Wer ein Girokonto eröffnet, erhält von Banken und Sparkassen automatisch oder optional eine Girocard zum bargeldlosen Bezahlen und Geldabheben. Die ausgegebenen oder abgehobenen Beträge werden – da es sich um eine Debitkarte handelt – sofort vom jeweiligen Girokonto abgebucht. Mit über 100 Millionen ausgegebenen Karten ist die Girocard die am weitesten verbreitete Zahlungskarte in Deutschland. Damit hat statistisch gesehen jeder Bundesbürger mindestens eine Karte davon im Geldbeutel.
Anzahl der Zahlungsvorgänge mit Girocard steigt kontinuierlich an
Nach Angaben der Euro Kartensysteme GmbH wird die Girocard sehr häufig eingesetzt. Im Jahr 2023 wurden im deutschen Handel knapp 7,5 Milliarden Bezahlvorgänge mit der Girocard getätigt. Dies entspricht einem Wachstum von rund 11,5 Prozent im Vergleich zu 6,7 Milliarden im Vorjahr. Ein Grund für den Anstieg der Kartenzahlungen könne die gestiegene Händlerakzeptanz sein, da die Girocard für den Einzelhandel besonders effizient und kostengünstig ist.
Zwischen einer Girocard und einer EC-Karte gibt es keinen Unterschied – die beiden Begriffe werden oft synonym verwendet. Dabei ist die Girocard seit 2007 der Nachfolger der EC-Karte. Gründe dafür waren
Bei vielen Banken und Sparkassen erhalten Sie in der Regel eine kostenlose Girocard zu Ihrem Girokonto. Einige Anbieter verlangen jedoch eine monatliche Grundgebühr – vor allem Direktbanken, die eine Debitkarte von Visa oder Mastercard als Hauptkarte ausgeben und die Girocard nur optional anbieten.
Auch für die Nutzung der Girocard können je nach Bank und Kontomodell unterschiedliche Entgelte anfallen. Während Banken in Deutschland die Kartenzahlung kostenlos anbieten, fallen beim Abheben von Bargeld an fremden Geldautomaten Gebühren an. Auch die Ausstellung einer neuen Karte, zum Beispiel bei Verlust, ist in der Regel kostenpflichtig.
Die Girocard ist in der Regel vier Jahre lang gültig. Vor Ablauf erhalten Sie automatisch eine neue Karte von Ihrer Bank.
Beispiel: Mögliche Gebühren für eine Girokarte | |||
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Leistung | Bank A | Bank B | Bank C |
Ausgabe einer Girocard | kostenlos | 0,50 € pro Monat | 1,25 € pro Monat |
Bargeldabhebung an Fremdautomaten | 5 € pro Abhebung | 2,10 % des Betrags | 1 % vom Umsatz, mind. 10 € |
Einsatz der Karten zum Bezahlen in Fremdwährung | 1,85 % vom Umsatz | 1,75 % vom Umsatz, mind. 1,50 € | 2,20 % vom Umsatz |
Ausstellung einer Ersatzkarte | 10 € | 15 € | kostenlos |
Girocard ist ein rein deutsches Bezahlsystem. Das Girocard-Symbol auf Ihrer Bankkarte ermöglicht es Ihnen, in fast allen deutschen Geschäften zu bezahlen und an Geldautomaten Bargeld abzuheben. Beachten Sie jedoch, dass an Automaten, die nicht zu Ihrer Hausbank gehören, Gebühren anfallen können. Darüber hinaus bieten viele Supermärkte die Möglichkeit, mit der Girocard direkt an der Kasse Bargeld abzuheben, oft ohne zusätzliche Gebühren – ein Service, der den Gang zum Geldautomaten erspart.
Um mit der Girocard auch im Ausland bezahlen zu können, kooperieren deutsche Banken und Sparkassen mit internationalen Partnern und statten die Karte mit weiteren Zahlungssystemen aus. Diese Zusatzfunktion erkennen Sie auf Ihrer Karte an dem zusätzlichen Logo neben dem Girocard-Symbol. Dieses sogenannte Co-Badge ist derzeit „Maestro“ von Mastercard oder „V-Pay“ von Visa.
Ist das „Wellen-Symbol“ auf Ihrer Girokarte abgebildet, können Sie damit kontaktlos bezahlen. Eine PIN wird meist nur stichprobenartig oder ab bestimmten Geldbeträgen abgefragt. Die Karte ist dafür mit der NFC-Technologie (Near Field Communication) ausgestattet, die eine drahtlose Kommunikation über kurze Distanzen zwischen der Karte und dem Zahlungsterminal erlaubt.
Eine Studie von infas quo im Auftrag der EURO Kartensysteme zeigt, dass rund drei Viertel aller Zahlungen mit der Girocard kontaktlos erfolgen. Der Bezahlvorgang ohne PIN-Eingabe dauert dabei nur zwölf Sekunden. Noch schneller geht es mit elf Sekunden beim mobilen Bezahlen per Smartphone oder Smartwatch – allerdings ist es nicht bei allen Banken möglich, die Girocard zur Wallet hinzuzufügen, was die Einsatzmöglichkeiten des schnellen mobilen Bezahlens einschränken kann.
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| Girocard | Debitkarte | Kreditkarte |
Abbuchung | direkt | direkt | monatlich |
Bargeld im Handel | ✅ | nur teilweise möglich | ❌ |
Akzeptanz im deutschen Handel | sehr hoch | hoch | mittel |
kontaktlos bezahlen | ✅ | ✅ | ✅ |
mobil bezahlen | nur teilweise möglich | ✅ | ✅ |
online bezahlen | nur teilweise möglich | ✅ | ✅ |
Wird eine Girocard benötigt?
Ob Sie eine Girocard benötigen, hängt vor allem von Ihren persönlichen Bedürfnissen und der Verwendung ab. In Deutschland wird die Girocard im Gegensatz zu Debitkarten oder Kreditkarten fast überall akzeptiert, von kleinen Geschäften und Bäckereien bis hin zu großen Handelsketten. Beim Online-Shopping kann die Karte allerdings oft nicht direkt eingesetzt werden. Im Vergleich zur Girocard, die nur innerhalb des eigenen Bankverbundes kostenlos ist, bietet Ihnen eine Debitkarte mehr Flexibilität beim Geldabheben, da sie an allen Geldautomaten mit Visa- oder Mastercard-Logo eingesetzt werden kann.
Alle Bezahlvorgänge mit der Girocard werden über den EMV-Chip abgewickelt – dieser ist besonders fälschungssicher. Auch beim kontaktlosen Bezahlen profitieren Kunden und Händler von den hohen Sicherheitsstandards der Deutschen Kreditwirtschaft.
Bei Verlust Ihrer Girocard sollten Sie diese umgehend sperren lassen, entweder direkt bei Ihrer Bank oder über den zentralen Sperr-Notruf 116 116, der in Deutschland gebührenfrei ist. Aus dem Ausland wählen Sie die Nummer mit der Vorwahl +49. Bis zur Sperrung haften Sie mit maximal 50 Euro. Melden Sie den Verlust auch bei der Polizei, um einen Missbrauch durch Unterschrift zu verhindern.
Ja, Sie können mit der Girocard bezahlen, auch wenn Ihr Konto kein Guthaben mehr aufweist, sofern auf Ihrem Girokonto ein Dispositionskredit eingerichtet ist. Damit können Sie bis zu einem vereinbarten Limit über das vorhandene Guthaben hinaus Geld ausgeben.
Um eine neue Girocard zu beantragen, wenden Sie sich direkt an Ihre Bank. Dies kann persönlich in der Filiale, telefonisch über den Kundenservice oder häufig auch online über das Internetbanking Ihrer Bank erfolgen.
In Deutschland haben insbesondere kleinere Geschäfte, Bäckereien oder Kioske eine höhere Akzeptanz für die Girocard als für eine Kreditkarte. Grund dafür sind die Gebühren, die der Händler für jede Kreditkartentransaktion an den Kartenanbieter abführen muss – die Gebühren sind bei der Girocard oft günstiger.
Sie können Ihre Girocard nur dann mit Apple Pay oder Google Pay nutzen, wenn Ihre Bank diesen Service unterstützt. Dies ist zum Beispiel bei den Sparkassen und der 1822direkt der Fall. Einige Banken wie die Commerzbank oder die C24 Bank ermöglichen das mobile Bezahlen derzeit nur über eine virtuelle Mastercard Debit.
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