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Erneute Leitzinssenkung: Bankenverband warnt vor negativen Folgen

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Nach der jüngsten Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins auf ein neues Rekordtief von 0,25 Prozent zu senken, warnt der Bundesverband deutscher Banken (BdB) vor verheerenden Auswirkungen auf Märkte und Privatanleger. Die Risiken der Niedrigzinspolitik würden mittel- bis längerfristig weiter zunehmen, wird BdB-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer in einer Mitteilung zitiert. Zu den Gefahren zählten insbesondere falsche Risikoeinschätzungen, verzerrte Investitionsentscheidungen und Vermögenspreisblasen.
Euro-Symbol vor dem EZB-Gebäude

Euro-Symbol vor der EZB: Die Leitzinssenkung könnte auch für Sparer verheerende Folgen haben.

Dagegen schätzt der BdB die Impulse der Zinssenkung auf die Wirtschaft als äußerst gering ein: Mit einer nennenswerten Belebung der Kreditvergabe in den kriselnden Euro-Ländern sei nicht zu rechnen, sagte Kemmer weiter. Auch Alexander Schumann vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag hält die Entscheidung der EZB für bedenklich. Probleme mit immer mehr Zentralbankgeld zuzudecken, erhöhe lediglich das Risiko, den Reformeifer zu bremsen.

Medienberichten zufolge befürworten angesichts der extrem niedrigen Inflation im Euro-Raum auch zahlreiche Ökonomen eine erneute Lockerung der Geldpolitik. Die Teuerung in der Euro-Zone lag zuletzt bei 0,7 Prozent – bis zu einem Wert von knapp zwei Prozent spricht die EZB von stabilen Preisen. Mit der neuerlichen Leitzinssenkung wollen die Notenbanker eine deflationäre Abwärtsspirale aus fallenden Verbraucherpreisen und schwachem Wirtschaftswachstum verhindern.

Einer der Befürworter der Zinsentscheidung vom Donnerstag ist Jörg Zeuner von der staatlichen KfW-Bank. Die Leitzinssenkung sei eine angemessene Reaktion auf die zu niedrige Inflation im Euro-Raum, da sich die Teuerungsrate immer weiter von der EZB-Zielmarke entferne, sagte der KfW-Chefvolkswirt.