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Die Inflation hat im Dezember deutlich zugelegt.
Die Verbraucherpreise in Deutschland steigen wieder stärker. Mit 1,7 Prozent hat die Inflationsrate zum Ende letzten Jahres den höchsten Wert der vergangenen dreieinhalb Jahre erreicht und sich gegenüber dem Vormonat (+0,8 Prozent) sogar mehr als verdoppelt.
Im Wesentlichen ist der sprunghafte Anstieg auf die Energiepreise zurückzuführen. Lange ein Inflationshindernis gewesen, stiegen sie im Dezember erstmals wieder an. Ein Grund: Das Abkommen der OPEC- und weiterer Staaten, ihre Ölförderung zu drosseln – das Angebot also künstlich zu verknappen.
So wurde eine Tankfüllung zwischen Dezember 2015 und Dezember 2016 um 6,0 Prozent teurer. Wer mit Öl heizt, zahlte im vergangenen Monat sogar um über ein Fünftel mehr als noch ein Jahr zuvor (+21,9 Prozent). Mit einem Plus von 2,5 Prozent war der gesamte Energiepreisanstieg aber noch moderat, was unter anderem auf die im Vergleich nur geringfügig höheren Strompreise (+0,9 Prozent) und – mehr noch – auf die günstigeren Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (-6,4 Prozent) sowie den Preisrückgang bei Gas (-2,7 Prozent) zurückzuführen ist.
Die Inflation machte sich aber nicht nur beim Tanken im Geldbeutel deutscher Verbraucher bemerkbar. Auch an der Kasse im Supermarkt mussten sie zuletzt tiefer in die Tasche greifen. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen zwischen Dezember 2015 und Dezember 2016 um durchschnittlich 2,5 Prozent. Deutlich teurer wurden etwa Speisefette und -öle (+12,3 Prozent) sowie Gemüse (+9,7 Prozent). Aber auch Fisch, Obst und Süßwaren machten den Einkauf im Dezember teurer als im Vorjahr.
Gleichzeitig durften sich deutsche Verbraucher über leicht günstigere Telefon-, Handy- und Internettarife freuen, die sich zwischen Dezember 2015 und Dezember 2016 um 1,2 Prozent verbilligten. Nichtsdestotrotz wurden Dienstleistungen in der Summe um 1,5 Prozent teurer, was unter anderem dem Anstieg der Nettokaltmieten (+1,5 Prozent) und den gestiegenen Versicherungsprämien (+2,3 Prozent) geschuldet ist.
Trotz des starken Anstiegs der Inflationsrate im Dezember blieb die Teuerung 2016 vergleichsweise niedrig. Im Durchschnitt betrug sie 0,5 Prozent und legte somit gegenüber 2015 um nur 0,2 Prozentpunkte zu. Sie lag sogar noch unter dem Wert von 2014 (0,9 Prozent).
Kurzgefasst: Die Preise sind in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens gestiegen. Das aber bekommt jeder Verbraucher auf unterschiedliche Weise zu spüren. Wer zum Beispiel viel mit dem Auto unterwegs ist, dem wird die Inflation allein schon wegen der höheren Tankkosten stärker auffallen als jemandem, der aufs Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel schwört. Entscheidend dafür, wie sehr die Teuerung beim einzelnen Verbraucher ankommt, sind also seine individuellen Ausgaben.
Von Miete und Strom über Telefon und Internet bis hin zu Nahrung, Kleidung, Versicherungen – und selbstverständlich dem Auto: Mit unserem Inflationsrechner ermitteln Sie anhand Ihrer monatlichen Ausgaben Ihre ganz persönliche Inflationsrate – rückwirkend für den Monat Dezember. Jetzt Rechner als .xlsx herunterladen, speichern und persönliche Inflation berechnen:
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Bei dem Ergebnis handelt es sich nur um einen Richtwert. Die Berechnungen erfolgen anhand des Verbraucherpreisindex (VPI) des Statistischen Bundesamtes. Dieser kann Preisentwicklungen enthalten, die auf Sie nicht zutreffen, wie etwa Mieterhöhungen bei Neuvermietung. Ebenso sind Kosten berücksichtigt, die einmalig statt monatlich anfallen – darunter etwa Ausgaben für den Fahrzeugerwerb, Haushaltsgeräte oder Reisen.
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