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Eine kleine Formulierungsänderung im geldpolitischen Ausblick der EZB lässt Sparer hoffen: Zwar tasten die Notenbanker die Leitzinsen weiterhin nicht an, eine Ausweitung der Anleihekäufe halten sie aber nicht mehr für notwendig.
Mit der Änderung des geldpolitischen Ausblicks bereitet die EZB die Märkte langsam auf geldpolitischen Wandel vor.
Vorsichtig, ganz vorsichtig setzt die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Weg des langsamen Ausstiegs aus der lockeren Geldpolitik fort. Auf der Ratssitzung am Donnerstag entschieden die obersten Euro-Währungshüter, ein kleines Signal an die Finanzmärkte zu senden. Sie strichen die Formulierung, dass die Notenbank notfalls dazu bereit sei, Umfang und Dauer der Anleihekäufe auszuweiten, falls die konjunkturelle Lage im Euroraum dies nötig machen würde, aus ihrem geldpolitischen Ausblick. Die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone macht diese Option überflüssig, dass Wirtschaftswachstum der 19 Euroländer betrug im letzten Jahr 2,3 Prozent.
An der Formulierung, die Anleihekäufe in Höhe von 30 Milliarden Euro pro Monat bis Ende September fortzusetzen und gegebenenfalls in diesem Rahmen weiterzuführen, falls die Inflation sich nicht nachhaltig dem Ziel von knapp unter zwei Prozent nähert, halten die Notenbanker aber fest. Ende Oktober leitete die EZB mit der Ankündigung, zu Jahresbeginn das Volumen der Anleihekäufe auf 30 Milliarden Euro monatlich zu halbieren, vorsichtig einen geldpolitischen Wandel ein. Diese ersten vorsichtigen Schritte hin zu einem Ende der Niedrigzinspolitik, lässt Sparer hoffen, dass die Zinsen in absehbarer Zukunft wieder steigen könnten.
Leitzinsen bleiben bis ins nächste Jahr bei null Prozent
Eine schlechte Nachricht für Sparer hatte EZB-Ratspräsident Mario Draghi dann aber doch: Der Leitzins bleibt auch bis weit über das Ende der Anleihekäufe bei null Prozent. Konkret heißt das, dass die Notenbank voraussichtlich frühestens im nächsten Jahr die Leitzinsen behutsam anheben wird. Aus der Sicht der Notenbanker ist eine massive geldpolitische Unterstützung weiterhin erforderlich, damit es zu einem nachhaltigen Anstieg der Inflation kommt. Im Februar lag die Inflation im Euroraum bei 1,2 Prozent, dem niedrigsten Wert seit Dezember 2016. So lange die Preise nicht steigen, haben Sparer also weiterhin das Nachsehen, weil sie auf ihre Ersparnisse nur geringe oder gar keine Zinsen erhalten. Freuen können sich dagegen Kreditnehmer, denn durch die niedrigen Zinsen bleibt Geld leihen weiterhin billig.
Geldpolitik in den USA ein gutes Stück weiter
Die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed setzt die EZB weiter unter Druck. Bereits im letzten Jahr hat die Fed die Leitzinsen drei Mal erhöht. Der Schlüsselsatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld leihen können, liegt in den Vereinigten Staaten bei 1,25 bis 1,50 Prozent. Weil die Inflation in den USA im Januar bei 2,1 Prozent lag und somit das Inflationsziel der Fed erreicht wurde, dürfte die amerikanische Notenbank ihren Weg zur Normalisierung der Geldpolitik in diesem Jahr fortsetzen und die Zinsen abermals anheben. Experten erwarten, dass die Fed bereits auf ihrer Sitzung Ende März den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöhen wird.