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Zinsrutsch So entwickelten sich die Zinsen seit der Leitzinssenkung

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Als Reaktion auf den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank haben viele Geldhäuser in den vergangenen Wochen ihre Kredit- sowie ihre Sparzinsen nach unten korrigiert. Doch es gibt auch Ausnahmen. Ein Blick zurück.
Zinssenkungen nach dem EZB-Zinsentscheid

Als Reaktion auf die Leitzinssenkung haben Banken vermehrt ihre Kredit- und Sparzinsen gesenkt.

Per 16. März hat die EZB ihren Leitzins auf null Prozent gesenkt. Zur selben Zeit hat sie den ohnehin schon negativen Einlagesatz auf das aktuelle Tief von -0,4 Prozent gesenkt. Für die Banken bedeutet das: Sie können sich zum Nulltarif Geld von der Notenbank leihen, müssen im Gegenzug jedoch Zinsen auf ihre Einlagen bei der EZB entrichten. Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr – die Banken sollen schließlich dazu animiert werden, überschüssiges Kapital etwa in Form zinsgünstiger Kredite an Verbraucher und Unternehmen weiterzureichen und damit letztendlich dem Wirtschaftskreislauf zukommen zu lassen.

Mit dem Trend: Zinssenkungen auf Kredit- und Sparprodukte

Dieser Plan scheint aufzugehen. So erhalten auch deutsche Verbraucher Kredite inzwischen zu deutlich niedrigen Zinsen. Zum Leid der Sparer haben die Banken jedoch zum Ausgleich auch die Konditionen für Tages- und Festgelder nach unten korrigiert.

Das Gros der Banken folgte diesem Trend, wie ein Blick auf den CHECK24 Zinsticker zeigt. Dieser umfasst die Konditionsanpassungen aller Partnerbanken des Vergleichsportals für die Produkte Kredit, Tagesgeld und Festgeld. Gleichwohl belegen die dort registrierten Zinsanpassungen: In so manchem Fall entschieden sich die Banken in den vergangenen Wochen gegen die derzeit gängige Praxis.

Gegen den Trend: Diese Banken haben ihre Zinsen erhöht

Seit der Leitzinssenkung folgte beim Festgeld der CHECK24-Partnerbanken demnach auf sieben Zinssenkungen exakt eine Zinserhöhung. Dabei handelte es sich um die IKB Deutsche Industriebank, die auf fünfjähriges Festgeld seit dem 18. April 1,45 Prozent Zinsen zahlt anstelle der vorherigen 1,25 Prozent jährlich. Dazu muss jedoch ergänzt werden: Erst Ende Februar hatte die Bank ihre Konditionen von ursprünglich 1,60 auf 1,25 Prozent p.a. gesenkt.

Bei den Kreditzinsen haben sowohl die Postbank als auch die Bank of Scotland ihre Konditionen erhöht beziehungsweise vielmehr ihre Zinsspanne vergrößert. Während die Postbank den Abzins ihres Business Kredites von 2,99 auf 3,49 Prozent anhob, erhöhte die Bank of Scotland ihren Maximalzins. Statt bis zu 5,69 Prozent verlangt die Bank für ihren Autokredit seit Anfang April bonitätsabhängige Zinsen in Höhe von bis zu 5,89 Prozent.

Wie geht es mit den Zinsen weiter?

Das Ende sinkender Zinsen ist derzeit noch nicht abzusehen. In seiner jüngsten Sitzung am 21. April kündigte der EZB-Rat an, den Leitzins auf unbestimmte Zeit bei null Prozent zu belassen. Genau das könnte sich zusätzlich negativ auf die Banken und damit nicht zuletzt auch auf die Sparer auswirken, wie etwa Sparkassenpräsident Fahrenschon oder auch Bundesbankvorstand Dombret zu bedenken geben. Je länger das Zinsniveau anhält, desto mehr Banken könnten sich deren Einschätzung nach dazu gezwungen sehen, Strafzinsen auf die Einlagen ihrer Privatkunden zu  verlangen. Michael Kemmer vom Bankenverband hält dagegen: Noch stehe der Wettbewerb zwischen den Geldhäusern einer flächendeckenden Einführung von Negativzinsen im Wege.