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Dispozinsen: Banken sollen zu mehr Transparenz verpflichtet werden

München, 20.01.2014 | 15:30 | fre

Bundesverbraucherschutzminister Heiko Maas will mit neuen gesetzlichen Regelungen gegen überhöhte Dispozinsen vorgehen. Ein Dispozinssatz von 14 Prozent sei völlig unangemessen, sagte der SPD-Politiker während eines in der vergangenen Woche veröffentlichten Interviews mit „Bild am Sonntag“. Er wolle die Banken dazu zu verpflichten, ihren Kunden einen Warnhinweis zu geben, wenn diese in den Dispokredit rutschen. In einem solchen Fall müssten die Institute ihren Kunden zudem eine Beratung über kostengünstigere Alternativen zum Dispokredit anbieten.

Koffer mit Geld und Aufschrift Dispokredit
Verbraucherschützer werfen den Banken vor, sich an den hohen Dispozinsen ungerechtfertigt zu bereichern.
Die Höhe der Dispozinsen einzelner Banken solle zudem im Internet vergleichbar sein, sagte Maas weiter. Transparenz sei der beste Verbraucherschutz. Diese Klarheit würde es den Instituten erschweren, in der aktuellen Niedrigzinsphase noch derart hohe Dispozinsen zu veranschlagen. Der Minister hofft, so den Überziehungszins auf breiter Front drücken zu können.

Maas begründete seine Pläne damit, dass ein Zinssatz von 14 Prozent nicht selten der erste Schritt in eine dauerhafte Verschuldung sei. Tatsächlich hatte eine im Herbst 2013 veröffentlichte Studie der Stiftung Warentest für das hauseigene Magazin „Finanztest“ ergeben, dass einzelne Banken bis zu 14,75 Prozent Dispozinsen verlangen. Ohne im Vorfeld vereinbarten Dispokredit werden zudem Überziehungszinsen fällig, die der Erhebung zufolge im Schnitt noch einmal fünf Prozentpunkte über den Dispositionszinsen liegen.

Für diese Praxis werden die Banken von vielen Seiten heftig kritisiert. Nur wenige der Institute reagierten jedoch bislang auf die Studienergebnisse und senkten ihre Dispozinsen. Im Zuge der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD hatten sich Verbraucherschützer deshalb für eine feste Zinsobergrenze bei der Kontoüberziehung eingesetzt. Allerdings vergeblich: Anstatt auf eine gesetzliche Deckelung verständigten sich die Koalitionspartner lediglich darauf, die Banken zu mehr Transparenz anzuhalten.

 

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