Jetzt Punkteteilnehmer werden: 5 € sichern
Ihr Browser wird nicht mehr unterstützt.
Damit Sie auch weiterhin schnell und sicher auf CHECK24 vergleichen
können, empfehlen wir Ihnen einen der folgenden Browser zu nutzen.
Trotzdem fortfahren
Sie sind hier:
A A A

Commerzbank-Chef lehnt Deckelung der Dispozinsen ab

München, 04.06.2013 | 09:53 | sbi

Commerzbank-Chef Martin Blessing hat sich gegen eine gesetzliche Obergrenze für Dispozinsen ausgesprochen. Gegenüber der Bild-Zeitung sagte der Vorstandsvorsitzende, je billiger das geliehene Geld sei, desto höher würden sich die Verbraucher verschulden. Niedrige Zinsen könnten dazu verlocken, das Girokonto dauerhaft zu überziehen - Dispozinsen sollten hingegen vielmehr ein Anreiz sein, das Konto im Plusbereich zu führen.

Kontoauszug mit Rotstift.
Die Dispozinsen sind zu hoch - sagen Verbraucherschützer. Der Commerzbank-Chef ist anderer Meinung.
Blessing sagte dem Blatt, dass ein Überziehungskredit nur für kurzfristige finanzielle Engpässe gedacht sei. Verbraucher, die längerfristig finanzieren wollen, könnten bestehende Forderungen jederzeit mit einem Ratenkredit umschulden – was verglichen mit einem Dispokredit auch deutlich günstiger sei.

Der Commerzbank-Chef reagiert damit auf Forderungen von Verbraucherschützern und Politik, die Dispozinsen zu deckeln. Die aktuelle Zinspolitik sorgt für Unmut, da sich die Banken aufgrund des niedrigen Leitzinses derzeit fast zum Nulltarif Geld bei den Notenbanken leihen können –die Dispozinsen aber kaum sinken. Während der Leitzins aktuell bei 0,5 Prozent liegt, stellen Banken im Schnitt für die Kontoüberziehung knapp elf Prozent in Rechnung. Sowohl SPD als auch die Linkspartei fordern daher eine gesetzliche Obergrenze. Nach dem Willen der Sozialdemokraten sollte der Dispozins maximal sieben Prozentpunkte über dem Leitzins liegen – derzeit also bei höchstens 7,5 Prozent. Die Linkspartei will die Grenze sogar bei fünf Prozentpunkten über dem Leitzins ziehen. Die Bundesregierung lehnt eine gesetzliche Deckelung hingegen ab.

Dispozinsen werden fällig, sobald das Girokonto überzogen wird - allerdings nur dann, wenn der Kunde mit der Bank einen Kreditrahmen – den sogenannten Disporahmen – festgelegt hat, bis zu dem das Konto im Minusbereich weiter belastet werden kann. Für Beträge, die über den vereinbarten Rahmen hinaus abgebucht werden, werden deutlich höhere Überziehungszinsen fällig.

Weitere Nachrichten