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Wirtschaftsnobelpreisträger Shiller fordert Girokonto für alle

München, 25.10.2013 | 10:14 | fre

Robert Shiller, der jüngst mit dem Wirtschaftsnobelpreis  ausgezeichnet wurde, forderte in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ ein Girokonto für alle. Dabei beruft sich der Ökonom auf eine Studie der US-Notenbank, aus der vor kurzem hervorging, dass jede vierte US-amerikanische Familie aus dem unteren Einkommensfünftel kein eigenes Girokonto besitzt. Ohne derartige elementare Bankdienstleistungen blieben den Familien das Sparen und somit auch der soziale Aufstieg jedoch praktisch verwehrt.

Bank Symbol
Wegen mangelnder Bonität werden auch in Deutschland noch immer Bürger von den Banken als Kunden abgelehnt.
Das hätte zur Folge, dass die Betroffenen nicht in geeigneter Form in ihre eigene Bildung oder die ihrer Kinder investieren könnten,  sagte Shiller. Eine „gute“ Gesellschaft brauche jedoch ein demokratisches Finanzsystem. Nicht das Versagen des traditionellen Bankengeschäfts, sondern neue und riskante Geschäftsmodelle, hätten die Finanzkrise herbeigeführt. Der Finanzsektor könne jedoch durch eine Ausweitung des Kundenkreises wieder demokratischer gemacht werden. Dafür kämen beispielsweise explizite Anreize für Banken, auch Geringverdienern ein Girokonto anzubieten, in Frage. Eine weitere Möglichkeit sei eine automatische Kontoeröffnung, die immer dann erfolgt, wenn Bürger beispielsweise Steuerrückzahlungen oder Sozialleistungen erhalten.

Shiller verwies zudem darauf, dass es bereits vor fast 200 Jahren Versuche gab, großen Teilen der Bevölkerung über Sparkassen den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu eröffnen. Dieses Ziel sei allerdings bis heute noch nicht erreicht. Aus diesem Grund müsse man Menschen kontinuierlich dazu ermuntern, Finanzdienstleistungen zu nutzen.

Der US-amerikanische Ökonom und Professor für Wirtschaftswissenschaften Robert Shiller hatte frühzeitig die jüngste Finanzkrise vorhergesagt und war dafür vor knapp zwei Wochen mit dem Preis der schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften – gemeinhin bekannt als Wirtschaftsnobelpreis – ausgezeichnet worden.

 

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