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Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch: Für viele Nahrungsmittel mussten Verbraucher im Juli tiefer in die Tasche greifen als ein Jahr zuvor. Sparen konnten sie dafür an anderer Stelle.
Die Inflationsrate ist im Juli das dritte Mal in Folge gestiegen. Vor allem Nahrungsmittel wurden teurer.
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im vergangenen Monat, verglichen mit dem Vorjahresmonat, um 0,4 Prozent gestiegen. Das berichtet das Statistische Bundesamt. Im Vergleich mit den vorangegangenen Monaten hat sich die jährliche Inflationsrate in der Bundesrepublik damit das dritte Mal in Folge erhöht.
Grund für den Anstieg waren unter anderem Nahrungsmittel, für die Verbraucher im Juli um 1,1 Prozent mehr zahlten als noch vor einem Jahr. Das gilt vor allem für Gemüse (8,6 Prozent) und Obst (+6,2 Prozent). Aber auch Fisch und Fischwaren wurden merklich teurer (+3,6 Prozent). Für Fleisch mussten Verbraucher nur geringfügig mehr ausgeben als im Juli 2015 (+0,1 Prozent). Für Alkohol und Tabak zahlten die Bundesbürger dagegen deutlich mehr (+2,0 Prozent). Ebenfalls teurer als im Juli 2015: Zeitungen und Zeitschriften (+3,8 Prozent).
Verbraucherfreundlich entwickelten sich hingegen die Preise für Molkereiprodukte, die binnen eines Jahres um 6,8 Prozent günstiger wurden. Auch für die morgendliche Tasse Kaffee, Tee oder Kakao mussten die Deutschen weniger bezahlen (-3,9 Prozent).
Miete teurer, Telefonieren günstiger
Dienstleistungen wurden insgesamt um 1,4 Prozent teurer. Das lag insbesondere am Anstieg der Nettokaltmieten um 1,1 Prozent. Auf sie entfällt gut ein Fünftel der Konsumausgaben deutscher Haushalte. Auch Versicherungen (+3,0 Prozent) und Verkehrsdienstleistungen (+1,9 Prozent) kosteten im Juli mehr als im Vorjahresmonat. Dafür mussten Verbraucher jedoch weniger für Telekommunikation ausgeben – Telefonieren und Surfen wurde insgesamt um 1,6 Prozent billiger.
Inflationshindernis Energiepreise: Nur Strom wurde teurer
Insgesamt bleibt die Teuerung mit 0,4 Prozent weiterhin niedrig – ginge es nach dem Willen der Europäischen Zentralbank, läge sie bei knapp unter zwei Prozent. Ursache der niedrigen Teuerungsrate waren auch im Juli die Energiepreise. Sie gingen im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 7,0 Prozent zurück – mit einer Ausnahme: Strom kostete Verbraucher zuletzt 0,7 Prozent mehr.
Wie stark sich die Energiepreise auf die jährliche Inflationsrate auswirken, wird deutlich, wenn diese aus der Berechnung ausgeklammert werden. So verteuerten sich alle übrigen Waren und Dienstleistungen im Juli um 1,3 Prozent.
Urlaubssaison treibt Preise in die Höhe
Auch im Vergleich mit dem Vormonat zogen die Verbraucherpreise im diesjährigen Juli saisonbedingt an – um 0,3 Prozent. So wurden Pauschalreisen um 16,1 Prozent teurer. Für Flugtickets mussten Verbraucher 6,2 Prozent mehr bezahlen.