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Studie: Banken verlangen zu hohe Zinsen für Dispokredite

München, 19.07.2012 | 12:41 | sbi

Deutsche Banken erheben zu hohe Zinsen für Dispokredite. Das ergab nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung eine vom Verbraucherschutzministerium in Auftrag gegebene Studie, die am Donnerstag vorgestellt wird. Das Fazit: Die Gebühren für Dispokredite sind zu hoch. Laut Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) seien Gesetze dagegen aber nicht sinnvoll. Die Institute könnten deutlich niedrigere Sätze veranschlagen. Ein profitables Arbeiten der Banken sei dem Gutachten zufolge mit einem Zinssatz von höchstens zehn Prozent möglich.

Studie: Banken erheben zu hohe Zinsen für Dispokredite
Ein überzogenes Girokonto ist teuer: Einer Studie zufolge erheben Banken zu hohe Zinsen für Dispokredite.
Die vom Zentrum für Wirtschaftsforschung und dem Institut für Finanzdienstleistungen ausgearbeitete Studie zeigt laut Expertenmeinung, dass die durch das Dispogeschäft eingenommenen Erträge und die Kosten der Banken in keinem Verhältnis zueinander stehen. Die Mehreinnahmen würden von den Kreditinstituten zur Quersubventionierung anderer Leistungen oder zur eigenen Gewinnmaximierung genutzt. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert daher eine gesetzliche Obergrenze für Dispozinsen, um dem Gebührenwahnsinn Einhalt zu gebieten. Diesen Schritt lehnt die zuständige Ministerin allerdings ab und will stattdessen mehr Transparenz schaffen.

Die Banken rechtfertigen ihre horrenden Gebühren mit hohen Kosten, die durch die Abwicklung von Krediten entstehen, sowie dem vermeintlich hohen Ausfallrisiko. Der Studie zufolge liegt die Ausfallquote bei Dispokrediten jedoch bei lediglich 0,3 Prozent und bei Konsumkrediten bei 2,5 Prozent. Zudem habe sich den Experten zufolge der Bearbeitungs- und Verwaltungsaufwand für die Kredite nicht erhöht. Darüber hinaus müssen die Banken gegenwärtig kaum Zinsen zahlen. Zurzeit liegt der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB), zu dem sich die Banken Geld leihen, auf einem historisch niedrigen Niveau von 0,75 Prozent.

Nach einer Erhebung von Stiftung Warentest vom Herbst 2011 verlangen Banken im Schnitt 12,4 Prozent für den Dispokredit - der höchste Zinssatz lag bei 18,25 Prozent. Medienberichten zufolge liegt der aktuell durchschnittliche Dispozinssatz laut Warentest-Bankexpertin Stephanie Pallasch zwischen zehn und elf Prozent. Nach dem Gutachten des Verbraucherschutzministeriums summieren sich die Dispokredite der Bundesbürger auf insgesamt 40 Milliarden Euro.

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