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Automat, Schalter, Supermarkt
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Bargeld einzahlen bei ING, DKB & Co. - so geht's

München, 03.09.2024 | 14:37 | bze

Wer sein Girokonto bei einer Direktbank hat, erledigt normalerweise all seine Geldgeschäfte digital. Für die physische Bargeldeinzahlung werden dann aber doch Offline-Lösungen benötigt. Direktbanken haben jedoch keine Filialen und teils keine eigenen Geldautomaten mit sogenannter Einzahlungsfunktion. Wie und wo also das Bargeld auf das meist kostenlose Girokonto bekommen? Viele Direktbanken haben sich dafür einiges einfallen lassen, wir haben für Sie recherchiert:

Bargeld einzahlen bei Direktbanken
Bargeld zur Bank bringen: bei vielen Direktbanken kein Problem. Bild: gettyimages

Über 29 Milliarden Scheine und fast 150 Milliarden Münzen sind laut EZB im Euro-System im Umlauf. Mit Abstand am häufigsten 50 Euroscheine, am wenigsten die lila 500er. Bei den Münzen ist die ferromagnetische und nicht immer beliebte 1-Cent-Münze der unbestrittene Spitzenreiter. Direktbanken haben sich daher für das Bargeldeinzahlen einiges überlegt, damit auch dieses Geld praktischerweise auf dem Konto zur Verfügung stehen kann. Manche sind dafür Kooperationen eingegangen, andere haben Einzahlautomaten aufgestellt.

So geht Einzahlen bei Direktbanken. 8 Banken im CHECK:

DKB

Einzahlautomaten der DKB: Die Deutsche Kreditbank (DKB) stellt ihren Kunden nur drei Geldautomaten mit einer Einzahlfunktion zur Verfügung. Diese befinden sich in der Taubenstrasse 7 bis 9 und in der Kronenstrasse 8 -10 in 10117 Berlin und in der Brienner Straße 20 in 80333 München. 

Für die Einzahlung wird eine Gebühr fällig: Diese beträgt 1,5 Prozent der Einzahlungssumme, mindestens 2,50 Euro und maximal 15 Euro. 

Bargeld im Supermarkt oder in der Drogeriekette einzahlen - eingestellt: Dies war ein Service der DKB, der Kunden erlaubt hatte Bargeld in Supermärkten und Drogerieketten einzuzahlen. Dies ist laut DKB Webseite derzeit aus technischen Gründen nicht mehr möglich (Stand 28. August 2024). 

ING 

Einzahlautomaten der ING: Die ING betreibt selbst keine Kassenschalter. Den Kunden der größten deutschen Direktbank stehen aber bundesweit mittlerweile 84 Einzahlungsautomaten bereit, Ende 2024 sollen weitere 3 Einzahlautomaten hinzukommen. 

Am ING-Automaten können Girocard- oder Debitkarten-Inhaber mit zugehöriger PIN täglich bis zu 5.000 Euro einzahlen. Ab 2.500 Euro Einzahlung pro Transaktion muss über ein Freitextfeld am Automaten erfasst werden, woher das Geld kommt. Sollten mehrere Einzahlungen die 10.000 Euro-Grenze überschreiten, werden Kunden schriftlich aufgefordert, die Herkunft des Geldes nachzuweisen, sofern der Bank nicht schon entsprechende Unterlagen oder Informationen dazu vorliegen. Pro Jahr ist die Summe für Bargeldeinzahlungen bei der Direktbank auf 25.000 Euro an Scheinen beschränkt. Bis 19 Uhr wird das Geld sofort auf dem Konto gutgeschrieben, nach 19 Uhr bis zum nächsten Geschäftstag.

Kosten: Ab dem 01.12.2024 kosten Einzahlungen mit der girocard/Debitkarte 1 Prozent des eingezahlten Betrages, mindestens 2,50 Euro, maximal 7,50 Euro. Gut zu wissen: Wer im Soll ist, zahlt für eine Einzahlung kein Entgelt, unabhängig vom Einzahlungsbetrag. 

Auf der Homepage der Bank können Geldautomaten via Postleitzahl gesucht werden. Wer dann noch den Filter „ING-Geldautomaten mit Einzahlfunktion“ nutzt, sieht alle Maschinen in der näheren Umgebung.

ING Bargeld: Kunden benötigen dazu die App „Banking to go“ der ING. Der Rest funktioniert genauso wie bereits beschrieben, auch die Gebühr beträgt 1,5 Prozent der eingezahlten Summe. Einziger Unterschied: Der Barcode ist nur vier Stunden gültig.

Bargeldeinzahlungen bei der Reisebank

Viele Direktbanken, darunter auch die ING, verweisen ihre Kunden für die Bargeldeinzahlung zusätzlich auf die Reisebank AG. Die rund 85 Geschäftsstellen in 50 deutschen Städten der Reisebank, die eine Tochter der DZ Bank und Teil der genossenschaftlichen Finanzgruppe ist, liegen zum Beispiel an Flughäfen und Bahnhöfen. Diese stehen allen Personen in Deutschland zur Verfügung, egal ob Direktbankkunde oder nicht. Für Bargeldeinzahlungen auf ein deutsches Konto gelten die Standard-Gebühren laut Preisaushang: ein Prozent vom Umsatz, mindestens 7,90 Euro.

Wichtiger Hinweis für Bargeldeinzahlungen:
Ab dem 8. August 2021 verlangt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bei Bareinzahlungen ab 2.500 EUR die Vorlage eines aussagekräftigen Herkunftsnachweises für den Einzahlungsbetrag (z. B. Rechnung, Kaufvertrag, etc.). Sollte dieser Nachweis nicht vorgelegt werden, kann die Reisebank die Bargeldeinzahlung aufgrund der Vorgaben der BaFin nicht annehmen.

C24

Die C24 Bank GmbH ist Teil der CHECK24 Gruppe mit eigener Banklizenz. Praktisch: Auch Konten von anderen Banken können in der hauseigenen App verwaltet werden.

Reisebank: Da die Bank keine eigenen Geldautomaten betreibt, verweist die C24 auf die Zusammenarbeit mit der Reisebank, bei der Kunden Bargeld ab 500 Euro (davon maximal 50 Münzen plus Scheine) bundesweit einzahlen können.

Kosten: Im Kontomodell Puskonto und Maxkonto ist eine Einzahlung bei der Reisebank pro Jahr kostenlos, jede weitere Einzahlung und ab der ersten Einzahlung im Kontomodell Smartkonto und Basiskonto werden 1,75 Prozent des Einzahlungsbetrages als Gebühr berechnet. Jede weitere Einzahlung bis 5.000 Euro über die Resiebank kosten 7,50 Euro. Über 5.000 Euro Bargeld einzahlen kostet 15 Euro. 

In Partnergeschäften: Desweiteren stellt auch die C24 die Möglichkeit der Einzahlung in Partnershops zur Verfügung. Der Barcode wird wie bei der ING und DKB über die Bank-eigene App erstellt und hat eine Gültigkeit von zwei Stunden. Aktuell ist eine Einzahlung bei Rewe, Real, Rossmann, dm, toom, Barbarino und NKD möglich. Zwischen 50 Euro und 999,99 Euro in bar können auf das Konto oder Pocket bei diesen Geschäften eingezahlt werden. Je nach Kontomodell werden dafür unterschiedlich hohe Gebühren berechnet. 

Kosten: Im Kontomodell Pluskonto und Maxkonto ist eine Einzahlung pro Jahr bei einem Partner kostenlos. Für jede weitere Einzahlung und ab der ersten Einzahlung im Kontomodell Smartkonto und Basiskonto werden 1,75 Prozent des Einzahlungsbetrags als Gebühr berechnet. 


norisbank

Die Norisbank GmbH, eigenschreibweise norisbank, ist seit 2012 zwar eine reine Direktbank, aber dennoch die 100prozentige Tochter der Deutschen Bank, was Bargeld einzahlen einfacher macht, da es über die Deutsche Bank Filialen möglich ist. 

Einzahlautomaten der norisbank:  Kunden können das üppige Geldautomatennetz der Deutschen Bank mitbenutzen und an über 700 Einzahlautomaten kostenlos Bargeld auf ihr Girokonto der norisbank einzahlen. Münzen nimmt der Automat aber nicht entgegen. Diese lassen sich auch nicht an einem Schalter einzahlen.

Tomorrow

Die Tomorrow ist ein FinTech das im Jahr 2018 gegründet wurde. FinTech steht für Finanztechnologie. So hat die Neobank keine eigene Banklizenz und ist eine GmbH. Aus diesem Grund arbeiten die Hamburger mit der Solarisbank aus Berlin zusammen. Offiziell eröffnen Kunden also bei der Solarisbank ihr Konto, wo auch das Geld verwahrt wird – Tomorrow betreibt die App zum Konto, kümmert sich aber auch selbst um die Kunden und deren Fragen rund ums Konto.

Einzahlen über die App im Shop: Benötigt wird dafür die Tomorrow App, über die dann der entsprechende Barcode erstellt werden kann. Die Gebühren für Einzahlungen von mindestens 50 Euro und maximal 999,99 Euro liegen bei 1,5 Prozent der Einzahlungssumme.

1822direkt

Die 1822direkt ist die Onlineplattform der Frankfurter Sparkasse. Sie ist selbst keine Bank, sondern vertreibt die Direktbank-Produkte der Sparkasse am Main.

Einzahlautomaten der 1822direkt: Als Tochter der Frankfurter Sparkasse können 1822direkt-Kunden an den Schaltern Sparkassen-Filialen und an den Einzahlautomaten kostenfrei Bargeld einzahlen. Darüber hinaus stehen auch andere Kreditinstitute zur Einzahlung zur Verfügung. So schreibt die 1822direkt: „Generell sind Einzahlungen auch bei anderen Banken und Sparkassen am Schalter möglich. Allerdings steht es Banken frei, ob sie diesen Service anbieten. Bitte fragen Sie beim jeweiligen Institut nach. Dort teilt man Ihnen auch die anfallenden Gebühren mit.“

Kostenlos sind die Bargeldeinzahlungen allerdings nur für die 1822direkt-Kunden. Wer klassischer Kunde der stationären Frankfurter Sparkasse ist, kann kostenlos an den 34 SB-Terminals einzahlen, zahlt aber je nach Kontomodell unterschiedlich hohe Gebühren bis zu zwei Euro pro Transaktion für den Service am Schalter.

Sparkasse ist nicht gleich Sparkasse: ein Beispiel aus dem Alltag eines Sparkassenkunden

Montagnachmittag, Münchner Innenstadt. Mit 500 Euro in der Brieftasche zieht Leon Kruger los, um seiner Freundin neues Equipment für den gemeinsamen Tauchausflug zu besorgen. Im Laden angekommen muss er jedoch feststellen: Der Händler hat den gewünschten Atemregler gar nicht mehr vorrätig. Ein schwacher Trost: Im Netz findet er, wonach er gesucht hat.
Die 500 Euro aber, die er gerade noch abgehoben hat, kann er jetzt nicht mehr gebrauchen und möchte sie auf sein Girokonto bei der Sparkasse einzahlen. Bei der nächsten Sparkassenfiliale wird ihm allerdings mitgeteilt, dass er dafür 17 Euro für eine Bargeldüberweisung bezahlen muss.
Der Grund: Kruger ist Kunde der Sparkasse Leipzig, nicht der Stadtsparkasse München. Ein Fremdkunde also.

bunq

Die niederländische bunq Bank mit Sitz in Amsterdam bietet auch hierzulande verschiedene Girokontomodelle an. 

Für Bargeldeinzahlungen ist bunq verschiedene Partnerschaften in Deutschland und Österreich eingegangen. Insgesamt 10.000 Geschäfte darunter viele große Geschäfte wie die Supermärkte Rewe und Billa sowie die Drogerieketten Rossmann, dm und Bipa machen mit. 

So geht´s: bunq Kunden können dafür über die App unter "Abheben & Einzahlen" einen Barcode erstellen, der im Laden vorgezeigt werden muss, damit die Bargeldeinzahlung auf dem Girokonto landet. Wo diese Partnerläden in der Nähe zu finden sind, ist über eine Karte in der App ersichtlich.

Kosten: Pro Monat können 100 Euro kostenlos auf das Girokonto bar eingezahlt werden. Bei Bargeldeinzahlung über diesen Betrag hinaus, fällt eine Gebühr in Höhe von 2,5 Prozent auf den eingezahlten Betrag an. 

Bargeld per Barüberweisung bei einer Filialbank einzahlen: nicht ganz so einfach

Mangelt es an Einzahlungsmöglichkeiten können Direktbankkunden versuchen, Ihr Bargeld auch als Nicht-Kunde bei einer Filialbank gegen Gebühr auf ihr Konto überweisen zu lassen. In welcher Höhe Gebühren dabei anfallen, steht im jeweiligen Preis- und Leistungsverzeichnis, wenn die Bank diesen Service überhaupt anbietet.

Wohin mit den Münzen?

Die meisten Einzahlungsautomaten nehmen nur Scheine an. Die Wartung von Münzautomaten ist teuer und so verzichten viele Banken darauf. Zudem lassen die wenigen Anbieter meist nur die Einzahlung für die eigenen Bankkunden zu. Doch auch für Direktbankkunden gibt es eine Lösung: Die Deutsche Bundesbank wechselt Münzen in haushaltsüblicher Menge kostenlos in Scheine um, die dann wiederum in Filialen oder an Automaten eingezahlt werden können. Die Deutsche Bundesbank ist mit insgesamt 30 Filialen in den meisten größeren Städten Deutschlands vertreten.

3 Tipps zum Bargeldeinzahlen bei Direktbanken

Denken Sie schon bei der Kontoeröffnung ans Einzahlen

Ob als Servicekraft, die häufig Trinkgeld erhält oder als Student, dessen Omi ihm hin und wieder etwas Geld zusteckt: Zahlen Sie regelmäßig Bargeld ein, sollten Sie sich schon bei der Suche nach dem passenden Girokonto über die Einzahlmöglichkeiten schlau machen – oder im Zweifel Ihr Konto wechseln, um unnötige Gebühren dauerhaft zu vermeiden.

Achten Sie aufs Kleingedruckte

Bietet die eigene Direktbank keine kostenlosen Bareinzahlungen an, sollten Sie nicht vorschnell eine Filiale ansteuern und Ihr Geld dort einzahlen. Wegen der teils gravierenden Preisunterschiede sollten Sie stattdessen die Gebühren der einzelnen Banken vergleichen. Lohnenswert ist ein Blick auf den Preisaushang der Filiale oder in das Preis- und Leistungsverzeichnis. Das gilt übrigens nicht nur, wenn Sie Direktbankkunde sind. Auch als Kontoinhaber bei der Sparkasse oder den VR-Banken können Sie wegen des Regionalitätsprinzips nicht überall kostenlos Geld einzahlen.

Bitten Sie einen guten Freund um die Einzahlung

Sie kennen im Freundes- oder Familienkreis jemanden, der bei seiner Bank kostenlos Geld einzahlen und anschließend überweisen kann? Dann bitten Sie ihn um seine Hilfe – die eingesparte Gebühr können Sie für ein kleines Dankeschön einsetzen.

Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.

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