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Autor: Sascha Rhode | aktualisiert am
Das Wichtigste in Kürze
Da ein Wohnmobil rechtlich als Fahrzeug gilt, ist eine Kfz-Haftpflicht zwingend erforderlich, um es auf der Straße bewegen zu dürfen.
Diese Versicherung deckt Schäden ab, die anderen Personen oder deren Eigentum durch das Wohnmobil entstehen können. Versichert sind sowohl Personenschäden als auch Sachschäden und Vermögensschäden.
Bei der Zulassung muss jeder Wohnmobilbesitzer die sogenannte eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung) vorlegen, um den Nachweis über den Versicherungsschutz zu erbringen.
Maximale Deckungssumme wählen
Bei Wohnmobilen sind die potenziellen Schäden höher als bei Autos. Daher ist hier eine Kfz-Haftpflicht mit höheren Deckungssummen – etwa pauschal 100 Millionen Euro – empfehlenswert.
Eine Teilkasko schützt das Wohnmobil vor Schäden durch äußere Einflüsse wie Einbruch, Diebstahl, Feuer, Glasbruch oder Wildunfälle.
Wichtig ist, dass die Wohnmobil-Teilkasko den Austausch von Schlössern samt Schlüsseln nach einem Aufbruch übernimmt. Denn oft gelangen Diebe durch die seitliche Tür des Wohnmobiles ins Innere, indem sie das Schloss aufbrechen beziehungsweise zerstören.
Ein Austausch des gesamten Verriegelungs-Systems kann ohne entsprechenden Kaskoschutz schnell richtig ins Geld gehen.
Ebenfalls wichtig ist es, einen Tarif mit kundenfreundlicher Regelung bei Glasschäden zu wählen. Wohnmobile haben eine vergleichsweise große Glasfläche. Kfz-Versicherer begrenzen hier die Leistung oft – etwa auf 1.500 Euro.
Eine Vollkasko beinhaltet den Leistungsumfang der Teilkasko, geht jedoch noch weiter. So sind auch Schäden am Wohnmobil durch selbstverschuldete Unfälle sowie Vandalismus mit abgedeckt.
Diese Rundum-Versicherung ist insbesondere bei neuen oder teuren Wohnmobilen ratsam.
Die Versicherungsprämien für Wohnmobile können stark variieren. Unter anderem hängt der Preis ab von:
Grundsätzlich liegen die Prämien für eine einfache Haftpflichtversicherung fürs Wohnmobil bei rund 200 Euro pro Jahr, während eine Vollkasko-Versicherung je nach Umfang und Anbieter bis zu 1.000 Euro kosten kann.
Bei Reisen mit dem Wohnmobil ins Ausland ist es wichtig, den Versicherungsschutz zu prüfen. Während in den meisten europäischen Ländern die Haftpflichtversicherung greift, gibt es für Fahrten in Länder wie Marokko oder die Türkei Einschränkungen, die eine Erweiterung des Schutzes notwendig machen können.
Besonders bei Reisen in die USA ist Vorsicht geboten, da die Versicherungssummen dort oft deutlich niedriger sind. In solchen Fällen ist eine Aufstockung des Versicherungsschutzes mit einem Auslandsschutzbrief dringend empfohlen, um im Schadensfall vor hohen Kosten geschützt zu sein.
Um den Fahrer des Wohnmobiles optimal bei einem Eigenschaden abzusichern, empfiehlt sich zudem eine Fahrerschutzversicherung.
Gerade wenn Sie mit Ihrem Wohnmobil viel auf Reisen sind, sollten Sie außerdem einen umfassenden Kfz-Schutzbrief besitzen – je nach Ihren Reisezielen mit europaweiter oder weltweiter Absicherung.
Eine spezielle Campingversicherung ist eine Art Hausratversicherung fürs Wohnmobil, wenn es abgemeldet auf einem Campingplatz steht. Dann ist beispielsweise die (auch bewegliche) Inneneinrichtung, Vorzelte, die Sat-Anlage und die Markise versichert.
Beim Wohnmobil sind die Schadenfreiheitsklassen (SF-Klassen) in der Regel auf 20 begrenzt. Das bedeutet, dass unfallfreie Jahre die Versicherungsprämie sukzessive senken.
| Schadenfreie Jahre | SF-Klasse |
Beitragssatz Haftpflicht |
Beitragssatz Vollkasko |
|---|---|---|---|
| 1 | SF 1 | 68 % | 85 % |
| 2 | SF 2 | 64 % | 78 % |
| 3 | SF 3 | 60 % | 78 % |
| 4 | SF 4 | 58 % | 78 % |
| 5 | SF 5 | 55 % | 78 % |
| 6 | SF 6 | 53 % | 78 % |
| 7 | SF 7 | 52 % | 74 % |
| 8 | SF 8 | 50 % | 74 % |
| 9 | SF 9 | 49 % | 74 % |
| 10 | SF 10 | 47 % | 73 % |
| 11 | SF 11 | 46 % | 73 % |
| 12 | SF 12 | 45 % | 73 % |
| 13 | SF 13 | 44 % | 71 % |
| 14 | SF 14 | 44 % | 69 % |
| 15 | SF 15 | 43 % | 68 % |
| 16 | SF 16 | 42 % | 66 % |
| 17 | SF 17 | 42 % | 65 % |
| 18 | SF 18 | 41 % | 59 % |
| 19 | SF 19 | 41 % | 59 % |
| 20 | SF 20 | 40 % | 58 % |
Hinweis:
Einige Gesellschaften haben weiterhin nur eine SF-Klassen-Staffel bis SF 10. Haben Sie diese (bereits) erreicht, sollten Sie über einen Wechsel zu einer Wohnmobilversicherung mit weiter gehenden SF-Klassen nachdenken.
Wie auch beim Pkw gibt es auch in der Wohnmobilversicherung eine SF-Klasse für Anfänger (0) sowie eine Malusklasse (M). Wer bereits über entsprechende Fahrerfahrung verfügt, erhält fürs Wohnmobil die SF-Klasse ½ mit entsprechend günstigerem Beitragssatz.
| Fall | SF-Klasse |
Haftpflicht Beitragssatz |
Vollkasko Beitragssatz |
|---|---|---|---|
| Über 3 Jahre Führerschein | SF 1/2 | 75 % | 88 % |
| Anfänger | 0 | 100 % | 100 % |
| Schaden in den ersten 3 Jahren | M | Über 200 % | Über 100 % |
Viele Wohnmobilbesitzer nutzen ihre Fahrzeuge nur in bestimmten Jahreszeiten. Hier bietet sich ein Saisonkennzeichen an, das die Prämien durch die Reduzierung des Nutzungszeitraumes senkt.
Außerhalb der Saison greift eine Ruheversicherung, die das Fahrzeug während der Stilllegung schützt.
Das gilt es zu beachten:
Ihre Hausratversicherung kommt bei einem Einbruch ins Wohnmobil nur stark eingeschränkt für Ihre Verluste auf.
Für nicht fest mit dem Wohnmobil verbundenes Inventar und das Reisegepäck können Sie jedoch eine sogenannte Inhaltsversicherung oder Inhaltsschutzversicherung abschließen.
Autor:
Sascha Rhode
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