Von Motorrad bis Wohnmobil Welche Finanzierung eignet sich für welches Fahrzeug?

Egal ob Motorrad, Auto oder Wohnmobil: Ein neuer fahrbarer Untersatz ist oft teuer. Viele Verbraucher entscheiden sich daher für den Kauf auf Raten. Bei der Finanzierung ist Fahrzeug aber nicht gleich Fahrzeug.

Autokauf: Häufigste Kreditverwendung

Fast 30.000 Euro gaben die Bundesbürger im vergangenen Jahr durchschnittlich für einen Neuwagen aus. Für den Gebrauchten waren es im Schnitt noch etwas mehr als 10.000 Euro. Bei diesen Summen ist es nicht verwunderlich, dass drei Viertel der Neuwagen und 40 Prozent der Gebrauchtfahrzeuge mindestens teilweise finanziert sind, wie aus dem DAT-Report 2016 hervorgeht. Für keine andere Anschaffung kommt für die Deutschen eher eine Kreditaufnahme infrage.

Wer seinen Pkw auf Raten kaufen möchte, kann auf einen klassischen Autokredit zurückgreifen. Alternativ bieten sich auch andere Finanzierungen an (siehe Kasten). Beim Autokredit und der Finanzierung mit Schlussrate handelt es sich um zweckgebundene Darlehen, die nur für den Kauf des angegebenen Fahrzeugs verwendet werden dürfen. Als Sicherheit wird meist über die gesamte Dauer der Finanzierung der Fahrzeugbrief bei der Bank hinterlegt. Im Gegenzug gewährt das Institut das Darlehen oft zu günstigen Konditionen.

Grundsätzlich kann aber nicht jedes Auto kreditfinanziert werden – teilweise stellen die Banken bestimmte Anforderungen an den Wagen, etwa ein Fahrzeugalter, das nicht überschritten werden darf. Liebhaberfahrzeuge, wie Oldtimer, akzeptiert daher nicht jede Bank als Sicherheit. Aber nicht nur für Autos bietet sich eine zweckgebundene Fahrzeugfinanzierung an.

Wohnmobil auf Raten kaufen: Schwierig, aber nicht unmöglich

Die Kaufpreise für Wohnwagen und Wohnmobile sind oft noch weit höher als für den gewöhnlichen Pkw.  Auch diese Fahrzeuge können über einen zweckgebundenen Autokredit finanziert werden. Allerdings finanziert nicht jede Bank Reisemobile – teilweise wird auch zwischen motorisierten und nicht motorisierten Reisemobilen unterschieden. Für die Institute sind Wohnmobile als Kreditsicherheit weniger attraktiv, da sie sich im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kunden schlechter weiterverkaufen lassen als Autos oder Motorräder.

Zweiräder finanzieren: Die Straßenzulassung macht den Unterschied

Der Kauf von Motorrädern über eine klassische Autofinanzierung ist dagegen unkompliziert. Die meisten Institute akzeptieren motorisierte Zweiräder als Sicherheit für die Vergabe eines zweckgebundenen Darlehens. Für Fahrräder – egal ob mit Elektroantrieb oder ohne – kann keine zweckgebundene Fahrzeugfinanzierung aufgenommen werden. Grund dafür ist, dass selbst Elektrofahrräder keine Straßenzulassung benötigen. Entsprechend wird für diese Zweiräder auch kein Fahrzeugbrief ausgestellt, der als Sicherheit für den Autokredit bei der Bank hinterlegt werden kann.

Alternative zur Fahrzeugfinanzierung: Ratenkredit zur freien Verwendung

Für alle Fahrzeuge gilt gleichermaßen: Es muss nicht immer ein Autokredit sein. Die Alternative zur zweckgebundenen Fahrzeugfinanzierung ist ein gewöhnlicher Ratenkredit. Wer sich Geld zur freien Verwendung leiht, kann die Kreditsumme beliebig einsetzen. Zwar gelten Autokredite aufgrund der höheren Sicherheit für die Bank allgemein als günstiger – das generell niedrige Zinsniveau aber macht Kredite insgesamt erschwinglich. Auch Ratenkredite zur freien Verwendung werden derzeit zu günstigen Konditionen vergeben.

Tipps: So finden Sie die passende Fahrzeugfinanzierung

• Finanzierung wählen: Welche Finanzierung die richtige für Ihr Fahrzeug ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Als Entscheidungshilfe können Sie die Vor- und Nachteile aller Finanzierungsformen hier noch einmal nachlesen.  


• Kreditzinsen vergleichen: Egal, für welche Fahrzeugfinanzierung Sie sich entscheiden, die Konditionen verschiedener Anbieter sollten Sie vor dem Abschluss immer vergleichen. Achten Sie dabei auf den Effektivzins, der die Gesamtkosten eines Kredites anzeigt.


• auf Sonderkonditionen achten: Viele Banken bieten die Möglichkeit zu kostenlosen Sondertilgungen an. Käufer können in diesem Fall Geldgeschenke oder Erspartes in die Kreditrückzahlung investieren, sind schneller schuldenfrei und sparen im Endeffekt auch Zinsen für ihren Kredit. Umgekehrt ermöglichen einige Banken auch sogenannte Ratenpausen, das heißt, dass die Monatsrate in einem bestimmten Zeitraum einmal ausgesetzt und aufgeschoben werden kann.


• Rabatt aushandeln: Wer sich nicht für eine Finanzierung vom Händler selbst entscheidet, kann beim Kauf meist einen sogenannten Barzahlerrabatt aushandeln. Je nach Fahrzeug sind Ermäßigungen von bis zu 20 Prozent auf den Listenpreis möglich.