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Mit dem Smartphone aufs Konto zugreifen: Das kommt für viele Bankkunden bislang nicht infrage.
Wir gehen im Internet auf Shoppingtour, wir vernetzen uns mit Freunden via Facebook, wir streamen Filme und Musik – da erscheint es nur logisch, dass wir auch unsere Bankgeschäfte immer öfter über das Internet erledigen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Norisbank, der zufolge heute vier von fünf Bankkunden bereits online auf ihr Konto zugreifen. Nur eines kommt bislang nur schleppend in die Gänge: Mobile Banking, also Banking via mobilen Endgeräten wie dem Smartphone. Das aber könnte sich bald ändern.
Fast 85 Prozent der mehr als 1.000 von der Direktbanktochter der Deutschen Bank befragten Bankkunden zwischen 18 und 69 Jahren erledigen ihre Bankgeschäfte heute schon online. Das trifft insbesondere auf Kontoinhaber von Mitte 30 bis Ende 40 zu, von ihnen nutzen 88 Prozent Onlinebanking. Ebenfalls überdurchschnittlich oft greifen die 18- bis 34-Jährigen über das Internet auf ihr Konto zu (86 Prozent). Einzig die über 50-Jährigen zeigen sich etwas zurückhaltender als der Durchschnitt (81 Prozent).
Dass Onlinebanking für viele Verbraucher inzwischen eine Selbstverständlichkeit geworden ist, das liegt für die Studienautoren in zweierlei Entwicklungen begründet. Zum einen führten etwa die Nutzung sozialer Medien und das Shoppen im Netz zu einem immer natürlicheren Umgang mit dem Internet. Gleichzeitig sei das Vertrauen ins Onlinebanking gestiegen. So hat laut Studie heute nur noch jeder siebte Bankkunde Bedenken, wenn es um die Sicherheit geht. Für Martin Hellinger, bei der Norisbank fürs Direktbank-Geschäft verantwortlich, dürfte das nicht zuletzt daran liegen, dass die Banken nachgebessert haben – etwa in puncto TAN-Verfahren. „Durch die modernen TAN-Verfahren wie die photoTAN können Banken den Anwendern mittlerweile ein hohes Maß an Sicherheit bieten“, so Hellinger.
Wer online aufs Bankkonto zugreift, der nutzt dafür nach wie vor am liebsten den stationären PC am heimischen Schreibtisch. Mobile Endgeräte haben sich bislang noch nicht so recht durchsetzen können – mit einer wenig überraschenden Ausnahme: Von den Bankkunden unter 35 erledigt bereits jeder siebte seine Bankgeschäfte ausschließlich über Smartphone oder Tablet. Drei Mal so viele greifen sowohl vom PC zu Hause als auch via Smartphone unterwegs auf ihr Konto zu. Damit nutzt mehr als die Hälfte der Bankkunden zwischen 18 und 34 Jahren mobile Endgeräte zumindest zeitweise für Mobile Banking. Je älter die Kontoinhaber, desto niedriger fällt der Anteil von Smartphone und Tablet an allen fürs Onlinebanking verwendeten Geräten allerdings aus (siehe Grafik).
Angesichts dieser Zahlen scheint das Banking via mobilen Endgeräten noch nicht so recht in die Gänge gekommen zu sein. Das soll sich nach Einschätzung der Norisbank aber in den kommenden Jahren ändern und zwar „drastisch“. Warum? Weil die Smartphones immer besser, der mobile Internetzugriff immer günstiger und das auf mobile Anwendungen getrimmte Serviceangebot der Banken stetig ausgebaut wird, so die Begründung der Studienautoren. Hinzu kommt, dass das Smartphone fernab vom Banking auch bei anderen Geldangelegenheiten eine immer größer werdende Rolle spielt – zum Beispiel beim Bezahlen an der Ladenkasse.
Dass Mobile Banking sich in den kommenden Jahren mausern wird, dafür spricht auch die steigende Zahl an reinen Smartphone-Girokonten. Was mit N26 begann, hat inzwischen Ableger gefunden. So etwa bei der Reisebank, die im Frühjahr Bankomo vorstellte. Auch die 1822direkt, eine Tochter der Frankfurter Sparkasse, hat in diesem Jahr mit 1822Mobile ein eigenes Smartphone-Konto auf den Markt gebracht. Und Yomo, das mobile Girokonto der Sparkassen, lässt sich nach langer Wartezeit inzwischen ebenfalls eröffnen.
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