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Studie zu Geldanlagen Niedrigzins vermiest Deutschen das Sparen nicht

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Wer Geld übrig hat, bringt es zur Bank – für die große Mehrheit gilt das nach wie vor. Mit dem Zurücklegen verbinden Sparer vor allem ein Sicherheitsgefühl und die Hoffnung, ihren Lebensstandard zu halten oder sogar zu verbessern.
Auch nach der Leitzinssenkung kann sich Sparen noch lohnen

10,6 Prozent: Die Sparquote in Deutschland bleibt seit langem gleich. Nur eine Minderheit spart nicht.

Trotz niedriger Zinsen halten die Menschen in Deutschland am Sparen fest. Mehr als zwei Drittel legen regelmäßig Geld zurück, etwas mehr als die Hälfte sogar monatlich. Nur jeder Zehnte sagt: Nein, ich spare überhaupt nicht. Das hat eine repräsentative Studie der Fondsgesellschaft Union Investment ergeben, für die das Marktforschungsinstitut Elbe 19 mehr als 8.000 Menschen befragt hat.

Die Umfrage legt den Schluss nahe, dass die Bundesbürger sich von Meldungen, Sparen bringe kaum noch Erträge, nicht so schnell nervös machen lassen. Die Sparquote, also der Anteil des Ersparten am Einkommen, liegt der Studie zufolge seit Generationen unverändert bei 10,6 Prozent.

Nicht-Sparen löst mehrheitlich „ungute Gefühle“ aus

Die Befragung gibt außerdem Einblick in die Einstellung von Sparern. Jeweils drei von vier sagen, ihr zurückgelegtes Geld gebe ihnen Sicherheit und es sei ihnen wichtig, ihren Lebensstandard mindestens zu halten oder auch zu verbessern. 61 Prozent ist regelmäßiges Sparen sehr wichtig und bei etwas mehr als der Hälfte würde Nicht-Sparen ein „ungutes Gefühl“ auslösen.

Gleichzeitig ist das Verhältnis zum Sparen mehrheitlich ein rationales. Die Sparer wurden gefragt, mit welcher Art Beziehung sie ihre Verbindung zum Sparen am ehesten vergleichen würden. Knapp zwei Drittel sehen darin eine Zweckbeziehung, weniger als jeder Dritte eine Liebesheirat. Die 20- bis 30-Jährigen allerdings sehen das Thema emotionaler. Von den Befragten in dieser Altersgruppe sehen 42,9 Prozent Sparen als Liebesbeziehung an. Die Autoren erklären sich das damit, dass bei Menschen dieser Altersgruppe möglicherweise die neu gewonnene Unabhängigkeit durch das erste selbst verdiente Geld positive Gefühle weckt.

Mehr Ertragschancen, mehr Sparfreude

Die Autoren der Befragung schlüsseln zwar nicht auf, in welche Anlageformen die Befragten welchen Anteil ihres übrigen Geldes bevorzugt stecken. Sie stellen allerdings einen Zusammenhang her zwischen der Freude am Sparen und der Aussicht auf hohe Erträge. Wer sein Geld in Wertpapieren oder Fonds anlegt, ist in den Augen der Autoren ein moderner Sparer. Wer hingegen auf Tagesgeld oder ein Sparbuch setzt, wird als traditioneller Sparer bezeichnet. Auf einer Sparfreude-Skala von 0 bis 100 kommen moderne Sparer demnach auf 64 Punkte, traditionelle liegen mit 59 Punkten etwas darunter.
Sparertypen in Deutschland in Prozent
Ich spare monatlich 52
Ich spare regelmäßig, aber nicht jeden Monat 16,1
Ich spare hin und wieder 11,4
Ich spare nur, wenn am Ende des Monats etwas übrig bleibt 10,1
Ich spare überhaupt nicht 10,4
Quelle: Union Investment, 5/2016


Beratung hält die Mehrheit der Sparer für notwendig, allzu häufig will sie sich aber damit nicht befassen. 61,7 Prozent der Befragten haben sich schon einmal zu Geldanlagen beraten lassen. Mehr als zwei Drittel der Befragten möchten am liebsten einmal zum Berater gehen und dann über längere Zeit nichts mehr mit dem Thema zu tun haben.

Der Hälfte der Nicht-Sparer fehlt schlicht das Geld

Die zehn Prozent, die nicht sparen, haben die Studienautoren ebenfalls unter die Lupe genommen. Der Hälfte von ihnen fehlt nach eigenen Angaben schlicht das Geld zum Zurücklegen. Ein gutes Drittel hält Sparen wegen niedriger Zinsen nicht für lohnenswert. Auffällig in dem Zusammenhang: Jeder Dritte aus dieser Gruppe verfügt über ein Vermögen von mehr als 5.000 Euro, das er grundsätzlich anlegen könnte.