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Direktbank: ING-DiBa verzichtet auf Überziehungszinsen

München, 17.02.2014 | 15:59 | fre

Als eine der ersten deutschen Banken verzichtet die ING-DiBa ab sofort auf Überziehungszinsen. Medienberichten zufolge sagte ING-DiBa-Vorstandschef Roland Boekhout am Freitag in Frankfurt, dass Kunden, die den vereinbarten Rahmen für die Kontoüberziehung überschreiten, ab sofort nur noch den normalen Dispozins zahlen müssten. Dieser sei außerdem von 8,5 Prozent auf 7,95 Prozent jährlich gesenkt worden.

Kontoauszug
Kontoauszug: Bei einigen Instituten liegen die Überziehungszinsen bei über 17 Prozent jährlich.
Es sei nicht mehr zu vertreten, dass Banken noch immer zweistellige Überziehungszinsen verlangen, sagte Boekhout. Der Überziehungszins liegt in der Regel noch deutlich über dem Dispozins – bei der ING-DiBa lag er zuletzt bei zwölf Prozent jährlich. ING-DiBa-Kunden, die ihren Dispokreditrahmen überziehen, werde angeboten, auf einen günstigeren Ratenkredit umzuschulden, sagte Boekhut weiter. Diese müssten nicht darauf eingehen – für die Kontoinhaber sei eine dauerhafte Kontoüberziehung allerdings nicht die beste wirtschaftliche Lösung.

Der ING-DiBa-Chef forderte zudem, dass die gesamte Bankenbranche transparenter werden müsse. Dies könne nur durch eine im Internet veröffentlichte Übersicht der Konditionen aller deutschen Banken gewährleistet werden. Als Verwalter der Datenbank brachte Boekhout die Stiftung Warentest ins Gespräch.

Bisher gibt es in Deutschland nur wenige Banken und Sparkassen, die nicht zwischen Dispo- und Überziehungszinsen unterscheiden. Bereits seit Jahren kritisieren Politik und Verbraucherschützer  immer wieder die überhöhten Überziehungszinsen der Banken. Bereits im Sommer 2013 hatte deshalb die damalige Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) die Banken zu mehr Transparenz bei den Dispozinsen verpflichtet und auf Zinssenkungen gedrängt.

 

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