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11.430 Euro für einen Gebrauchten, 29.690 Euro für einen Neuen: Das haben sich die Deutschen ihre Autos 2016 kosten lassen.
… ist männlich, etwas über 41 Jahre alt, fährt seit über 21 Jahren Auto, verdient monatlich 3.098 Euro netto und hatte vor dem Kauf seines Autos im Jahr 2016 schon mindestens einen Wagen.
… ist ebenfalls männlich, 45 Jahre alt, verfügt über mehr als 25 Jahre Fahrpraxis, hat ein monatliches Nettoeinkommen von 4.111 Euro und hat sich im vergangenen Jahr ebenfalls nicht sein erstes Auto gekauft.
… zahlten die Deutschen im vergangenen Jahr im Durschnitt für ihren Gebrauchten. Damit haben sie zuletzt noch einmal tiefer in die Tasche gegriffen. Im Vergleich zum Jahr 2015 zahlten sie laut DAT-Report im Jahr 2016 810 Euro mehr für ihren – meist aus erster Hand erworbenen – Wagen.
… gab der durchschnittliche Neuwagenkäufer 2016 für sein Auto aus. Das sind im Mittel 1.060 Euro mehr, als sich die Deutschen im Vorjahr ihren Neuen kosten ließen.
… kauft meist teurer wieder ein. So gaben Vorbesitzverkäufer im vergangenen Jahr durchschnittlich 12.890 für einen Gebrauchten und 30.890 Euro für einen Neuwagen aus – also jeweils mehr als der Bundesdurchschnitt. Möglich machten das die vierstelligen Erlöse aus dem Vorwagenverkauf. Im Mittel brachte dieser einem Gebrauchtwagenkäufer 4.010 Euro ein. Neuwagenkäufer stockten ihr Budget auf diese Weise um 7.090 Euro auf. Im Schnitt deckt der Verkauf des alten Autos ein Fünftel des Kaufpreises ab (siehe Grafik unten).
… bezahlen die Deutschen mit der Unterstützung von Familie und Freunden. Die 6.340 Euro für ihren ersten Gebrauchten bzw. 17.330 Euro für ihren Neuen finanzierten Erstkäufer 2016 zu einem guten Viertel über Geldgeschenke. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Neuwagen wird nur zu zwei Prozent, der durchschnittliche Gebrauchtwagen zu fünf Prozent über Geldgeschenke finanziert.
… in Kombination mit dem Erlös aus dem Vorwagenverkauf und Geldgeschenken reichten 57 Prozent aller Gebrauchtwagenkäufer im Jahr 2016, um den Kaufpreis komplett aus eigener Kraft aufzubringen. Unter den Neuwagenkäufern trifft das nur auf jeden fünften zu – nicht zuletzt wegen der deutlich höheren Anschaffungskosten. Im Durchschnitt decken die Ersparnisse deutscher Autokäufer ein knappes Drittel des Neuwagenpreises beziehungsweise zwei Fünftel des Gebrauchtwagenpreises ab.
… und 41 Prozent aller Gebrauchtwagenwerden ganz oder teilweise über einen Autokredit finanziert. Vor allem für den Kauf eines Neufahrzeugs haben sich deutsche Autofahrer im Jahr 2016 die historisch günstigen Autokreditzinsen zunutze gemacht und im Vergleich mit dem Vorjahr noch häufiger ein Darlehen in Anspruch genommen. So stieg der Anteil an Kreditfinanzierungen von 2015 zu 2016 von 55 auf 61 Prozent. Darunter wird nur einer von 25 Neuwagen tatsächlich zu 100 Prozent über einen Autokredit finanziert – üblich ist eine Finanzierungssumme von 47 Prozent des Anschaffungspreises. Unter den Gebrauchtwagenkäufern haben 2016 indes 41 Prozent einen Kredit aufgenommen – das sind geringfügig mehr als im Jahr davor (40 Prozent). Im Schnitt decken sie auf diese Weise ein Drittel des Kaufpreises ab.
… ist für Neuwagenkäufer Anlaufstelle Nummer Eins, wenn es um die Finanzierung geht. 57 Prozent von ihnen haben sich im vergangenen Jahr demnach für eine Händlerfinanzierung entschieden, die meist besonders günstige Zinsen verspricht. Die übrigen 43 Prozent haben sich das benötigte Geld unterdessen bei einer externen Bank geliehen – und damit womöglich Geld gespart. Denn ein direkter Vergleich von Autobank und herstellerunabhängigem Geldhaus zeigt: Die oftmals günstigeren Zinsen beim Händler vor Ort macht der Barzahlerrabatt beim Autokredit mehr als wett.
… hat im Vergleich mit dem Vorjahr an Beliebtheit eingebüßt. Laut DAT-Report nach wie vor eine „klare Domäne der Firmenwagen“ ist der Anteil der Neufahrzeuge, die 2016 geleast wurden, im Vergleich mit dem Jahr 2015 von 20 auf 18 Prozent gesunken. Bei den Gebrauchtwagen ist und bleibt diese Form der Autofinanzierung weiterhin eine Randerscheinung – nur einer von fünf Gebrauchten wird laut DAT-Report gemietet.
Wer nicht genügend Eigenmittel für den Kauf des Neuen oder Gebrauchten zur Verfügung hat und wenn auch der Verkauf des Vorwagens die Lücke nicht vollständig schließt, bleibt die Frage, woher sich Käufer Fremdkapital beschaffen. Eine Möglichkeit: der klassische Ratenkredit, der in gleichbleibenden monatlichen Raten an die Bank zurückgezahlt wird. Er ist aber nicht die einzige Option. So gibt es daneben auch Finanzierungen mit Schlussrate, auch als Ballon- und Drei-Wege-Finanzierung bezeichnet, und nicht zuletzt das Leasing. Welche Finanzierungsvariante sich für wen eignet und mit welcher davon Autokäufer am günstigsten fahren, können Sie hier nachlesen.
Der DAT-Report erscheint jährlich und beruht auf einer repräsentativen Umfrage unter privaten Käufern und Haltern neuer und gebrauchter Pkw. Diese führt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) nach den inhaltlichen Vorgaben der DAT Group durch.
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