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Der Anstieg der Energiepreise schwächte sich im Oktober ab. Drastisch gestiegene Preise für Nahrungsmittel konnten die Teuerungsrate dennoch nicht auf Vormonatsniveau halten.
Aufgrund weniger stark steigender Energiepreise stoppt der leichte Aufwärtstrend der Inflation.
Vor kurzem warnten die fünf Wirtschaftsweisen in ihrem Gutachten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung davor, dass die Wirtschaft in Deutschland zu überhitzen droht. Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie selten zuvor – 44,5 Millionen Erwerbstätige stehen in Lohn und Brot. Die Wirtschaft wächst, das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg im dritten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent. Doch die Inflation zeigt sich von all dem unbeeindruckt. Sie lag im Oktober bei 1,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Anstatt zu steigen, wie es bei einer brummenden Wirtschaft üblich ist, sackte die Inflation somit leicht ab. Noch im August und September lag die Teuerungsrate bei 1,8 Prozent. Mit 1,6 Prozent ist die Inflation in Deutschland immer noch deutlich von dem Inflationsziel von knapp unter zwei Prozent der Europäischen Zentralbank entfernt. Die Kerninflation, die Inflationsrate ohne Berücksichtigung der Energie- und Nahrungsmittelpreise, lag im Oktober bei 1,2 Prozent.
Energiepreise treiben Inflation nicht mehr so stark
Grund für das Absacken sind unter anderem die Energiepreise, die im Oktober weniger inflationstreibend wirkten als zuvor. Diese stiegen im Oktober weniger stark und lagen nur noch 1,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Vormonat betrug die Teuerungsrate der Energie noch 2,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr verteuerten sich insbesondere Heizöl (+ 3,8 Prozent) und Strom (+ 1,9 Prozent). Gas wurde dagegen um 1,7 Prozent billiger.
Trend teurer Nahrungsmittel setzt sich fort
Deutlich preistreibend wirkten sich die Preise für Nahrungsmittel auf die Gesamtteuerung aus. Diese stiegen im Vergleich zu Oktober 2016 um 4,3 Prozent. Damit setzt sich der Trend eines Preisanstiegs kontinuierlich fort. Im Juli verteuerten sich Nahrungsmittel um 2,7 Prozent, im August um 3,0 Prozent und im September um 3,6 Prozent. Deutlich teurer als im Vorjahresmonat waren Speisefette und Speiseöle, die um 27,9 Prozent zulegten. Darunter wurde vor allem Butter gegenüber Oktober 2016 um 54 Prozent teurer. Ebenso spürten die Verbraucher einen Preisanstieg bei Molkereiprodukten wie Käse und Milch von 15,2 Prozent in ihren Geldbörsen. Auch Obst kostete im Vergleich zum Vorjahresmonat 4,1 Prozent mehr. Vor allem für Äpfel (+ 18,1 Prozent) mussten Verbraucher deutlich tiefer in die Tasche greifen. Rechtzeitig zur Weihnachtszeit wurden Süßwaren um 0,2 Prozent billiger.
Zeitungen und Tabak teurer
Auch die Preise für Waren verteuerten sich binnen Jahresfrist spürbar um 1,9 Prozent. Besonders bei Zeitschriften (+ 5,2 Prozent) und Tabakwaren (+ 4,6 Prozent) stiegen die Preise. Auch für pharmazeutische Erzeugnisse (+ 2,6 Prozent) mussten die Konsumenten mehr bezahlen als noch vor einem Jahr.
Urlaub und soziale Dienstleistungen deutlich günstiger
Weniger stark als die Preise für Waren stiegen die Preise für Dienstleistungen. Diese verteuerten sich insgesamt um 1,2 Prozent. Das lag vor allem an einem erneuten Anstieg der Nettokaltmieten, die sich gegenüber Oktober 2016 um 1,6 Prozent verteuerten. Noch mehr mussten die Verbraucher für Verpflegungsdienstleistungen (+ 2,2 Prozent) sowie für die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,3 Prozent) bezahlen. Auch stationäre Gesundheitsdienstleistungen kosteten 3,5 Prozent mehr als im Oktober letzten Jahres. Freuen konnten sich die Konsumenten dagegen darüber, dass dank der Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II Anfang des Jahres Dienstleistungen sozialer Einrichtungen um 7,6 Prozent billiger wurden. Urlauber konnten sich zudem über einen Preisrückgang von Pauschalreisen von 1,0 Prozent freuen.