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Wer kurzfristig Bargeld braucht, findet nicht immer einen passenden Geldautomaten vor Ort. Am Automaten eines anderen Bankenverbunds abzuheben, kann aber teuer werden. Wo Sie derzeit am meisten zahlen und wie Sie sich die Gebühren sparen können.
Beim Abheben an Geldautomaten einer fremden Bank werden oft hohe Gebühren fällig.
Vor gerade mal fünf Jahren hatten sich die meisten Privatbanken in Deutschland darauf verständigt, die Gebühren für das Geldabheben an Fremdautomaten auf rund zwei Euro zu beschränken. Erledigt haben sich diese Gebühren damit aber noch lange nicht. Zuletzt haben verschiedene Banken hier wieder an der Preisschraube gedreht, wie die Zeitschrift Finanztest berichtet. Problematisch für Barzahler ist auch, dass viele Banken aus Kostengründen zunehmend weniger eigene Automaten betreiben. So berichtete zum Beispiel Cash Online im Oktober, dass die Zahl der Geldautomaten im Ostdeutschen Sparkassenverband seit 2003 von 3.200 auf rund 2.700 gesunken ist.
Das Geschäftsmodell Geld für Geld
Wo aber weniger Automaten vor Ort zu Verfügung stehen, sind Barzahler zunehmend auf die kostenpflichtigen Automaten anderer Banken oder die von spezialisierten Automatenbetreibern angewiesen. Für solche Firmen wie Euronet oder die Reisebank sind die Automatengebühren ein lukratives Geschäftsmodell, stellt Finanztest fest. Während Banken ihre Automaten für gewöhnlich in erster Linie den Kunden zur Verfügung stellen, finanzieren sich solche Automatenbetreiber vorwiegend über die Gebühren. An ihren Geldautomaten müssen daher meist alle Nutzer bezahlen.
Was eine Auszahlung kostet, ist für Nutzer dabei zunächst oft gar nicht zu erkennen. Schließlich gibt es an den Automaten keinen Preisaushang. Die Kosten werden meist erst dann angezeigt, wenn der Kunde bereits seine Geheimzahl eingegeben und den gewünschten Betrag ausgewählt hat.
Regionale Banken und Automatenbetreiber verlangen am meisten
Wer zuletzt Bargeld an einem Bankautomaten abhob, ohne ein Girokonto im jeweiligen Automatenverbund haben, zahlte bei der Berliner Sparkasse, der Volksbank Mittelhessen und der Sparda Berlin besonders viel. Jeweils rund fünf Euro verlangen diese Geldhäuser derzeit für eine einzelne Auszahlung. Bei der Hamburger Volksbank kostete das je nach Standort teils sogar bis zu 5,95 Euro. Am günstigsten kam man bei der DKB, der ING-Diba, Volkswagen Bank und Audi Bank davon. Hier kostete die Auszahlung jeweils vergleichsweise günstige 1,95 Euro. Allerdings arbeiten diese Geldhäuser vorwiegend als Direktbanken und betreiben daher kaum eigene Geldautomaten.
Am teuersten kann das Abheben aber bei den bundesweiten Automatenbetreibern werden. Je nach Zeitpunkt und Standort des Automaten kann eine Auszahlung hier bis zu 7,99 Euro kosten. Das ist der Höchstbetrag, den das Bankhaus August Lenz und Cardpoint laut Finanztest an ihren Automaten verlangen.
Automatengebühren vermeiden – so geht’s
Wer höhere Geldbeträge abhebt oder häufiger bargeldlos bezahlt, kommt natürlich seltener in die Verlegenheit, an einem Automaten für Bargeld zahlen zu müssen. Es empfiehlt sich aber auch, bereits bei der Wahl des Girokontos darauf zu achten, welchem Automatenverbund die anbietende Bank angehört. Selbst Direktbanken gehören nämlich in der Regel einem solchen Verbund an, bei dem die Kunden an den Automaten aller zugehörigen Banken kostenfrei abheben können. Mit rund 25.700 Automaten verfügt derzeit der Sparkassen-Verbund deutschlandweit über das dichteste Automatennetz, gefolgt vom Bankcard-Servicenetz der Volks- und Raiffeisenbanken.
Auch mit der passenden Kreditkarte lässt sich die Auswahl an kostenlosen Geldautomaten deutlich erweitern. Bei einigen Kreditkarten von Visa oder Mastercard können Bankkunden zum Beispiel deutschlandweit an allen Automaten mit dem Zeichen des Kreditkartenanbieters kostenlos abheben. Landesweit stehen ihnen damit jeweils rund 58.000 Geldautomaten mit Visa- beziehungsweise Mastercard-Zeichen zur Verfügung.
Bei der Suche nach kostenlosem Bargeld kann auch die passende App weiterhelfen. So verfügen beispielsweise die Banking-Apps der Sparkasse über eine Funktion, die ihren Nutzern stets den schnellsten Weg zum nächsten Automaten zeigt. Wer diese Funktion ohne das Onlinebanking nutzen möchte, kann sich auch die App „Geldautomatenfinder“ herunterladen.
Kostenloses Bargeld gibt es übrigens nicht nur am Automaten. Kunden einer Bank im Cashgroup-Verbund, zu denen zum Beispiel die Commerzbank oder Deutsche Bank zählen, können beispielsweise an der Kasse von Shell-Tankstellen kostenfrei abheben. DKB-Kunden erhalten bei verschiedenen Einzelhändlern wie Rewe, Penny oder Real kostenlos Bargeld. Dafür brauchen sie allerdings zwei Apps auf dem Smartphone.