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So finden Sparer das passende Festgeldkonto

München, 21.06.2016 | 12:43 | fra

Flexibilität aufgeben und dafür Minizinsen erhalten: Ein Festgeldkonto scheint derzeit nicht die beste Wahl zu sein. Doch Festgeld ist nicht gleich Festgeld. Wer bei der Wahl seines Anlagekontos diese simplen Kriterien beachtet, sichert sich ein Angebot, das zu ihm passt und obendrein noch Erträge abwirft.

Tipps zum Festgeld
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Nicht für alle Ersparnisse eignet sich ein Festgeldkonto

Sparer, die ihr Geld fest anlegen wollen, sollten sich vorab gut überlegen, welchen Betrag sie für welchen Zeitraum entbehren können. Einmal angelegt, steht das Geld bis zum Ende der Laufzeit nicht mehr zur Verfügung. Um bei einem finanziellen Engpass nicht gezwungen zu sein, das Konto frühzeitig – und in der Regel gebührenpflichtig – zu kündigen, sollten sie zusätzliche Rücklagen bereithalten. Mit zwei bis drei Nettomonatsgehältern sind Verbraucher bestens abgesichert. Wer dieses finanzielle Polster auf einem Tagesgeldkonto deponiert, erhält dafür obendrein noch Zinsen.

Die Wahl des Anlagebetrages liegt jedoch nicht nur im Ermessen des Sparers. Viele Banken setzen bei einer Festgeldanlage einen Mindestanlagebetrag voraus. Dieser bewegt sich für gewöhnlich zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Nach oben hin sind den meisten Konten dagegen keine Grenzen gesetzt. Falls doch, liegt das Limit im sechs- oder gar siebenstelligen Bereich und ist für den normalen Anleger daher kaum von Bedeutung.

Die perfekte Laufzeit ist weder zu lang noch zu kurz

Aktuelle Festgeld-Spitzenzinssätze nach ausgewählten Laufzeiten

  • 1 Monat: 0,50 % p.a.
  • 5 Jahre: 1,51 % p.a.
  • 10 Jahre: 2,00 % p.a.
Zinssätze laut Stiftung Warentest, Stand: 15.06.2016
In Anbetracht der aktuell niedrigen Zinsen sollten Sparer eher kurze Laufzeiten wählen – auch wenn mehrjähriges Festgeld die höchsten Zinsen verspricht (siehe Kasten). Der Grund: Steigen die Einlagezinsen, sind Anleger sonst nicht in der Lage, ihre Ersparnisse zeitnah auf ein besser verzinstes Produkt umzuschichten. Das aber wäre vor allem bei einer steigenden Inflation wichtig.

Wer sein Geld etwa für zehn Jahre fest bei der Bank anlegt, erhält laut Stiftung Warentest gegenwärtig bis zu 2,00 Prozent Zinsen pro Jahr. Nach Abzug einer Inflationsrate von zuletzt 0,10 Prozent bedeutet das eine reale Rendite von 1,90 Prozent. Das ist für den Moment viel – jedoch stehen die Chancen schlecht, dass die Inflation auf Dauer so niedrig bleibt. Schon im Jahr 2018 könnte die Teuerungsrate in Deutschland 1,70 Prozent erreichen, schätzt die Deutsche Bundesbank. Behalten die Experten mit ihrer Prognose Recht, würde die reale Rendite des zehnjährigen Festgeldes schon nach zwei Jahren auf 0,30 Prozent schrumpfen. Sollte die Inflation danach weiter steigen und womöglich sogar über die 2,00-Prozent-Marke klettern, wären nicht nur die Erträge dahin. Auch die einst angelegten Ersparnisse würden sich stetig verringern – ein Risiko, auf das sich Sparer besser nicht einlassen sollten.

Doch auch zu kurz sollte die Anlagedauer nicht sein. Zwar sind Festgeldanlagen bereits ab einer Laufzeit von einem Monat möglich, wirklich lukrativ sind solche Anlagen aber nicht. Der Stiftung Warentest zufolge zahlen Banken auf einmonatiges Festgeld derzeit bis zu 0,50 Prozent Zinsen pro Jahr. Das ist im Vergleich zu so manchem Tagesgeldkonto sehr wenig. Hier erhalten Neukunden oft über ein Prozent Zinsen jährlich. Ein weiterer Vorteil aufseiten des Tagesgeldkontos: Sparer können jederzeit auf ihr Geld zugreifen. Wer seine Ersparnisse für wenige Monate bis zu einem Jahr anlegen will, sollte vor Abschluss eines Festgeldkontos daher stets prüfen, ob sich für seine Zwecke nicht auch ein Tagesgeldkonto eignet.

Auf eine Laufzeit festlegen? Das muss gar nicht sein.

Wer über ausreichend Budget verfügt, kann sein Geld auch auf mehrere Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten einzahlen. Mit dieser sogenannten Treppenstrategie können Anleger einen Teil ihrer Ersparnisse frühzeitig wieder anlegen – ein klarer Pluspunkt, wenn die Zinsen bis dahin steigen. Sollte das Gegenteil eintreten, bleiben noch ausreichend Ersparnisse, die zu den einstmals besseren Konditionen angelegt wurden.

Weitere Informationen zur Treppenstrategie finden Festgeld-Sparer hier.

Die Zinsen gehören aufs Festgeldkonto

Der Zins ist das eine, die Zinsgutschrift das andere. Wie die Auszahlung der Erträge erfolgt – ob auf das Festgeldkonto oder auf das Referenzkonto –, liegt im Ermessen der Bank, ist jedoch für die Festgeldrendite von großer Bedeutung. Nur Zinsen, die das Geldhaus dem Anlagekonto gutschreibt, werden anschließend wieder mitverzinst. Dieser sogenannte Zinseszinseffekt maximiert den Ertrag, den ein Sparer mit seiner Festgeldanlage erwirtschaften kann. Bei der Suche nach einem Festgeldkonto lohnt es sich also, auch die Zinsgutschrift im Blick zu behalten.

Wenn es etwas mehr sein darf: Auf die Einlagensicherung kommt es an

Ob Lehman Brothers oder Zypern: Bankenkrisen wie diese haben gezeigt, wie wichtig es ist, auf die Sicherheit der Einlagen zu achten. Gesetzlich abgesichert sind Sparguthaben bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde und Bank – und das EU-weit. Eine Ausnahme bildet hier Großbritannien mit einer Sicherungsgrenze von 75.000 Pfund. Das entspricht nach aktuellem Wechselkurs rund 97.600 Euro.

Damit auch darüber liegende Beträge ausreichend geschützt sind, sollten Anleger gegebenenfalls darauf achten, dass ihre Bank zusätzlich an der freiwilligen Einlagensicherung teilnimmt. Durch sie sind selbst Guthaben in Millionenhöhe abgesichert.
 

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