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Girokonto: Banken wollen Dispozinsen online veröffentlichen

München, 17.06.2013 | 13:08 | fre

Die deutschen Banken wollen künftig auf ihren Internetauftritten veröffentlichen, wie hoch die hauseigenen Dispozinsen liegen. Dies haben die drei großen Bankenverbände Medienberichten zufolge am Freitag angekündigt. Verbraucher sollen so die Überziehungszinsen im Netz recherchieren und vergleichen können – was den Wettbewerb innerhalb der Branche erheblich steigern würde. Die Verbände reagieren damit auf eine Forderung von Bundesverbraucherschutz-Ministerin Ilse Aigner.

Dispozinsen können sehr teuer werden. Im schlimmsten Fall werden Verbraucher dadurch in eine Schuldenspirale gezogen.
Dispozinsen können stark zu Buche schlagen. Im schlimmsten Fall droht Verbrauchern eine Schuldenspirale.
Die CSU-Politikerin begrüßte den Vorstoß der Institute. Das Vorhaben müsse nun jedoch auch von sämtlichen Banken der Bundesrepublik zeitnah und ausnahmslos umgesetzt werden. Durch die höhere Transparenz erhofft sich die Ministerin mehr Vergleichsmöglichkeiten für die Kunden. Die Institute wären dadurch gezwungen, ihre Dispozinsen zu senken - diese lägen bei vielen Banken deutlich über zehn Prozent.

Das Verbraucherschutzministerium betrachtet die Veröffentlichung der Dispozinsen jedoch nur als ersten Schritt. Man werde den Druck aufrechterhalten, damit den Worten auch Taten folgen, sagte ein Sprecher. Aigner behalte sich eine Regulierung der Dispozinsen vor, falls nicht alle Banken der Empfehlung ihrer Verbände folgen sollten. Eine gesetzliche Obergrenze werde es jedoch nicht geben.

In den vergangenen Monaten waren die hohen Überziehungszinsen der Banken wiederholt heftig kritisiert worden. In einer Untersuchung aus dem Herbst 2012 fand die Stiftung Warentest heraus, dass 95 Prozent der Institute zweistellige Dispozinsen erheben. Im Schnitt verlangten sie 12,5 Prozent. Dazu kommt, dass die Geldhäuser die Zinsvorteile des aktuell niedrigen Leitzinses nicht an ihre Kunden weitergeben. Die Bankenverbände verteidigen die Praxis jedoch damit, dass der Dispokredit nur für kurzzeitige Überziehungen gedacht sei. Wer das Geld längerfristig benötige, solle lieber auf einen günstigeren Ratenkredit umschulden, riet der Genossenschaftsbanken-Verband BVR.

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