonisierte gesetzliche Einlagensicherung genauso abgesichert wie bei deutschen Banken. Was die Länder teilweise unterscheidet, sind die Landesbonitäten, die durch Ratingagenturen vergeben werden. Diese treffen Aussagen über die Kreditwürdigkeit des jeweiligen Landes. AAA stellt den höchsten Wert, also die beste Kreditwürdigkeit, dar. Darunter fallen Länder wie Deutschland oder Schweden. D beschreibt den niedrigsten Wert. Im Geldanlagevergleich von CHECK24 ist Italien mit einer Bewertung von BBB durch die Ratingagentur Standard & Poor`s derzeit das Land mit der niedrigsten Landesbonität. Nur bei einer Verschlechterung der Gesamtwirtschaft ist bei Ländern mit BBB-Bewertung mit Zahlungsschwierigkeiten zu rechnen.

Kunden verzichten zugunsten deutscher Banken auf Zinsen

Das Ergebnis der Daten-Analyse aus dem ersten Halbjahr 2024 ist eindeutig; fast 81 Prozent aller Tages- und Festgeldanlagen wurden in Ländern mit der Bonität AAA angelegt – dabei lag der durchschnittliche Festgeldzinssatz bei Banken aus Ländern mit einer Bonität von BBB bei 3,91 Prozent, bei Angeboten aus AAA-Ländern nur bei 3,46 Prozent. Bei 88 Prozent dieser Anlagen wählten Kunden zudem eine Bank aus Deutschland.
Außerdem fällt auf: Je höher die Anlagesumme, desto geringer ist die Bereitschaft, das Geld in Länder mit niedrigerer Bonität anzulegen.

„Deutsche Banken genießen einen guten Ruf“, sagt Dr. Moritz Felde, Geschäftsführer Geldanlage bei CHECK24. „Wir suchen jedoch auch die ausländischen Banken für den Geldanlagevergleich sehr bewusst aus. Sparer sollten nicht aus Unsicherheit auf gute Zinssätze verzichten müssen.“

Männer sind risikobereiter als Frauen

Eine weitere Auffälligkeit bezüglich der Bereitschaft, in Länder mit schwächerer Bonität anzulegen, bezieht sich auf das Geschlecht der Anlegenden. Während nur 16,8 Prozent aller Frauen eine Anlage in einem Land mit einer Bonität geringer als AAA abschlossen, waren es unter allen männlichen Anlegern knapp über 20 Prozent.

Quelle: eigene Auswertung aller über CHECK24 abgeschlossenen Fest- und Tagesgeldanlagen von 1.1.2024 bis 31.7.2024

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