Sturmschaden am Auto: Was zahlt die Versicherung?

Einen Sturmschaden am Auto zahlt die Teilkasko ab Windstärke 8 (mindestens 62 km/h) aufwärts.

Das können Sie sich vom Deutschen Wetterdienst (www.dwd.de) bestätigen lassen.

Wichtig: Die Teilkasko zahlt unmittelbare (direkte) Sturmschäden.

Dazu zählen etwa umherfliegende Dachziegel, Fassadenteile, durch den Sturm umgestürzte Verkehrsschilder und abgebrochene Äste.

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Eine Teilkaskoversicherung bezahlt bei einem Sturmschaden am Auto entweder die Reparaturkosten oder – wenn das Auto zu stark beschädigt wurde, den Wiederbeschaffungswert. Mit dem Geld der Kfz-Versicherung können Sie sich dann einen gleichwertigen Gebrauchtwagen als Ersatz kaufen.

Ob Ihre Kaskoversicherung darüber hinaus weitere Kosten wie eine Ausfallentschädigung oder einen Mietwagen übernimmt, hängt von der Gesellschaft und den tariflichen Vertragsbestimmungen ab.

Wann muss ich den Sturmschaden melden?

Einen Sturmschaden an Ihrem Auto müssen Sie unverzüglich melden (innerhalb von 7 Tagen), nachdem Sie ihn bemerkt haben.

Machen Sie außerdem detaillierte Fotos von den Schäden und genaue Angaben zu Zeitpunkt und Ort des Sturmes. Fügen Sie bestenfalls auch gleich die entsprechende Unwetterwarnung des Wetterdienstes hinzu. Auch Zeugen können hilfreich sein.

Wie melde ich den Sturmschaden meiner Autoversicherung?

Nach einem Sturmschaden gegen Sie Schritt für Schritt vor:

1. Schaden dokumentieren:
   Dokumentieren Sie den Schaden für die Versicherung.
2. Versicherung benachrichtigen:
   Informieren Sie Ihre Kfz-Versicherung über den Sturmschaden. Dazu haben Sie meist mehrere Möglichkeiten, etwa telefonisch über die Kundenhotline, per E-Mail oder online über das persönliche Kundenportal. Geben Sie den genauen Ort und die Zeit des Unwetters an. Gibt es Zeugen – etwa einen Mitfahrer, Passanten oder Nachbarn, geben Sie deren Namen und Anschrift an.
3. Schaden reparieren:
   Der Schaden wird von einem Gutachter Ihrer Autoversicherung untersucht und geschätzt. Erst wenn das Gutachten und die Freigabe der Versicherung vorliegen, sollten Sie eine Kfz-Werkstatt mit der Reparatur beauftragen. Beinhaltet Ihr Kasko-Tarif eine Werkstattbindung im Schadensfall, bestimmt der Versicherer die Werkstatt.

Wann zahlt die Vollkasko?

Durch eine Vollkaskoversicherung sind auch Sturmschäden unterhalb der Windstärke 8 abgedeckt.

Außerdem ist eine Vollkasko auch bei sogenannten mittelbaren (indirekten) Sturmschäden an Ihrem Auto zuständig. 

Das ist bei Sturmschäden während der Fahrt der Fall.

Beispiele:

• Das Auto wird durch einen bereits auf der Straße liegenden Baum beschädigt, dem Sie nicht mehr ausweichen konnten.
• Sie weichen einer umgestürzten Plakatwand aus und Ihr Auto kommt dabei von der Straße ab.

Wann zahlt die Kfz-Versicherung nicht?

Ihre Kfz-Versicherung (Teilkasko oder Vollkasko) zahlt einen Sturmschaden nicht, wenn Dritte ihre Sicherungspflicht verletzt haben.

Das ist etwa der Fall, wenn ein morscher Ast oder der ganze Baum von einem Privatgrundstück auf Ihr geparktes Auto fällt.

Dann haftet der Grundstückseigentümer und muss Ihnen den Schaden bezahlen.

Wird die Versicherung nach einem Schaden teurer?

Der Beitrag Ihrer Teilkasko ändert sich aufgrund eines Sturmschaden nicht. Denn bei diesem Versicherungsschutz gibt es keine Schadenfreiheitsklassen – und somit können Sie auch nicht zurückgestuft werden.

Sie bezahlen lediglich die vereinbarte Selbstbeteiligung im Schadensfall – oft sind das 150 Euro.

Nach einem durch die Vollkasko übernommenen Sturmschaden bezahlen Sie mehr Versicherungsbeitrag als vorher. Dann Ihre Schadenfreiheitsklasse sowie Ihr Schadenfreiheitsrabatt verschlechtern sich.

Außerdem wird auch hier die vereinbarte Selbstbeteiligung fällig (oft 300 Euro).

Wie schütze ich mein Auto vor Sturmschäden?

Präventiv:

• Stellen Sie Ihr Auto bei Sturmgefahr sicher unter.
• Vermeiden Sie Autofahrten, wenn ein Sturm angekündigt ist.

Während der Fahrt:

• Fahren Sie langsamer. So können Sie besser und schneller reagieren.
• Meiden Sie Strecken durch Wandstücke und Alleen.
• Halten Sie mehr Abstand als üblich und fahren Sie besonders vorausschauend.
• Vermeiden Sie Überholmanöver, besonders von Lastwagen und Bussen.
• Geben Sie in Schneisen und auf Brücken besonders Acht. Dort kann Ihr Auto besonders leicht von Windböen erfasst werden.

Wie viele Sturmschäden an Autos gibt es pro Jahr?

Das ist stark davon abhängig, wie viele schwere Stürme es in einem Jahr gibt. 2021 wurden den Kfz-Versicherungen in Deutschland rund 385.000 Sturmschäden gemeldet (Schäden durch Sturm, Hagel und Blitz werden in der Schaden-Bilanz zusammengefasst).

Die Kfz-Versicherer entschädigten die betroffenen Autobesitzer mit insgesamt 1,3 Milliarden Euro.