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Im November zogen die Preise in der Eurozone nur leicht an. Dafür waren sich vor allem die Energiepreise verantwortlich. Große Unterschiede bei der Inflation gibt es nach wie vor zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Inflation höher, doch in den letzten Monaten veränderte sie sich kaum.
Trotz einer guten wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone und der weiterhin offenen Geldschleusen der Europäischen Zentralbank tritt die Inflation im Euroraum weiter auf der Stelle. Im November lag sie laut Eurostat, dem statistischen Amt der EU, bei 1,5 Prozent. Im Oktober betrug die Teuerungsrate im Euro-Währungsgebiet noch 1,4 Prozent. Seit Mai dieses Jahres schwankte die Inflation aber nie mehr als um 0,2 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie noch bei 0,6 Prozent. Auch die Kerninflation, die Inflation ohne Berücksichtigung der Energie- und Nahrungsmittelpreise, blieb mit 1,1 Prozent unverändert auf dem Niveau des Vormonats. Insgesamt ist die Teuerungsrate damit immer noch weit von dem Inflationsziel der EZB von knapp unter zwei Prozent entfernt. Aus diesem Grund beschlossen die obersten Euro-Währungshüter rund um EZB-Präsident Mario Draghi auf ihrer Sitzung am Donnerstag auch, dass es weiterhin erheblicher geldpolitischer Unterstützung bedarf, um die Inflation anzukurbeln.
Energie und Nahrungsmittel teurer, Telefonieren günstiger
Besonders inflationstreibend wirkten abermals die Energiepreise. Das spürten die Verbraucher vor allem an den Zapfsäulen. Gegenüber dem Vorjahr wurden Kraftstoffe um 6,5 Prozent teurer, flüssige Brennstoffe verteuerten sich sogar um 12,3 Prozent. Auch für Nahrungsmittel wie Milch, Käse und Eier mussten die Einwohner des Euroraums tiefer in die Tasche greifen. Diese verteuerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,0 Prozent.
Für Entlastung in den Brieftaschen der Verbraucher sorgte ein Preisrückgang bei Telekommunikation. Telefonieren war im November um 1,8 Prozent günstiger als vor einem Jahr. Auch für Sozialschutz, wie etwa Krankenversicherungen, mussten sie 1,2 Prozent weniger ausgeben als noch vor einem Jahr.
Hohe Inflation im Baltikum
Zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten gibt es weiterhin große Unterschiede, was die Inflation betrifft. Insbesondere im Baltikum liegen die Teuerungsraten deutlich über dem von der EZB ausgegebenen Ziel. In Estland lag die Inflation im November bei 4,5 Prozent, in Litauen bei 4,2 Prozent und in Lettland bei 2,7 Prozent. Bei den Schlusslichtern Irland (0,5 Prozent) und Zypern (0,2 Prozent) war die Inflation ganze vier Prozent niedriger als in Estland und Litauen. Die Teuerungsrate in Deutschland liegt laut statistischem Bundesamt, das zur Berechnung der Inflation einen anderen Warenkorb heranzieht, bei 1,8 Prozent und somit über dem Durchschnitt des Euroraums.