Des Deutschen liebste Geldanlage war auch im vergangenem Jahr immer noch das klassische Sparbuch. Knapp 40 Millionen Personen gaben bei der Verbrauchs- und Medienanalyse des IFAK Instituts an, ein solches im Haushalt zu haben. Doch Sparer, die brav ihr erspartes Geld auf ihr Sparbuch einzahlen, müssen unter anderem wegen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank schon seit Jahren mit sehr niedrigen Zinsen leben.
Laut einer Erhebung der Deutschen Bundesbank haben Sparbuchinhaber 2019 durchschnittlich nur noch 0,1 Prozent Zinsen auf ihr Erspartes bekommen. Legen Verbraucher 10.000 Euro auf einem Sparkonto an, beträgt der jährliche Zinsertrag zehn Euro. Ähnlich schlecht verzinst sind aktuell auch viele Tages- und Festgeldangebote deutscher Filialbanken. Zudem wollen Banken von ihren Kunden Gebühren für höhere Einlagen. Selbst die ING – Deutschlands größte Direktbank – verlangt von November an ab einem Betrag von 50.000 Euro ein Verwahrentgelt in Höhe von 0,5 Prozent von Neu- und Bestandskunden. Hinter diesem verbirgt sich letztendlich nichts weniger als Negativzinsen für Spareinlagen. Berücksichtigen Verbraucher zudem die aktuelle Inflation von 2,5 Prozent im vergangenen Juni, ist schnell klar: Das Ersparte auf solchen Sparkonten verliert erbarmungslos an Kaufkraft – also an Wert. Rendite? Fehlanzeige!
Festgeld bietet Sicherheit und bessere Zinsen
Dennoch gibt es für Sparer noch Möglichkeiten, ihr Geld sicher anzulegen und dieser Entwicklung – zumindest moderat – entgegenzuwirken. Relativ gut verzinste Festgelder sind dabei eine Alternative. „Wer auf Sicherheit setzt und dennoch nicht auf Renditen verzichten möchte, sollte Festgeldkonten als Alternative prüfen“, sagt Dr. Christian Geist, verantwortlich für den Bereich Geldanlage bei CHECK24. „Sparer, die ihr Geld risikoarm anlegen möchten, können mit Festgeldern attraktive Gewinne erzielen. Im Mittel sind Festgelder auch besser verzinst als Sparbücher, ohne dass Sparer dabei auf die Sicherheit ihrer Einlagen verzichten müssen.“
Bei Festgeldern im europäischen Ausland sind aktuell sogar die besten Zinsen drin. Das zeigt ein Blick auf aktuelle Angebote im CHECK24 Festgeldvergleich. Sparer, die 10.000 Euro über fünf Jahre anlegen wollen, erhalten von der lettischen Rietumu Bank aktuell 1,27 Prozent eff. p.a. Das entspricht einem Zinsertrag von rund 650 Euro über die geplante Anlagedauer. Entscheiden sich Sparer für eine deutsche Bank, so ist die Creditplus Bank momentan das Geldhaus mit den höchsten Zinsen. Diese bietet 0,25 Prozent Zinsen und ein Anleger erzielt für seine 10.000 Euro über fünf Jahre eine Rendite von rund 126 Euro.
Aktuelle Angebote im CHECK24 Festgeldvergleich
|
Betrag |
Laufzeit |
Zinssatz (eff. p.a.) |
Zinsertrag |
Rietumu Bank
(Lettland) |
10.000 Euro |
5 Jahre |
1,27 % |
650 Euro |
BNF Bank
(Malta) |
10.000 Euro |
5 Jahre |
1,01 % |
517 Euro |
TF Bank
(Schweden) |
10.000 Euro |
5 Jahre |
0,60 % |
304 Euro |
*Angebote aus dem CHECK24 Festgeldvergleich, Stand 20.07.2021
Drei Tipps: Wie Sparer sichere Festgelder aus Europa erkennen
Möchten Sparer diese Zusatzrendite einstreichen, müssen sie dabei nicht um ihr Geld bangen. Denn auch im europäischen Ausland sind die Spareinlagen geschützt. Drei Tipps, wie Verbraucher sichere Festgeldangebote erkennen.
- Auf die Einlagensicherung achten
Neben der Rendite ist bei einem Festgeld auch auf die Sicherheit der Anlage zu achten. Ein entscheidendes Sicherheitsinstrument ist dabei die EU-weit harmonisierte Einlagensicherung, die – genauso wie die deutsche Einlagensicherung – Spareinlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde und Bank schützt. Im Falle einer Bankenpleite bekommen Anleger ihre Spareinlagen bis zu dieser Obergrenze zurückbezahlt. In Deutschland tätige Zweigstellen europäischer Banken oder solcher des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) sind dabei verpflichtet, Mitglied eines solchen Schutzsystems zu sein und sind meist über die Einlagensicherung des jeweiligen Herkunftslandes abgesichert. Diese bieten in Europa einen vergleichbaren Schutz. Geregelt ist das in der Richtlinie 2014/49/EU des Europäischen Parlaments. Zum Beispiel muss jedes Land in der EU seinen eigenen bankenfinanzierten Einlagensicherungsfonds aufbauen, der die 100.000 Euro garantiert.
- Landesbonität im Blick haben
Bei einer Anlage im Ausland ist zudem ein Blick auf die wirtschaftliche Situation im jeweiligen Land wichtig, in dem die Bank ihren Sitz hat. Auskunft darüber gibt bei finanziellen und wirtschaftlichen Fragen die sogenannte Landesbonität. Diese beschreibt die Solidität – also die aktuelle Beschaffenheit der finanziellen Gegebenheiten – im Herkunftsland der jeweiligen Bank. Die Ergebnisskala reicht dabei von AAA (höchste Bonität) bis D (zahlungsunfähig) – die Einschätzungen basieren auf der Bewertung großer Ratingagenturen wie Standard & Poor’s, Fitch und Moody’s. Gut zu wissen: Auch im CHECK24 Festgeldvergleich erfolgt die Anzeige der jeweiligen Landesbonität, in der die angebotsgebende Bank ihren Sitz hat, nach einheitlichen Standards.
- Bonitätsnote der Bank
Die Bonitätsnote der Bank ist darüber hinaus ein weiterer Faktor bei der Sicherheitsbewertung einer Anlage. Auch dieses Rating basiert auf der Einschätzung der oben genannten Ratingagenturen und hat ebenfalls die Skala von AAA (höchste Bonität) bis D (zahlungsunfähig). Je besser die Einschätzung, desto geringer ist das Risiko, dass eine Bank in naher Zukunft zahlungsunfähig ist. Jedoch gibt es für viele Banken keine öffentliche Bonitätsbewertung, da diese nicht verpflichtend ist.
CHECK24 Tipp: Mit dem CHECK24 Geldanlagecenter alle Konten im Blick
CHECK24 Kunden, die ihr Geld auf einem Festgeldkonto im Ausland anlegen, können ihre Einlagen im kostenlosen Anlagekonto des CHECK24 Geldanlagecenters verwalten. Besonders praktisch: Mit nur einem Zugang ist es möglich, all ihre Festgelder zu verwalten, flexibel neu anzulegen oder zu verlängern. Die Eröffnung geht schnell und unkompliziert: Einfach beim Abschluss einer Geldanlage über CHECK24 den Hinweis „CHECK24 Anlagekonto“ auswählen und abschließen.