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Girokonto: Mehr Transparenz bei Dispozinsen

München, 22.12.2014 | 09:02 | bme

Bundesverbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) will deutsche Banken zu mehr Transparenz bei Dispozinsen verpflichten. Das geht aus einem am Freitag veröffentlichten Referentenentwurf des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz hervor. Banken und Sparkassen sollen die Zinsen für Dispositionskredite künftig auf ihrer Homepage veröffentlichen.

Zinssatz Dispozinsen
Banken und Sparkassen sollen künftig dazu verpflichtet werden, ihre Dispozinsen online zu veröffentlichen.
Nehmen Verbraucher den Dispokredit länger als drei Monate in Anspruch oder rutschen mit einem Betrag ins Minus, der den durchschnittlichen monatlichen Geldeingang übersteigt, müssen die Banken dem Gesetzesentwurf des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz zufolge zudem günstigere Alternativen zum Dispokredit anbieten. Hintergrund dieser Regelung ist, dass ein Dispositionskredit nur zur kurzfristigen Überbrückung von finanziellen Engpässen sinnvoll ist. Für längerfristige Finanzierungen sind andere Darlehensformen dem Referentenentwurf zufolge geeigneter und kostengünstiger. Mit der Beratungspflicht soll sichergestellt werden, dass Verbraucher darüber informiert werden.

Sollten Verbraucher in der Dispo-Falle stecken, sei es für sie in den meisten Fällen hilfreich, über Alternativen zum Dispo beraten zu werden, sagte Bundesverbraucherschutzminister Maas. Viele Dispo-Nutzer wüssten gar nicht, dass es preisgünstige Alternativen gebe. Mit einer einfachen Maßnahme könne so effektiv geholfen werden, sagte der Minister weiter. Die in der Wohnimmobilienkreditrichtlinie festgelegten Regelungen zu Dispositionskrediten müssen spätestens bis zum 21. März 2016 in nationales Recht umgesetzt werden.

Verbraucherschützer fordern bereits seit Langem, die Dispozinsen zu senken. Nach Ansicht der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen wäre etwa ein maximaler Zinssatz von sieben Prozentpunkten über dem Dreimonats-EURIBOR angemessen - dieser liegt aktuell bei rund 0,081 Prozent. Ein Test der Stiftung Warentest vom September dieses Jahres hatte ergeben, dass deutsche Banken durchschnittlich Dispozinsen in Höhe von 10,65 Prozent verlangen. Die Linkspartei hatte daher gefordert, einen gesetzlichen Zinsdeckel für Dispositionskredite festzulegen. Der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz lehnte diesen Vorschlag jedoch im Oktober 2014 ab. Auch Bundesminister Maas hatte sich gegen eine gesetzliche Obergrenze ausgesprochen.

 

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