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Kredit ohne Bonitätsprüfung: Schufa warnt vor dubiosen Angeboten

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Laut einer Studie der Schufa stecken in mehr als acht von zehn Fällen unseriöse Anbieter hinter „Schufa-freien“ Kredit-Angeboten. Dies geht aus einer Studie der Schufa hervor. Jährlich fallen etwa 400.000 Menschen zwielichtigen Angeboten zum Opfer, was Schäden von rund 150 Millionen Euro verursacht. Bei den „Schufa-freien“ Angeboten werden nur in den wenigsten Fällen tatsächlich Kredite vergeben – stattdessen verlangen die dubiosen Anbieter teure Vorabgebühren und stellen nutzlose Versicherungen und Beratungsverträge in Rechnung.
Um an einen Sofort-Kredit zu gelangen wenden sich viele Verbraucher an unseriöse Anbieter, da ihnen Banken aufgrund schlechter Bonität Kredite verweigern

Sofort-Kredit trotz schlechter Bonität? Unseriöse Anbieter locken Verbraucher mit Schufa-freien Darlehen.

Die Betroffenen sind meist in finanziellen Schwierigkeiten, weshalb seriöse Banken ihnen Kredite verweigern. Im Rahmen ihrer Studie ließ die Schufa 177 Tester bei 69 Anbietern Kredite im Rahmen von einigen tausend bis hin zu mehreren zehntausend Euro beantragen. Lediglich zwei Tester hätten letztlich einen Kredit erhalten – laut Christian Maltry, Schuldnerberater des Landratsamtes Main-Spessart und Mitautor der Studie, zu einem an Sittenwidrigkeit grenzenden Zins von 25 Prozent.

Zwar sagten fast alle getesteten Anbieter den Kredit grundsätzlich zu, forderten die Antragsteller aber zur Zahlung einer Vorabgebühr auf. Auch angebliche Auslagen, Schnellbearbeitungsgebühren, Hausbesuche oder unsinnige Versicherungen seien in Rechnung gestellt worden. Verweigerten die Probanden die Zahlung, seien sie mit Inkasso-Forderungen zum Teil massiv unter Druck gesetzt worden. Durch die unseriösen Kredite würden die Opfer noch tiefer in die Schuldenfalle rutschen, sagte Maltry. Obwohl die Betroffenen den Forderungen rein rechtlich nicht nachkommen müssten, würden viele den Drohungen nachgeben und zahlen.

Möglich wird dieses dubiose Vorgehen durch eine Gesetzesnische: Ein Paragraf erlaubt es Vermittlern, sich Auslagen vom Kreditnehmer erstatten zu lassen. Dadurch können unseriöse Anbieter zwar nur selten strafrechtlich belangt werden, dennoch handelt es sich nach Einschätzung des Wirtschaftsjuristen Hugo Grote um Betrug. Trotzdem seien die Forderungen häufig erfolgreich. Grote fordert ein härteres Vorgehen der Gerichte gegen diese Form der Kriminalität. Voraussetzung hierfür sei jedoch eine entsprechende Gesetzesänderung.