Euro-Banken: Das Volumen fauler Kredite wächst

In Spanien und Italien werden Kredite besonders häufig nicht fristgemäß getilgt: Der Erhebung zufolge besteht bei 15,5 Prozent beziehungsweise 10,2 Prozent der Darlehen in diesen Ländern das Risiko eines Zahlungsausfalls. In der gesamten Eurozone werden voraussichtlich 7,6 Prozent der Kreditverträge platzen. Bis zum Jahresende wird sich die Summe der faulen Kredite laut E&Y um weitere 80 Milliarden Euro erhöhen.

Wegen der vergleichsweise starken Binnenkonjunktur ist die Lage in Deutschland weitaus entspannter: Im laufenden Jahr werden der Analyse zufolge rund 2,7 Prozent der vergebenen Darlehen nur mit Verzug zurückgezahlt. Das deckt sich weitgehend mit einer Erhebung der Schufa, nach der im vergangenen Jahr mehr als 97,5 Prozent der Verbindlichkeiten vertragsgerecht erstattet wurden. Im laufenden Jahr soll die Summe fauler Kredite zudem von 200 Milliarden Euro auf 183 Milliarden Euro schrumpfen. Für den gesamten Euroraum wird diese Entwicklung voraussichtlich erst im kommenden Jahr einsetzen.
 
Dennoch prognostiziert E&Y den Euro-Banken für 2013 im Kreditbereich einen Gewinnanstieg: Insgesamt werden die Geldhäuser demnach 651 Milliarden Euro verdienen, das entspräche einem Plus von drei Prozent verglichen mit 2012. Laut E&Y-Partner Claus-Peter Wagner seien die Bilanzsummen und die Mitarbeiterzahl der Institute in den letzten Jahren teilweise stark gesunken. Während in diesem Jahr neue Kredite in der Eurozone wohl nur schleppend vergeben werden, können Unternehmen und Verbraucher in Deutschland von einem gegensätzlichen Trend ausgehen.