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Was ein Girokonto wirklich kostet
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Mit einem Kontowechsel bis zu 200 Euro sparen

München, 26.11.2020 | 13:16 | rkr

Wie viel Geld Sie für ein Girokonto bezahlen, ist auf den ersten Blick oft nicht zu erkennen. Selbst die regelmäßige Kontoführungsgebühr unterscheidet sich zum Teil je nach Kunde. Dazu erheben die Banken zusätzliche Gebühren, die nur anfallen, wenn Sie bestimmte Dienste nutzen. Wir haben ausgerechnet, wie viel ein typisches Girokonto heute tatsächlich kostet und wie viel Sie durch einen Kontowechsel sparen können.

Girokonto Gebühren
Die Gebühren beim Girokonto hängen auch von der Nutzung ab.
Dieses Jahr sind in Deutschland die Preise für zahlreiche Waren und Dienstleistungen gesunken – unter anderem wegen der gesenkten Mehrwertsteuer. Das gilt aber längst nicht für alle Bereiche. Besonders ärgerlich: Genau wie in den Vorjahren sind auch 2020 die Bankgebühren wieder stark gestiegen. Zwischen Oktober dieses und Oktober letzten Jahres haben sie im Schnitt um 6,4 Prozent zugelegt, wie das Statistische Bundesamt berichtet.
 
Allerdings unterscheiden sich die Kosten zwischen den verschiedenen Banken und Kontomodellen erheblich. Da einige Banken weiterhin das Girokonto kostenlos anbieten, vergrößert sich der Preisunterschied zu den teureren Girokonten sogar. Die gute Nachricht lautet also: Mit einem Kontowechsel können Sie jetzt besonders viel Geld sparen. Wie viel genau der Kontowechsel sparen kann, haben wir für Sie nachgerechnet.
 
Für das folgende Rechenbeispiel haben wir einige größten deutschen Geldhäuser, gemessen an ihrer Bilanzsumme, ausgewählt:

✓ die Hamburger Sparkasse (Haspa) als größte Sparkasse Deutschlands
✓ die Berliner Volksbank als größte Volksbank
✓ die Deutsche Bank als größte bundesweit tätige Filialbank
✓ die ING als größte Direktbank

So stark unterscheiden sich die Grundgebühren

Was Banken für ein kostenloses Girokonto voraussetzen

Die Voraussetzungen an die kostenlose Kontoführung unterscheiden sich beträchtlich: Genügt bei der ING ein monatlicher Geldeingang von 700 Euro, gibt es das Girokonto bei der Berliner Volksbank nur für Kunden kostenlos, die auch Mitglieder der Bank werden und dafür Genossenschaftsanteile erwerben. Diese müssen außerdem im Bonus-Programm der Bank das „Platin-Level“ erreichen. Hierfür wiederum können Sie „Sterne“ sammeln, die für die Nutzung bestimmter Bankprodukte vergeben werden. Die ersten Sterne sind noch vergleichsweise leicht zu bekommen – etwa für Kontoeröffnung oder Kreditkartennutzung. Darüber hinaus wird es aber immer schwerer. So werden zusätzliche Sterne etwa für je 250.000 Euro Depotvolumen oder 250.000 Euro Kreditvolumen einer Baufinanzierung vergeben. Kurz: Kostenlos dürfte das Girokonto der Berliner Volksbank nur für sehr wenige Kunden sein.

Alle betrachteten Banken verlangen ein monatliches Entgelt. Bei Berliner Volksbank und der ING ist das Girokonto allerdings kostenlos, wenn Sie die von der Bank festgelegten Bedingungen erfüllen:

✓ Hamburger Sparkasse („HaspaJoker smart“): 7,90 €

✓ Berliner Volksbank („PrivatGiro“): 13,00 €
(Für Mitglieder verringert sich die Gebühr um 7,00 €, bei aktiver Nutzung verschiedener weiterer Produkte der Bank kann die Gebühr bis auf 0,00 € gesenkt werden)
 
✓ Deutsche Bank („AktivKonto“): 6,90 €

✓ ING („Girokonto“): 4,90 €
(Bei einem monatlichem Geldeingang ab 700 € verringert sich die Gebühr auf 0,00 €)
 
Hinweis: Auch für Schüler, Auszubildende und Studenten sowie Kunden unterhalb bestimmter Altersgrenzen sind die Konten zum Teil kostenlos.
 
Ergebnis: Schon die Grundgebühren der einfachen Kontomodelle unterscheiden sich, abhängig von den Voraussetzungen des Kunden, um bis zu 156 Euro pro Jahr.

So viel kostet das Girokonto insgesamt

Die Grundgebühr gibt nur teilweise darüber Auskunft, wie viel ein Girokonto unter dem Strich kostet. Denn auch für die Nutzung des Girokontos und der häufig damit abgeschlossenen Kreditkarte können Kosten anfallen. Wie hoch diese sind, hängt wiederum von den Gewohnheiten des Kunden ab: Wer zum Beispiel regelmäßig den Dispo seines Kontos nutzt oder die zum Konto angebotene Kreditkarte im Ausland einsetzt, der zahlt in der Regel mehr.
 
Zudem bieten einige Banken neben dem Standard-Konto noch teurere Premium-Konten an. Diese kosten zwar eine höhere Grundgebühr, dafür gibt es meist verschiedene Extra-Leistungen günstiger oder komplett gratis. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine kostenlose Versicherung oder eine gebührenfreie Kreditkarte handeln.  Um die verschiedenen Kontomodelle besser vergleichen zu können, gehen wir in der folgenden Rechnung von einem Beispielkunden aus, der:
 
✓ pro Monat 1.500 Euro auf sein Konto überwiesen bekommt,
✓ Überweisungen und Daueraufträge online erledigt,
✓ die für ihn günstigste Kreditkarte seiner Bank besitzt,
✓ sein Konto einmal im Jahr für 20 Tage um 300 Euro überzieht,
✓ einen Urlaub pro Jahr im Ausland verbringt und dort mit seiner Kreditkarte
- einmal umgerechnet 300 Euro in Fremdwährung am Automaten abhebt sowie
- einmal in einem Geschäft für umgerechnet 300 Euro einkauft.
✓ Der Kunde nutzt darüber hinaus keine weiteren Dienste der Bank, besitzt keine Genossenschaftsanteile und erhält auch keine Boni für Neukunden.
 
Anhand dieser Vorgaben haben wir für jede Bank die jährlichen Kosten für alle Kontomodelle berechnet, die für den Beispielkunden infrage kommen. Die jährlichen Kosten der Konten im Überblick:
Hamburger Sparkasse
HaspaJoker smart HaspaJoker comfort HaspaJoker premium
129,01 € p.a. 139,85 € p.a. 211,68 € p.a.
Berliner Volksbank
PrivatGiro
205,96 € p.a.
Deutsche Bank
AktivKonto BestKonto
140,87 € p.a. 184,05 € p.a.
ING
Girokonto
12,39 € p.a.
Stand der Berechnungen: 26.11.2020

Mit dem richtigen Girokonto bis zu 200 Euro pro Jahr sparen

Die Preise unterscheiden sich sowohl zwischen den einzelnen Banken als auch zwischen den verschiedenen Kontomodellen teils erheblich. Zumindest für unseren Beispiel-Kunden, der neben dem Girokonto kaum weitere Dienste seiner Bank nutzt, lohnen sich die Premium-Modelle nicht. Ein teilweise geringerer Dispo-Zins oder eine günstigere Kreditkarte fallen für ihn bei den Gesamtkosten kaum ins Gewicht. Weitere Zusatzleistungen wie zum Beispiel Rabatte, vergünstigte Zweitkarten oder kostenlose Versicherungen können für manche Kunden zwar durchaus eine Rolle spielen. Sie sollten allerdings genau prüfen, welche dieser Extras sie tatsächlich benötigen und ob sie den Preisunterschied zwischen Standard- und Premiumkonto auch rechtfertigen. Bei der Hamburger Sparkasse liegt dieser für den Beispielkunden immerhin bei rund 83 Euro im Jahr.
 
Die größte Ersparnis kann der Beispielkunde aber durch einen Wechsel von der Filial- zur Direktbank erzielen. So beträgt der Kostenunterschied zwischen der Berliner Volksbank und der ING rund 194 Euro. Das liegt vor allem an der für ihn komplett entfallenden Kontoführungsgebühr, aber auch an der günstigeren Kreditkarte und den niedrigeren Dispozinsen der Direktbank.

Das Girokonto sollte zum persönlichen Bedarf passen

Direktbanken wie die ING können Ihr Girokonto vor allem deshalb so günstig anbieten, weil ihre Kunden alle wichtigen Buchungen in der Regel online vornehmen und auch die Beratung nicht in der Filiale sondern telefonisch stattfindet. Für viele Kunden ist dies durchaus reizvoll, zumal sie dadurch auf die Öffnungszeiten der Filiale keine Rücksicht nehmen müssen.

Wem der persönliche Ansprechpartner vor Ort wichtig ist, der ist bei einer Filialbank besser aufgehoben. Doch auch für ihn kann sich ein Kontowechsel bezahlt machen. Schließlich gibt es auch zwischen den Filialbanken große Kostenunterschiede: Mit der Commerzbank bietet sogar eine der größten Filialbanken nach wie vor ein kostenloses Girokonto an (bei einem monatlichen Geldeingang ab 700 Euro).
 

Kontowechsel in 20 Minuten: So funktioniert‘s

Beim Wechsel des Girokontos ist es wichtig, den Zahlungspartnern die neuen Kontodaten rechtzeitig mitzuteilen. Gerade Unternehmen, die per Lastschrift abbuchen, sollten über die neue Bankverbindung informiert werden, bevor das alte Konto gekündigt wird. Mit einem digitalen Kontowechsel können Sie dies weitgehend automatisch erledigen lassen: Wenn Sie ihr Girokonto über CHECK24 wechseln, steht Ihnen dafür der CHECK24 Kontoumzug zur Verfügung. Über diesem Dienst können Sie sich ins Online-Banking Ihres alten Kontos einloggen und müssen dann nur noch auswählen, welche Ihrer Zahlungspartner benachrichtigt werden sollen. Anschließend können Sie Ihr altes Konto zum gewünschten Termin über den Kontoumzug kündigen. Tipp: Lassen Sie Ihr altes Konto noch zwei bis drei Monate weiterlaufen, um Missverständnisse mit den Zahlungspartnern auszuschließen. In dieser Zeit übernimmt CHECK24 auf Wunsch die Kontoführungsgebühr Ihres alten Kontos.

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