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Bargeldlos Schulden bei Freunden begleichen, und das ohne TAN oder Einloggen ins Onlinebanking: Das geht ab sofort auch mit der App von Paydirekt, dem Internet-Bezahldienst der deutschen Banken. Was Nutzer wissen sollten.
Mit dem Smartphone ist das Senden von Geld fast so einfach wie das Verschicken einer Nachricht.
Ab sofort können Anwender von Paydirekt Geld vom eigenen Smartphone aus an andere überweisen. Wer die Paydirekt-App auf seinem Smartphone installiert hat und Kunde von Commerzbank, Comdirect, Deutscher Bank, Hypovereinsbank, Oldenburgischer Landesbank oder Postbank ist, kann die neue Funktion jetzt nutzen. Für Kunden der genossenschaftlichen Finanzgruppe (Volksbanken und Raiffeisenbanken) wird sie nach und nach freigeschaltet. Erst einmal befindet sich die neue Funktion laut Anbieter Paydirekt noch in einer Art Testphase, das heißt sie wird laufend erweitert und für weitere Banken und Sparkassen freigeschaltet. Während der Testphase will das Unternehmen herausfinden, worauf es den Kunden bei der Nutzung ankommt. Die Erfahrungen der ersten Nutzer sollen in die Weiterentwicklung einfließen.
Wie das Überweisen von Smartphone zu Smartphone funktioniert
Die Idee hinter dem sogenannten Peer-to-Peer-Payment (kurz P2P-Payment), also dem Bezahlen von Smartphone-Nutzer zu Smartphone-Nutzer, ist, Bezahlen so einfach zu machen wie das Verschicken einer Whatsapp-Nachricht. Man muss den anderen nicht erst nach seiner Kontonummer oder IBAN fragen, sich nicht erst ins Onlinebanking einloggen und auch keine TAN eingeben. In der Paydirekt-App wählt der Absender des Geldes die E-Mail-Adresse oder Mobilfunknummer des Empfängers aus, gibt den Betrag ein und bestätigt die Zahlung mit „senden“. Ist der Empfänger bei Paydirekt registriert, erhält er das Geld direkt auf sein Konto. Wer noch nicht registriert ist, bekommt per E-Mail oder SMS Bescheid, dass er eine Zahlung erhalten hat. Er muss dann die Paydirekt-App installieren und kann anschließend dort die Zahlung annehmen. Um die Funktion zu nutzen, muss auf dem Smartphone iOS 9.0 oder Android 4.4 oder eine neuere Version des jeweiligen Betriebssystems installiert sein.
Paydirekt ist nicht der erste Anbieter, der einfache Überweisungen von Smartphone zu Smartphone ermöglicht. Auch beim Bezahlanbieter Paypal ist das möglich, ebenso wie mit der Funktion Kwitt in den Apps der Sparkassen.
Neues über Paydirekt: schwerer Stand gegenüber Paypal
Das 2014 von den deutschen Banken und Sparkassen ins Leben gerufene Unternehmen Paydirekt tut sich bisher schwer, sich gegen etablierte Wettbewerber wie Paypal zu behaupten. Während die einstige Ebay-Tochter allein in Deutschland das Bezahlen in mehr als 50.000 Onlineshops anbietet, können Paydirekt-Nutzer bislang nur in etwas mehr als 1.000 Onlineshops mit dem Dienst bezahlen. Laut einer Studie des Handelsforschungsinstituts EHI will zwar jeder dritte Händler bis Ende 2018 das Bezahlen über Paydirekt neu anbieten. Allerdings hat mit dem Online-Möbelhändler Reuter jetzt ein größerer Shop Paydirekt vorerst abgeschaltet, wie das Handelsblatt berichtet. Das Bezahlverfahren sei zu selten genutzt worden, begründet Reuter den Schritt laut der Onlineausgabe der Wirtschaftszeitung.
Das Handelsblatt will erfahren haben, dass Paydirekt bis Jahresende sieben Millionen Kunden anstrebt. Bisher seien aber nur eine Million bei dem Dienst registriert. Außerdem hätten Nutzer vergangenes Jahr insgesamt nur 100.000 Mal mit Paydirekt bezahlt.