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Union und SPD diskutieren über Deckelung von Dispozinsen

München, 20.11.2013 | 15:27 | bbi

Die SPD will in den Koalitionsverhandlungen mit der Union eine gesetzliche Obergrenze für Dispozinsen durchsetzen – CDU und CSU stehen den Plänen jedoch kritisch gegenüber. Michael Meister, Unionsfraktionsvize im Bundestag, sagte dem Handelsblatt, die Vorschläge der Sozialdemokraten würden eher dazu beitragen, dass sich Privatleute verschulden, statt es zu verhindern.

Geld aus dem Bankautomaten
Werden die Überziehungszinsen beim Girokonto bald gedeckelt? Die SPD ist dafür, die Union dagegen.
Meister will die Banken indes zu mehr Transparenz verpflichten. Dazu zählten etwa ein Warnhinweis oder eine Beratung bezüglich günstigerer Alternativen, wenn Kunden ihren Dispositionskredit längerfristig in Anspruch nehmen. Der SPD gehen diese Vorschläge jedoch nicht weit genug. Natürlich sei mehr Transparenz ein Schritt in die richtige Richtung, sagte ihr stellvertretender Bundestagsfraktionschef Joachim Poß. Aus Sicht der Verbraucher würde dies allerdings nicht ausreichen. Die Sozialdemokraten wollen den Zinssatz bei maximal acht Prozentpunkten über dem von der Bundesbank vorgegebenen Basiszinssatzes deckeln. Dieser beträgt aktuell minus 0,38 Prozent – der höchste Dispozins dürfte derzeit folglich bei 7,62 Prozent liegen.

Zustimmung erhält die SPD vonseiten der Verbraucherschützer. Transparenz allein würde die überhöhten Zinsen nicht senken, erklärte Frank-Christian Pauli, Finanzexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen. Ein Zinsdeckel sei notwendig, um den fehlenden Wettbewerbsdruck wirksam zu kompensieren. Kritik gab es hingegen von den Sparkassen: Ein Sprecher sagte, Preise sollten sich in einer Marktwirtschaft auch am Markt bilden – das gelte auch für Dispozinsen.

Die Stiftung Warentest hatte vor einigen Wochen berichtet, dass viele deutsche Banken mehr als 13 Prozent Dispozinsen erheben. In anderen Ländern liegt der Zinssatz laut den Testern hingegen deutlich niedriger. So betrage der durchschnittliche Dispo in Österreich fünf bis sechs Prozent, in Holland liegt er bei acht Prozent. Jüngst bewegten sich allerdings auch einige Banken in Deutschland: Als Reaktion auf die letzte Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank reduzierten mehrere Geldinstitute ihre Dispozinsen.

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