ING-DiBa: Gewinneinbuße trotz Kundenzuwachs

Zudem seien Risiken bei Staatsanleihen abgebaut worden, sagte der Vorstandsvorsitzende Roland Boekhout am Freitag in Frankfurt. So halte das Unternehmen nun keine Papiere mehr von kriselnden Euro-Ländern. Zudem stieg die Zahl der ING-DiBa-Kunden um 317.000 auf insgesamt 7,8 Millionen an. Die Höhe der Spareinlagen erreichte 2012 den Rekordwert von 94,7 Milliarden Euro – zehn Prozent mehr als noch im Jahr 2011.

Auch im laufenden Geschäftsjahr stelle man sich auf einige Herausforderungen ein - man werde jedoch nicht mehr riskieren, um den Gewinn zu steigern, so Boekhout weiter. Zudem rechne die hundertprozentige Tochter der niederländischen ING-Bank nicht mit einem weiteren Gewinnrückgang. Das Unternehmen verfüge über eine solide Kostenstruktur, mit der auch im aktuellen Zinsumfeld eine gute Marge möglich sei. Zum Vergleich: Ihrer im Februar veröffentlichten Jahresbilanz 2012 zufolge, ging auch der Gewinn der Direktbank comdirect im Vergleich zum Vorjahr um 34,4 Prozent zurück. Die Tochter der Commerzbank gab an, in erster Linie wachsen zu wollen.

Als Direktbank betreibt die ING-DiBa keine Filialen und unterhält lediglich 1.200 Geldautomaten. Auf diese Weise spart sie enorme Kosten ein und kann ihren Kunden bessere Konditionen bieten als die meisten Filialbanken. Angesichts der derzeitigen Niedrigzinsen wollte Boekhout jedoch auch für die ING-DiBa eine Senkung der Sparzinsen künftig nicht ausschließen. Aufgrund der Kostenstruktur könne man es sich jedoch leisten, die Zinsen langsamer zu senken  als andere Banken.