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Welche Versicherungssummen sind sinnvoll?

Die Versicherungssumme beziehungsweise Deckungssumme bezeichnet die finanzielle Obergrenze, bis zu der ein Versicherungsunternehmen bei der Hausratversicherung maximal haftet. In der Regel ersetzt die Hausratversicherung beschädigten, zerstörten oder gestohlenen Hausrat zum Neuwert, allerdings nur im Rahmen der vereinbarten Versicherungssumme. Um Unter- oder Überversicherungen zu vermeiden, ist es deshalb wichtig, vorab die richtige Versicherungssumme festzulegen. In den folgenden Abschnitten erklären wir Ihnen, wie Sie die richtige Versicherungssumme festlegen und wie man eine Unter- oder Überversicherung verhindern kann.

Begrenzung von Entschädigungsleistungen möglich

Die Entschädigungsleistungen für bestimmte Sachen und Schadensfälle sind bei der Hausratversicherung begrenzt. Bei Wertsachen etwa leistet der Versicherer nur bis zu einem gewissen Betrag. Um zu kontrollieren, welche Leistungen bis zu welcher Leistungsgrenze abgedeckt sind, empfiehlt es sich, im Vergleichsrechner die einzelnen Tarifdetails näher zu betrachten. Dort finden Sie eine detaillierte Übersicht über die einzelnen Leistungen.

Richtige Versicherungssumme festlegen

Bei der Ermittlung der richtigen Versicherungssumme gilt immer der Grundsatz, dass die Versicherungssumme mindestens dem Wert des Hausrates entsprechen soll. Nur so können die gesamten Kosten bei einem Schadenfall übernommen werden.

Zur Ermittlung des Werts des Hausrats und der damit verbundenen Versicherungssumme gibt es prinzipiell zwei Methoden:

  1. Pauschale Wertermittlung: Pauschale Berechnung der Deckungssumme anhand der Wohnfläche.
  2. Exakte Wertermittlung: Exakte Berechnung der Deckungssumme anhand der einzelnen Auflistung aller Hausratsgegenstände.

Dynamische Deckungssumme beachten

Bei vielen Hausratversicherungen erhöht sich die Deckungssumme jährlich um einen bestimmten Betrag. Man spricht hier von einer dynamischen Deckungssumme. Die Erhöhung entspricht dabei der Preissteigerungsrate, die jährlich vom Statistischen Bundesamt bekannt gegeben wird. Stellen Sie fest, dass durch diese Dynamik Ihre Deckungssumme deutlich über den Wert Ihres Hausrates steigt, können Sie der Erhöhung widersprechen.

Pauschale Wertermittlung

Bei einer pauschalen Wertermittlung wird der Wert des Objektes anhand einer vorher festgelegten Pauschale bestimmt, d.h. pro Quadratmeter Wohnfläche wird ein bestimmter Betrag als Wert des Hausrats festgelegt. In vielen Fällen liegt dieser Wert bei 650 Euro pro Quadratmeter.

Verfügt eine Wohnung beispielsweise über eine Wohnfläche von 120 Quadratmetern und die Pauschale des Versicherers beträgt 650 Euro pro Quadratmeter, dann liegt der geschätzte Wert der Wohnung laut der pauschalen Wertermittlung bei 78.000 Euro (120 Quadratmeter x 650 €/Quadratmeter).

Damit Versicherungsnehmer nicht auf einem Teil der Kosten sitzen bleiben, empfehlen wir bei CHECK24 mindestens eine Versicherungssumme von 650 Euro pro Quadratmeter und den Einschluss eines Unterversicherungsverzichts.

Eine pauschale Wertermittlung hat folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile

Nachteile

  • Einfache Berechnung
  • Risiko zur Überversicherung, da Pauschalen häufig großzügig bemessen werden
  • Risiko zur Unterversicherung (insbesondere bei einem Hausrat, der über den pauschalen Wert hinausgeht)

 

Exakte Wertermittlung

Bei einer exakten Wertermittlung werden alle Gegenstände des Haushalts einzeln betrachtet und gemeinsam mit dem entsprechenden Neuwert in einer Inventarliste zusammengetragen. Hierfür haben die meisten Versicherer einen vorgefertigten Wertermittlungsbogen, in dem sämtliche Gegenstände eines Haushalts aufgelistet sind. Versicherungsnehmer müssen bei allen Gegenständen, die sie besitzen und versichern möchten, den entsprechenden Neuwert eintragen. Der Neuwert entspricht hier dem Betrag, den man aufwenden müsste, um einen gleichwertigen Gegenstand nochmal zu kaufen oder um den neuwertigen Zustand der beschädigten Sache wiederherzustellen.

Eine solche Wertermittlungsmethode empfiehlt sich vorwiegend für Personen, bei denen der Wert des Hausrats über den pauschalen Satz, wie z.B. 650 Euro pro Quadratmeter, hinausgeht. Denn hierbei kann eine Unterversicherung fast gänzlich ausgeschlossen werden. Dies gilt allerdings nur, sofern alle Gegenstände richtig angegeben wurden. 

Aufbewahrung von Belegen

Für Versicherungsnehmer ist es empfehlenswert, die jeweiligen Belege der versicherten Gegenstände aufzubewahren. Des Weiteren kann es sinnvoll sein, zusätzlich zu den Belegen Fotos von den einzelnen Gegenständen zu machen. Vor allem bei Antiquitäten oder anderen wertvollen Gegenständen, die heutzutage nicht mehr erhältlich sind, ist dies hilfreich. Im CHECK24 Kundenportal können Sie die Fotos und Belege im Photosafe hochladen und sind somit auf der sicheren Seite. 

Eine exakte Wertermittlung hat folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile Nachteile
  • Genaue Wertermittlung
  • Ggf. günstigere Prämien aufgrund einer genauen Wertermittlung, wenn der Wert des Hausrats geringer ist als bei einer pauschalen Ermittlung (Minimierung des Risikos einer Überversicherung)
  • Aufwendige Berechnung des Wertes mithilfe der Aufstellung einer Inventarliste
  • Risiko einer Unter­versicherung bei falscher Bewertung oder Vergessen eines Gegenstandes

Vermeidung von Über- und Unterversicherung

Bei der Berechnung der Versicherungssumme kann es schnell zu einer Über- oder Unterversicherung kommen (siehe Vor- und Nachteile der einzelnen Ermittlungsmethoden). 

Denn wird die Versicherungssumme zu hoch angesetzt, sodass diese höher als der eigentliche Wert des Hausrats ist, liegt eine Überversicherung vor. Der Wert aller zu versichernder Einrichtungsgegenstände wurde in so einem Fall zu hoch geschätzt, sodass der Versicherungsnehmer als Folge zu hohe Versicherungsbeiträge zahlt.

Bei einer Unterversicherung hingegen liegt die Versicherungssumme unterhalb des eigentlichen Werts des Hausrats. Dies kann bei umfangreichen Schäden zur Folge haben, dass zwar ein Versicherungsfall vorliegt, die Versicherungsgesellschaft für diesen jedoch nur anteilig aufkommt. Demnach werden die Versicherten an den Reparatur- und Wiederbeschaffungskosten beteiligt und müssen die Differenz zwischen Schadens- und Versicherungssumme aus eigener Tasche bezahlen.

Um solche Probleme zu vermeiden, sollten Versicherte regelmäßig den Gegenwert des Inventars auf den Prüfstand stellen - insbesondere nach teuren Neuanschaffungen oder in Folge eines Umzugs. 

Des Weiteren kann zur Vermeidung einer Unterversicherung auch ein Einschluss eines Unterversicherungsverzichts sinnvoll sein.

Was ist ein Unterversicherungsverzicht?

Im Rahmen einer Hausratversicherung einigen sich beide Vertragsparteien auf eine im Schadenfall maximal zu zahlende Versicherungssumme. Wenn dann allerdings der zu ersetzende Wert des Hausrats im Ernstfall höher ist als die vorher vereinbarte Versicherungssumme, kann der Versicherer die Versicherungsleistungen kürzen. Bei einem Unterversicherungsverzicht nimmt das Versicherungsunternehmen das Recht auf die Kürzung der Versicherungsleistungen nicht in Anspruch und zahlt auch bei einer niedriger vereinbarten Versicherungssumme.

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