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Steigende Kontogebühren
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Girokonto kostenlos oder mit Gebühr - was ist besser?

München, 22.04.2021 | 14:21 | fbu

Wie viel ein Girokonto kostet, hängt nicht immer allein vom Umfang der gebotenen Leistungen ab. Auch Institute wie Volksbanken und Sparkassen legen für ähnliche Konten oft sehr unterschiedliche Preise fest. Häufig wissen Kunden auch gar nicht, dass sie für ganz alltägliche Bankleistungen Gebühren zahlen – zum Beispiel für eine Kartenzahlung an der Supermarktkasse. Wie Verbraucher die tatsächlichen Kosten ihres Girokontos überprüfen und innerhalb weniger Minuten zu einem kostenlosen Konto wechseln können.

Person hebt Bargeld an Geldautomat in Euro Banknoten ab.
Mit dem Girokonto einer Direktbank lassen sich meist viele Geldautomaten anderer Banken kostenlos mitnutzen.

Viele Banken verlangen beim Girokonto immer höhere Kontoführungsgebühren von ihren Kunden. Wer nicht selbst aktiv wird und das Konto wechselt, zahlt so oft sehr viel mehr als notwendig. Denn noch immer gibt es einige bedingungslos kostenlose Girokonten – auch wenn ihre Zahl im vergangenen Jahr rapide abgenommen hat. Selbst Kunden von Direktbanken sind zunehmend von verschärften Bedingungen betroffen. Für die kommenden Monate haben mehrere bekannte Geldhäuser, deren Girokonten bislang noch kostenlos waren, schmerzhafte Neuerungen für ihre Kunden angekündigt.

Commerzbank und Comdirect mit neuen Gebühren

So schafft ab Mai auch die Comdirect Bank ihr bedingungslos kostenloses Girokonto ab. Die Tochter der Commerzbank verlangt künftig 4,90 Euro von allen Bestandskunden, die nicht als Aktivkunden eingestuft werden. Den Status als Aktivkunde sichern sich der neuen Regelung zufolge alle Kontoinhaber, die pro Monat mindestens 700 Euro Geldeingang, einen Wertpapier-Trade oder drei Zahlungen über Apple Pay oder Google Pay aufweisen.

Die Commerzbank selbst geht sogar noch einen Schritt weiter. Ab 01. Juli zahlen Altkunden des bisher kostenlosen Girokontos automatisch 4,90 Euro im Monat. Wer das nicht will, muss selbstständig in ein neu geschaffenes, reines Digital-Konto namens "Basic" wechseln. Dieses ist aber nur mit 700 Euro Mindestgeldeingang gebührenfrei. Zudem sollen im neuen Modell einige weitere bisher kostenlose Leistungen wegfallen – etwa die kostenlose Kreditkarte.

Um weiterhin ein bedingungslos kostenloses Girokonto zu führen, hilft meist nur eins: wechseln. Damit Kontoinhaber das passende Girokonto finden, sollten sie einen Blick auf die folgenden Fragen werfen.

Passt das Konto (noch) zu den eigenen Bedürfnissen?

Mit dem Girokonto ist es oft wie mit der Lieblingsjeans, die vor Jahren noch so gut gepasst hat. Mit der Zeit ändern sich nicht nur die Mode, sondern auch die eigenen Lebensumstände. Während sich die meisten Menschen bei einem Kleidungsstück einfach ein neues Modell zulegen, bleiben viele ihrem Konto auch dann noch treu, wenn dieses nach einiger Zeit kaum noch zum eigenen Leben passt. Wer beispielsweise als junger Erwachsener von einem damals noch kostenfreien Azubi- oder Studierenden-Konto profitiert hat, zahlt ab Ende zwanzig meist monatliche Gebühren.

Nicht immer müssen Verbraucher gleich die Bank wechseln, wenn sie mit ihrem Girokonto unzufrieden sind. Gerade Filialbanken bieten im Normalfall unterschiedliche Kontomodelle an. Allerdings müssen Kunden meist selbst die Initiative ergreifen, wenn sie zu einem anderen Konto wechseln wollen. Wer den Großteil seiner Bankgeschäfte online oder per App erledigt, sollte beispielsweise zu einem meist günstigeren Online-Konto wechseln, wie es fast alle Geldhäuser im Portfolio haben.

Wie und wann können Sie Ihr altes Girokonto kündigen?

Ihr Girokonto bei Ihrer alten Bank können Sie grundsätzlich zu jeder Zeit und ohne Frist kündigen. Wenn Sie den Kontoumzug mit CHECK24 durchführen, können Sie alle Zahlungspartner automatisch über die neue Bankverbindung informieren lassen – etwa Ihren Arbeitgeber oder Ihren Telefonanbieter. CHECK24 übernimmt zudem die Kündigung der alten Bankverbindung – wenn Sie dies wünschen.

Tipp: Meist ist es sinnvoll, das alte Girokonto mit einigen hundert Euro Guthaben noch zwei bis drei Monate parallel zum neuen Konto laufen zu lassen. So können Sie sicherstellen, dass alle Zahlungspartner über Ihre neue Bankverbindung informiert wurden und die Umstellung wie gewünscht geklappt hat. CHECK24 garantiert Ihnen zudem mit der 100 % Funktioniert-Garantie einen reibungslosen Ablauf des Wechsels und übernimmt unter anderem Kosten von bis zu 50 Euro, falls im Zuge des Kontoumzugs beispielsweise Gebühren für Lastschriftrückbuchungen aufgrund von mangelnder Deckung des alten Girokontos entstehen.

Wo lauern versteckte Kosten?

Doch nicht nur die Kontoführungsgebühr entscheidet darüber, wie teuer ein Girokonto tatsächlich ist. Für Banken und Sparkassen ist es ein einträgliches Geschäft, auch vermeintlich selbstverständliche Leistungen mit einem Preisschild zu versehen. So verlangen mittlerweile eine ganze Reihe an Kreditinstituten sogar für jede Zahlung mit der Girocard ein Entgelt von durchschnittlich gut 30 Cent. Immer wenn Kunden also an der Ladenkasse mit ihrer Karte bezahlen, bucht ihre Hausbank dafür am Ende des Monats eine Gebühr von ihrem Konto ab. Meist verwenden die Kreditinstitute für diese Posten unscheinbare Bezeichnungen wie „Buchungsgebühren“. Für Kontoinhaber bleibt so in vielen Fällen unklar, wofür sie ihre Bank eigentlich zur Kasse bittet. Zahlen sie täglich zweimal mit ihrer Girocard, zieht die Bank bei 30 Cent pro Zahlung nach einem Monat dann kommentarlos 18 Euro an „Buchungsgebühren“ ein. Aufs Jahr gerechnet macht das 216 Euro – allein dafür, dass Kontoinhaber „mit Karte“ bezahlen können.

Auch für das Abheben von Bargeld an den institutseigenen Geldautomaten verlangen viele Sparkassen und Genossenschaftsbanken Gebühren oder schränken die Zahl kostenloser Abhebungen stark ein. Dasselbe gilt für zahlreiche andere Leistungen, die bis vor wenigen Jahren noch fast überall kostenfrei waren. Wirklich gebührenfreie Girokonten finden sich mittlerweile fast ausschließlich bei Direkt- und Smartphonebanken ohne feste Filialen. Für Verbraucher, die ihre örtliche Bankfiliale ohnehin nur noch zum Geldabheben aufsuchen, sind solche Online-Banken daher eine gute Alternative.

So ermitteln Sie die tatsächlichen Kosten Ihres Girokontos

Durch das Zahlungskontengesetz, das 2018 in Kraft trat, ist Ihre Bank dazu verpflichtet, Ihnen auf Nachfrage mindestens einmal jährlich eine komplette Aufstellung aller Kosten Ihres Girokontos innerhalb der letzten 12 Monate zukommen zu lassen. Eine solche kostenlose Entgeltaufstellung ist auch dann vorgeschrieben, wenn Sie ein Konto auflösen oder zu einem anderen Kontomodell wechseln.

Die Aufstellung zeigt verschiedene Gruppen von Kosten. Neben den Gebühren für die Kontoführung zählen dazu etwa die Preise von Giro- und Kreditkarten oder auch die Summe aller Dispo-Kosten.

Bei den meisten Banken müssen Sie die Kostenaufstellung per Telefon, E-Mail oder im Online-Banking anfordern.  

Was unterscheidet ein Girokonto bei einer Direktbank von dem bei einer Filialbank?

Anders als zunächst anzunehmen wäre, haben Kunden, die ihr Girokonto bei Direktbanken wie DKB oder ING führen, bei der Suche nach dem nächsten Geldautomaten eine deutlich größere Auswahl. Anders als etwa Kunden von Sparkassen oder Volksbanken können sie oft an allen Geldautomaten Bargeld abheben, auf denen sich ein Logo von Visa oder Mastercard befindet. Wer auf das reine Online-Konto einer Direktbank umsteigt, kann also häufig auch den Geldautomaten seiner früheren Hausbank weiternutzen.

Bei reiner Online-Nutzung unterscheiden sich die Standardleistungen der Girokonten von Filial- und Direktbanken in der Regel kaum. Wer sein Girokonto also ohnehin immer über Online-Banking oder Banking-App verwaltet, für den ändert sich durch einen Kontoumzug wenig. Ist doch einmal die Beratung durch einen Experten vonnöten, ist der Kundenservice von Direktbanken meist weit über die Öffnungszeiten herkömmlicher Bankfilialen hinaus telefonisch erreichbar. Der größte Unterschied für den Kunden ist letztlich der Preis.

Mehrkosten von über 250 Euro für dieselben Leistungen

Eine einfache Beispielrechnung zeigt, wie viel Kontoinhaber mit dem Wechsel zu einem kostenlosen Girokonto bei einer Direktbank wie DKB oder ING sparen können. Hierzu wird angenommen, dass ein Beispielkunde in einem Monat vier Überweisungen, vier Bargeld-Abhebungen am Geldautomaten und 30 Zahlungen mit der Girocard tätigt. Zudem befindet er sich zehn Tage lang mit 1.000 Euro im Dispo.

  Sparkasse Hannover
Giro Smart
Volksbank Stuttgart
Giro Privat
DKB
DKB Cash
Kontoführungsgebühr 3,90 Euro 5,90 Euro* 0 Euro
4 Überweisungen
(online über PC oder Smartphone)
4 x 0,35 Euro 0 Euro 0 Euro
4 Bargeld-Abhebungen
(am institutseigenen Geldautomaten-Verbund)
4 x 0,35 Euro 0 Euro 0 Euro
30 Zahlungen mit Girocard
(in Deutschland)
30 x 0,35 Euro 30 x 0,40 Euro 0 Euro
1.000 Euro im Dispo für 10 Tage 3,04 Euro
Zins: 10,93 % p.a.
2,75 Euro
Zins: 9,90 % p.a.
1,85 Euro
Zins: 6,65 % p.a.**
Kosten pro Monat 20,24 Euro 20,65 Euro 1,85 Euro
Jahresgebühr Standard-Kreditkarte 42,00 Euro 30,00 Euro 0 Euro
Jährliche Gesamtkosten 284,88 Euro 277,80 Euro 22,20 Euro

* Durch Abschluss weiterer Finanzprodukte bei der Volksbank Stuttgart kann der monatliche Grundpreis über ein Punkte-System mit mehreren Abstufungen auf 0 Euro reduziert werden.
** Für Neukunden in den ersten 6 Monaten und für Aktivkunden, sonst 7,25 % p.a.

Kunden klassischer Filialbanken wie der Sparkasse Hannover oder der Volksbank Stuttgart bezahlen bei einem völlig durchschnittlichen Nutzungsverhalten im Jahr jeweils rund 250 Euro mehr an Gebühren. Wohlgemerkt selbst dann, wenn sie wie unser Beispielkunde nur noch für Bargeld-Abhebungen am Geldautomaten eine Zweigstelle ihrer Hausbank aufsuchen. Sie finanzieren gewissermaßen das teure Filialnetz der Banken mit, obwohl sie dieses gar nicht brauchen. Beim DKB Cash fahren Kontoinhaber hingegen sogar komplett ohne Kosten, wenn sie nicht auf den Dispo zurückgreifen.

Wie der Wechsel zum kostenlosen Girokonto in wenigen Minuten klappt

Im CHECK24 Girokonto-Vergleich finden Verbraucher noch immer zahlreiche Kontomodelle, die keine monatliche Grundgebühr kosten. Mit dem HVB PlusKonto der Hypovereinsbank zählt dazu sogar ein Girokonto einer klassischen Filialbank. Wie beim DKB Cash und beim C24 Smart ist das Konto anfangs bedingungslos kostenlos – also auch ohne Mindestgeldeingang. Nach fünf Jahren bemisst sich die monatliche Kontoführungsgebühr bei der HVB nach einem hausinternen Treueprogramm.

Ein Punkt, der Kontoinhaber häufig noch vom Wechsel zu einer anderen Bank abhält, ist die Annahme, dass bei diesem Vorgang alle Zahlungspartner einzeln über die neue Bankverbindung informiert werden müssen. Dabei gehört dies schon lange der Vergangenheit an. Banken sind seit einigen Jahren gesetzlich dazu verpflichtet, einen Kontowechsel aktiv zu unterstützen. Über den digitalen Kontoumzug von CHECK24 lassen sich deshalb alle Zahlungspartner aus dem alten Konto mit wenigen Klicks zum neuen Konto umziehen. So dauert der Wechsel nur noch wenige Minuten und lässt sich jederzeit ganz bequem von zu Hause oder unterwegs online erledigen. Auch die Kündigung des alten Kontos übernimmt auf Wunsch CHECK24. Wer künftig also keine Gebühren mehr für sein Konto zahlen will, muss lediglich eins machen: mit dem Konto-Wechsel beginnen.

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