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HypoVereinsbank startet Instant Payment in Deutschland

München, 29.11.2017 | 09:54 | sap

Die HypoVereinsbank hat ein neues Projekt gestartet. Instant Payment heißt es, und läuft seit dem 21. November. Was dahinter steckt und wie es funktioniert.

Mit Instant Payment sollen Überweisungen künftig in weniger als zehn Sekunden abgewickelt werden.
Binnen weniger Sekunden können HVB-Kunden Geld transferieren.
2,5 Sekunden. So lange dauerte die erste Instant Payment Überweisung der HypoVereinsbank (HVB), schrieb das Institut in einer Mitteilung. Die erste Echtzeit-Zahlung ging von Deutschland nach Italien, zur Mutterbank Unicredit. Instant Payment könnte das digitale Bezahlen revolutionieren und bedeutet, dass Kunden eine sogenannte Echtzeitüberweisung ausführen. Anstatt wie früher einen oder sogar zwei Bankwerktage auf den Betrag zu warten, haben Kunden binnen weniger Sekunden Geld transferiert – vergleichbar wie das Übermitteln einer E-Mail oder WhatsApp-Nachricht.

Ermöglicht hat das die Europäische Zentralbank (EZB), die eine Infrastruktur einführen wollte, mit der Überweisungen innerhalb Europas schneller vollzogen werden können. Die Echtzeitzahlungsplattform Eba Clearing, ein Gemeinschaftsunternehmen verschiedener europäischer Banken, hat das Vorhaben umgesetzt. Seit dem 21. November können Institute den Service der schnellen Überweisung nutzen. Alle rechtlichen Regelungen hat das European Payment Council (EPC), eine Einrichtung der Kreditinstitute in der Europäischen Union, in einem Regelwerk festgehalten.

In Deutschland bislang nur für HVB-Kunden möglich

Zwei der unzähligen Regelungen des EPC: Kunden können pro Transaktion nicht mehr als 15.000 Euro überweisen. Außerdem können sie nur dann eine Instant Payment veranlassen, wenn die Bank des Empfängers ebenfalls die SEPA-Echtzeitüberweisung nutzt. Sonst erhält der Kunde eine Fehlermeldung. Ganz so wie bei der E-Mail auch: Denn nur wer beispielsweise eine E-Mail-Adresse hat, kann E-Mails auch versenden und empfangen.

In Deutschland können deshalb momentan nur Kunden der HVB in Echtzeit überweisen. Weitere deutsche Banken wollen nächstes Jahr nachziehen. Die Sparkassen beispielsweise planen laut „Tagesspiegel“, die Echtzeitüberweisung im Onlinebanking Mitte 2018 einzuführen. Die EZB verpflichtet jedoch kein Institut, Instant Payments anzubieten.

Die HVB sieht bei der Echtzeitüberweisung drei Vorteile für die Kunden: „Geschwindigkeit und Transparenz bei der Zahlungsabwicklung rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr sowie Information über die erfolgreiche Zahlungsausführung in Echtzeit“, erklärt Jan Kupfer, Global Co-Head GTB bei UniCredit, die Vorreiterrolle.

0,50 Euro kostet eine Echtzeit-Überweisung bei der HVB

Konkret bedeutet das: Kunden steht das überwiesene Geld sogar an Sonn- und Feiertagen sofort zur Verfügung. Sie haben somit immer einen transparenten Blick auf ihren Kontostand, der immer auf dem aktuellsten Stand ist. Ob noch offene Zahlungen ausstehen oder nicht: Diese Frage stellt sich in der Zukunft durch Instant Payment nicht mehr.

Um Instant Payment nutzen zu können, müssen Kunden die Funktion bei ihrem Onlinekonto beleglos beantragen. Seit 27. November können HVB-Kunden Instant Payments Zahlungsaufträge über das reguläre Onlinebanking veranlassen. Doch Geschwindigkeit hat seinen Preis: Für jede SEPA-Echtzeitüberweisung zahlt der Kunde 0,50 Euro, wenn das Konto des Empfängers innerhalb der EU liegt. Wenn der Kunde das HVB ExklusivKonto führt, ist die Überweisung kostenlos.  Wenn Privatkunden eine Echtzeitüberweisung empfangen, müssen sie jedoch keine Gebühr zahlen.

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