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Die Kontogebühren im Blick
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So viel kostet Sie Ihr Girokonto - und so viel können Sie sparen

München, 20.10.2017 | 15:49 | fra

Die eine ist Kundin der der größten Sparkasse, der andere Kunde der größten Volksbank des Landes. Beide zahlen zu viel für ihr Girokonto. Und wie sieht es bei Ihnen aus? Finden Sie es heraus und erfahren Sie, welche Ersparnis beim Wechsel Ihres Kontos winkt.

Gebühren Girokonto
Gebührenerhöhungen hin oder her: Wissen Sie, wie viel Sie gerade für Ihr Girokonto bezahlen?

Wenn Frau Köster auf ihre Kontoauszüge blickt, ärgert sie sich regelmäßig aufs Neue. Denn mit Gebühren hält sich ihre Sparkasse nicht zurück.

Allein für das letzte Vierteljahr hat diese der Hamburgerin 30,45 Euro berechnet und vom Konto abgebucht, darunter 18 Euro allein für Gut- und Lastschriften, 11,85 Euro an Kontoführungsgebühren, ja selbst Onlineüberweisungen haben Frau Köster 60 Cent gekostet.

30,45 Euro in drei Monaten: Das macht auf ein ganzes Jahr gerechnet stolze 121,80 Euro. Die Kreditkarte dazugerechnet, für die Frau Köster jährlich 29,50 Euro extra bezahlt, kommt sie pro Jahr sogar auf 151,30 Euro.

Beispielrechnung: Das zahlt Frau Köster fürs Girokonto

Als Kundin der Hamburger Sparkasse bezahlt Frau Köster für das einfachste Girokonto, das „Girokonto klassisch“, 3,95 Euro Kontoführungsgebühr pro Monat. Für den Eingang ihres Gehaltes, die Abbuchung der Miete und alle sonstigen Buchungen werden je 40 Cent fällig – immerhin: Die ersten fünf Buchungen im Monat sind kostenlos. Bleiben aber 15 Buchungen pro Monat, für die Frau Köster in Summe sechs Euro bezahlen muss. Für jede Überweisung, die sie online tätigt, zahlt sie fünf Cent extra – bei vier Überweisungen im Monat fallen so weitere 20 Cent an. Jeden Monat entstehen ihr also 10,15 Euro an Gebühren, die vierteljährlich von ihrem Konto abgebucht werden. Die Kreditkartengebühr von 29,50 Euro kommt einmal pro Jahr noch dazu.

„Über 150 Euro pro Jahr dafür, dass ich eh alles online erledige?“ denkt sich die Hamburgerin, die schon seit Jahren nicht mehr in der Filiale war. „Das ist einfach zu viel. Was ich mit dem Geld so alles anstellen könnte… Mal wieder schick essen gehen mit Bernd zum Beispiel.“

Ab 60 Euro pro Jahr sollten Kontoinhaber die Reißleine ziehen

Mit ihrer Ansicht ist die fiktive Protagonistin unserer kurzen Geschichte nicht allein. Auch die Stiftung Warentest hält derartige Summen schlichtweg für zu hoch. Mehr als 60 Euro sollte ein Girokonto nicht kosten, findet die Verbraucherorganisation und rät betroffenen Kontoinhabern wie Frau Köster zum Wechsel. Das kann ein Umstieg aufs Onlinebanking sein, ein Wechsel des Kontomodells bei der Hausbank oder aber ein Wechsel zu einer anderen Bank.

Nicht jede dieser Optionen kommt für Frau Köster aber tatsächlich infrage. Denn aufs Onlinebanking umgestiegen ist die Hamburger Sekretärin schon lange – schließlich würde sie sonst für jede Überweisung per Beleg einen Euro bezahlen statt der fünf Cent je Onlineüberweisung. Das allein spart pro Jahr schon 45,60 Euro, ändert aber nichts daran, dass das Girokonto noch immer zu teuer ist.

Bei der Bank bleiben und nur das Kontomodell wechseln? Darüber hat Frau Köster schon nachgedacht, hat ihre Sparkasse doch gleich mehrere Girokonten im Angebot. Zwar sind hier alle Einzelleistungen wie Buchungen und Überweisungen inklusive – dafür aber müsste Frau Köster im Gegenzug eine höhere Kontoführungsgebühr von mindestens 7,90 Euro pro Monat bezahlen. Und je nach Modell bliebe die Kreditkarte so teuer wie bisher. In Summe müsste die 29-Jährige damit trotz Wechsel noch mindestens 124,30 Euro für ihr Girokonto bezahlen. Damit will sie sich nicht zufriedengeben. Wenn sie doch sowieso alles online erledigt, warum dann nicht gleich zur Direktbank wechseln? Dort, so hat Köster gehört, soll das Girokonto deutlich weniger kosten.

Bei vielen Direktbanken ist das Girokonto gratis

Ein direkter Vergleich bestätigt das: Bei der größten Direktbank Deutschlands, der ING-DiBa, wäre für Frau Köster nicht nur die Kontoführung kostenlos – auch für Gut- und Lastschriften, Überweisungen, Daueraufträge und dergleichen müsste sie nichts bezahlen. Und für die zum Konto gehörige Kreditkarte würde keine Jahresgebühr fällig. Bei der Consorsbank, der DKB, der Norisbank und der Wüstenrot direct ist es dasselbe: Auch hier müsste die Hanseatin keinen Cent fürs Girokonto bezahlen und würde durch einen Bankwechsel auf einen Schlag über 150 Euro im Jahr sparen.

Auch bei der Filialbank geht’s günstiger

Ähnlich wie Frau Köster geht es Herrn Gericke. Der Berliner ärgert sich ebenfalls schon lange über die Kosten seines Girokontos bei der örtlichen Volksbank, die ihm allein für die Kontoführung 7,90 Euro pro Monat, also 94,80 Euro pro Jahr abknüpft. Im Gegensatz zu Frau Köster kommt für ihn aber ein Wechsel zur Direktbank nicht infrage – zu wichtig ist ihm die persönliche Beratung vor Ort. Und seine Überweisungen will er auch in Zukunft noch einfach in den Briefkasten seiner Bank einwerfen können. Das ist auch der Grund, warum er seiner Bank so lange treu geblieben ist. Dabei könnte er dieselben Leistungen auch bei einer anderen Filialbank erhalten – nur eben zu einem günstigeren Preis.

Für das einfachste Girokonto der Commerzbank etwa würde der Busfahrer, auf dessen Konto monatlich 1.600 Euro eingehen, keine Grundgebühr bezahlen und könnte damit Jahr für Jahr 94,80 Euro sparen. Die Kosten für beleghafte Überweisungen blieben mit 1,50 Euro dieselben. Bei einer Überweisung pro Monat würde er also auch weiterhin 18 Euro im Jahr bezahlen. Kurzgefasst: Statt 112,80 Euro müsste er durch den Wechsel künftig nur noch 47,90 Euro pro Jahr fürs Girokonto bezahlen.

Wie steht es um Ihr Girokonto?

Frau Köster und Herr Gericke – das sind nur zwei fiktive Beispiele, die aber für eine Vielzahl an deutschen Bankkunden stehen, die derzeit zu viel für ihr Girokonto bezahlen. Gehören Sie auch dazu? Testen Sie es aus. Wir stellen Ihnen einen Excel-Rechner zur Verfügung. Mit ihm finden Sie heraus, wie viel Sie monatlich oder jährlich für Ihr Konto bezahlen und wie viel Sie im Vergleich dazu bei den Partnerbanken von CHECK24 bezahlen würden – also, ob und wie sehr sich ein Wechsel für Sie ganz persönlich lohnen würde.

Und so geht’s: Laden Sie sich den Rechner über einen der folgenden Links herunter, geben Sie ein, wie viel Sie für einzelne Leistungen bei ihrer aktuellen Bank bezahlen, wie häufig Sie diese in Anspruch nehmen und wählen Sie eine Bank zum Vergleich aus – den Rest erledigt der Rechner von allein.


✓ Wenn Sie den Rechner vom PC aus nutzen: Girokonto Excel-Rechner für Desktop

✓ Wenn Sie den Rechner vom Smartphone aus nutzen: Girokonto Excel-Rechner für mobile Endgeräte

Wichtig: Um den Rechner nutzen zu können, benötigen Sie Microsoft Excel. Dieses steht für Nutzer eines Android-Smartphones im Google Play Store zum kostenlosen Download zur Verfügung.


Woher weiß ich, was mein Girokonto kostet?

Zugegeben: Alle Einzelgebühren haben wohl die wenigsten Kontoinhaber im Kopf. Für die Nutzung des Vergleichsrechners empfehlen wir Ihnen daher, sich zunächst einen Überblick zu verschaffen. Ziehen Sie dafür zum Beispiel Ihre Kontoauszüge heran – hier werden alle Kosten abgebildet, die Ihnen für die Nutzung Ihres Girokontos entstehen. Beachten Sie aber, dass viele Banken die Gebühren nicht monatlich, sondern vierteljährlich erheben und vom Konto abbuchen. Gebühren für die Kreditkarte werden dagegen oftmals nur einmal pro Jahr fällig.

Wenn Sie aus Ihren Kontoauszügen nicht schlau werden, können Sie sich alternativ auch über den Preisaushang oder das Preis- und Leistungsverzeichnis Ihrer Bank informieren. Dieses finden Sie entweder auf der Website Ihres Geldhauses oder in Ihrem Onlinebanking. Werden Sie dort nicht fündig, so scheuen Sie sich nicht, Ihre Bank um die Zusendung des Preis- und Leistungsverzeichnisses zu bitten.

3 Zusatztipps, mit denen das Girokonto günstiger wird

1) Setzen Sie Kontogebühren von der Steuer ab

Wenn Sie Ihr Girokonto als Gehaltskonto führen, können Sie die Kosten dafür steuerlich geltend machen. Pauschal erkennt der Fiskus pro Jahr 16 Euro an. Höhere Gebühren lassen sich gegen Nachweis ebenfalls absetzen. Da die Kontoführungsgebühr aber unter Werbungskosten fällt und das Finanzamt dafür schon eine Pauschale von 1.000 Euro ansetzt, lohnt sich der Aufwand nur, wenn Ihre Werbungskosten 1.000 Euro pro Jahr übersteigen.

2) Verzichten Sie auf teure Kreditkarten

Ihre Bank verlangt für die Kreditkarte eine hohe Jahresgebühr? In dem Fall kann es sich lohnen, auf die Karte der Hausbank zu verzichten und stattdessen eine Kreditkarte bei einem anderen Institut abzuschließen. Passende Karten ohne Girokonto finden Sie im Kreditkartenvergleich von CHECK24.

3) Fordern Sie unrechtmäßige Gebühren zurück

Nicht jede Gebühr, die eine Bank von ihren Kunden einfordert, ist tatsächlich rechtmäßig. Erst kürzlich hat der Bundesgerichtshof einige Entgelte – etwa für die Aussetzung oder Löschung von Daueraufträgen oder auch für die reine Zusendung einer smsTAN – für unzulässig erklärt. Solche Gebühren können und sollten Sie nachträglich zurückfordern.


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