Wie die große Mehrheit der Bundesbürger versuchte auch ich lange Zeit, meine wachsende Unzufriedenheit mit den steigenden Gebühren meines Girokontos ganz einfach zu ignorieren. Wohl aus Bequemlichkeit finanzierte ich so weiter das teure Filialnetz meiner Hausbank mit, obwohl ich all meine Bankgeschäfte schon lange per Online-Banking erledige.
Bezeichnenderweise war es ausgerechnet einer meiner seltenen Besuche am Schalter in der Bankfiliale, der mich endgültig von der Notwendigkeit eines Kontoumzugs überzeugte. Anlass war mein Wunsch, das kostspielige und unsichere smsTAN-Verfahren durch das zeitgemäßere pushTAN-Verfahren zu ersetzen. Vor Ort sollte eine solche Umstellung eine Sache von wenigen Minuten sein, nahm ich an. Mein Feierabend-Besuch in der Filiale endete jedoch damit, dass ich einer zunehmend überforderten Bankangestellten die unterschiedlichen für die TAN-Umstellung einzugebenden Passwörter zu erklären versuchte – Kundenservice mal ganz neu interpretiert. Ich kapitulierte schließlich und führte die restlichen Schritte zu Hause selbst durch.
Bequemlichkeit kostet Bankkunden viel Geld
Trotz erfolgreicher Aktivierung der pushTAN-App schlug die Umstellung des Verfahrens letztlich fehl. Für einen erneuten Filialbesuch mit ungewissem Ausgang wollte ich jedoch weder Zeit noch Nerven investieren. Viel mehr verfestigte sich bei mir der Eindruck, dass die langjährige Treue zu meiner Hausbank mittlerweile vor allem eines war: teuer. Was nützt mir als Kunden schließlich ein großes Filialnetz, wenn mir die Mitarbeiter in diesen Filialen bei Bedarf nicht helfen können? Ich beschloss, mich nach einem kostenlosen Girokonto bei einer Direktbank umzusehen. Diese Internetbanken verzichten auf teure Filialen und setzen stattdessen auf ausgereifte technische Lösungen. Bei Problemen hilft ein telefonischer Kundendienst – und das meist auch zu Zeiten, zu denen ich als Kunde bei jeder herkömmlichen Bankfiliale längst vor verschlossenen Türen stehe. Eine Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität bestätigte erst im vergangenen Herbst, dass die Direktbanken gegenüber alteingesessenen Banken bei der Zufriedenheit der Kunden mit ihrem Online-Banking punkten können.
Wie mein Kontowechsel im Detail ablief:
Schritt 1: Passende Girokonten vergleichen
Im Girokonto Vergleich von CHECK24 verschaffe ich mir einen Überblick über die besten Angebote von Filial- und Direktbanken. Die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Konten finde ich direkt in den „Details“ des jeweiligen Angebots. Für mich ist insbesondere folgende Angabe entscheidend: „Jährliche Kontogebühr: 0 €“. Natürlich soll der Wechsel zu meinem neuen Konto mit dem „digitalen Kontoumzug“ möglich sein, um den Aufwand so gering wie möglich zu halten. Zugleich will ich herausfinden, wie einfach ich mein Girokonto heutzutage von einer zur anderen Bank umziehen kann. Nachdem ich mich für ein Konto entschieden habe, das mit günstigen Konditionen und zahlreichen sehr guten Kundenbewertungen überzeugen kann, gebe ich nur noch einige Informationen zu meiner Person und meinem Einkommen an. Danach kann ich meine unverbindliche Anfrage bereits mit einem Klick abschicken.
Mit Filtern finden Sie noch schneller zu Ihrem Wunschkonto
Anhand verschiedener Filter können Sie sich im Girokonto Vergleich mit wenigen Klicks eine Auswahl jener Konten anzeigen lassen, die genau Ihren Vorstellungen entsprechen. So können Sie beispielsweise angeben, ob Ihnen
✓ besonders viele
Geldautomaten zur kostenlosen Bargeldabhebung,
✓ eine
kostenlose Kreditkarte oder
✓ ein attraktiver
Eröffnungsbonus besonders wichtig sind.
Schritt 2: Antrag komplett digital abschließen
Nach der erfolgreichen Prüfung meiner Angaben kann ich wenige Minuten später auch schon das Videoident-Verfahren durchführen, um die Eröffnung des Kontos abzuschließen. Dieses stellt sicher, dass ich auch wirklich die Person bin, als die ich mich ausgebe. In dem kurzen Videotelefonat weist mich die Mitarbeiterin des Videoident-Anbieters routiniert an, wie ich mein Gesicht und meinen Personalausweis im richtigen Winkel vor die Kamera meines Smartphones zu bewegen habe. Zum Abschluss gebe ich noch einen per SMS zugeschickten PIN-Code ein, fertig. Kein langer Weg zur Bank, kein Schlangestehen am Schalter – der ganze Vorgang dauert keine fünf Minuten. Anschließend überprüft die Bank ein letztes Mal meine Angaben, bis zur Bestätigung der Kontoeröffnung per E-Mail vergehen aber lediglich ein paar Stunden.
Schritt 3: Lastschriften, Daueraufträge und Einzahlungen per Klick übertragen
Ebenfalls in einer E-Mail werde ich schon einen Tag später darüber informiert, dass ich den digitalen CHECK24 Kontoumzug starten kann. Anders als früher ist es heute nicht mehr notwendig, alle Zahlungsposten aus den Kontoauszügen zunächst mühsam herauszusuchen, um diese dann bei der neuen Bank von Hand erneut anzulegen. Seit einigen Jahren sind die Geldhäuser gesetzlich dazu verpflichtet, aktiv an einem Kontowechsel mitzuwirken. Die einzige Voraussetzung für den digitalen Kontoumzug ist, dass das alte Konto für Online-Banking freigeschaltet ist. In meinem CHECK24 Kundenkonto erhalte ich so eine Auflistung aller Lastschriften, Daueraufträge und Geldeingänge der letzten 13 Monate.
Diese kann ich nun einzeln durchgehen und bei Bedarf in das neue Konto übernehmen. Das Vergleichsportal kümmert sich dabei um die Benachrichtigung meiner Zahlungspartner – etwa des Telefonanbieters oder von Versicherungen. Habe ich alle Posten erfolgreich in mein neues Girokonto umgezogen, kann ich hier auch die Schließung meines alten Kontos veranlassen.
Ich habe ein neues Girokonto – wann sollte ich mein altes Konto kündigen?
Selbst wenn Sie nach der Eröffnung Ihres neuen Girokontos den Wunsch verspüren, ihr altes Konto so schnell wie möglich zu kündigen: Damit Sie sichergehen können, dass beim Umzug alles reibungslos geklappt hat, empfiehlt es sich, altes und neues Konto rund drei Monate lang mit ausreichend Guthaben parallel laufen zu lassen. Danach sollten Sie Klarheit darüber haben, ob alle Zahlungspartner über Ihre neue Bankverbindung informiert wurden. So vermeiden Sie, dass ein Zahlungspartner einen Rechnungsbetrag nicht einziehen kann, weil sich auf ihrem alten Konto kein Guthaben mehr befindet. Laufen nach drei Monaten alle Zahlungsvorgänge wie vorgesehen über Ihr neues Konto, können Sie das alte bedenkenlos schließen.
Gut zu wissen: Damit Ihnen durch Ihren Kontowechsel keine unerwarteten Kosten entstehen, bietet CHECK24 Ihnen die Sicherheit seiner 100-%-Funktioniert-Garantie. Bis zu einem Betrag von 50 Euro übernimmt das Vergleichsportal beim digitalen Kontoumzug mögliche Kosten für Mahnungen oder Lastschriftrückbuchungen aufgrund unzureichender Deckung des Altkontos. Zudem erstattet Ihnen CHECK24 während der Übergangszeit auf Wunsch bis zu drei Monatsbeiträge für Ihr altes Konto.
Fazit: Was mich am Ende ärgerte
Meine neuen Bankkarten erhalte ich in den darauffolgenden Tagen per Post zugesandt. Nachdem ich mich während einer Übergangszeit davon überzeugen konnte, dass mittlerweile tatsächlich alle meine Bankgeschäfte über das neue Girokonto laufen, veranlasse ich über mein CHECK24 Kundenkonto die Kündigung meines alten Kontos. Eine Bankfiliale musste ich für den gesamten Kontoumzug kein einziges Mal aufsuchen. Mehr als ein Smartphone, Tablet oder Laptop mit Internetverbindung braucht es dazu heute nicht mehr. Dafür spare ich mir ab sofort jährlich fast hundert Euro an Gebühren für Kontoführung und andere Posten. Neben einem reibungslos funktionierenden pushTAN-Verfahren schätze ich auch die benutzerfreundliche Smartphone-App meiner neuen Bank. Hier zeigt sich der Vorteil der Direktbanken, die beim Online-Banking keine technischen Altlasten mit sich herumschleppen, wie dies bei vielen etablierten Geldhäusern noch immer der Fall ist. Geärgert habe ich mich letztlich trotzdem – darüber nämlich, dass ich dem teuren Girokonto meiner alten Bank nicht schon viel früher den Rücken zugekehrt habe.